Pressel-Knaller – Türkiye „zerschellt“ an Cordis Bollwerk!

Einstudierte Varianteführt Cordi zum Sieg und an die Tabellenspitze

29. März 2015, 00:08 Uhr

Concordia bejubelt Siegtorschütze Pressel und klettert an die Spitze. Foto: Sebastian Jaedtke!

An der Landesgrenze sind 34 Minuten gespielt. Der Hansa-Gipfel zwischen dem Spitzenreiter vom FC Türkiye und dem schärfsten Verfolger vom WTSV Concordia ist noch torlos, weil die Hausherren in der Anfangsphase in Person von Jeton Arifi und Sascha de la Cuesta zwei gute Möglichkeiten zur Führung vergeben. Doch dann: Yannick Siemsen verlängert einen Einwurf von Georgios Cholevas auf Tarek Pressel und der jagt das Spielgerät mittig unters Quergebälk – 1:0 Cordi (34.)!

Dass es sich dabei um den spielentscheidenden Treffer handeln soll, wird einem erst später bewusst. Türkiye fehlt in der Offensive die Durchschlagskraft und Cordi lässt hinten nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr zu. Vor allem die beiden Innenverteidiger Niklas Stahlbock sowie Tor-Vorbereiter und „Shootingstar“ Yannick Siemsen verdienen sich ein Sonderlob. Die beiden Youngster wirken fast so, als hätten sie ihr Leben lang zusammengespielt und würden über Erfahrung ohne Ende verfügen. Manager Florian Peters bringt es nach dem Spiel treffend auf den Punkt: „Die Türkiye-Angriffe sind an unserer Verteidigung zerschellt!“ Und weiter: „Am Anfang war es noch ein wenig wackelig. Aber dann sind vor allem Yannick und Niklas über sich hinaus gewachsen.“

Und wie sah der Hochgelobte seine eigene Leistung? „Wir haben alles gegeben und es hat ganz gut geklappt – vor allem in der zweiten Halbzeit. Gegen eine Mannschaft wie Türkiye muss man es erstmal schaffen, so wenig zuzulassen. Das war eine überragende kämpferische Leistung der Mannschaft“, befand der 19-jährige Siemsen, der vor der Saison aus der U19 von Eintracht Norderstedt an den Bekkamp wechselte. Nach der Pause kommt von den Wilhelmsburgern in der Offensive so gut wie gar nichts mehr. Die Platzverhältnisse lassen keinen normalen Spielfluss zu, so dass die Inam-Elf es immer wieder mit langen Bällen versucht. Ein gefundenes Fressen für Siemsen, Stahlbock und Co.

Cordi hingegen mit einigen Konterchancen – doch der endgültige Punch will nicht gelingen. Sieben Minuten vor dem Ende bringt Türkiye den von einer Sperre begnadigten Martin Sobczyk, um den es im Vorfeld des Spiels zahlreiche Diskussionen gibt. „Es ist unglaublich, dass der Verband mit dieser Entscheidung in den Meisterschaftskampf eingreift!“, echauffierte sich Peters. Zur Erinnerung: am 17. Spieltag im Gastspiel beim SC Schwarzenbek (1:2) schlug Sobczyk dem Unparteiischen Tobias Strauß die gerade verhängte Rote Karte aus der Hand. Daraufhin wurde er für mehrere Wochen aus dem Verkehr gezogen. Die Sperre wäre eigentlich erst nach dem Spitzenspiel gegen Cordi abgelaufen – doch der Verband begnadigte den 28-Jährigen unter der Woche. Kaum vorzustellen, wie groß der Aufschrei gewesen wäre, wenn Sobczyk nach seiner Hereinnahmen noch für etwas Zählbares gesorgt hätte. Doch dazu kam es nicht. In der Nachspielzeit macht sich Michael Kobert auf den Weg, fädelt ganz geschickt bei Yalcin Ceylani ein, der von Referee Markus von Glischinski (SC Eilbek) aufgrund dieser Notbremse den roten Karton aufgebrummt bekommt (90. +1).

Da Türkiye bereits dreimal gewechselt hat, muss Innenverteidiger Bilyal Mustafov ins Tor. Seine erste Amtshandlung: der Abwehrhühne pariert den fälligen Freistoß von Ogün Aydin glänzend! Danach ist Schluss. Die Cholevas-Schützlinge bejubeln drei verdiente Punkte und schmeißen den Kontrahenten vom Thron. Allerdings hat Türkiye noch eine Partie mehr in der Hinterhand. Zurück zum einzigen Treffer der Partie: wie Siemsen abschließend verrät, handelt es sich bei dem Einwurf und siner Kopfballablage um eine einstudierte Variante.

Die Bilder zum Hansa-Kracher präsentiert Sebastian Jaedtke!

Fotogalerie