Revolution in Uetersen – Ehlers übernimmt „Rasensport“!

Zieht die Mannschaft des TSV nach?

27. Oktober 2015, 16:30 Uhr

Peter Ehlers übernimmt das Traineramt bei Rasensport Uetersen. Foto: KBS-Picture.de

Der 26. August könnte für den Fußball in Uetersen ein weitereichendes Ereignis gewesen sein: An jenem Tag „gründeten 23 Fußballinteressierte den Verein Rasensport Uetersen 1926“. Auf der neuen Club-Homepage heißt es: „Rasensport Uetersen? Dürfte wohl nur noch Eingeweihten ein Begriff sein, steht aber für Fußballtradition in der Rosenstadt. Von 1926 bis 1940 spielten in diesem Verein Fußball-Mannschaften – und demnächst vielleicht wieder!“ Das „Vielleicht“ ist mittlerweile durch ein „Definitiv“ zu ersetzen, denn Rasensport wird in der kommenden Saison den Spielbetrieb aufnehmen.

Mittlerweile steht auch fest, wer die neue Liga-Mannschaft von Rasensport betreuen wird: Demnach wird das „gesamte Trainer- und Funktionsteam des TSV Uetersen“ zum Nachbarn wechseln, „sie sind auch allesamt Gründungsmitglieder des Vereins“, verrät uns Bernd Enderle, der auf der Gründungsversammlung zum neuen Ersten Vorsitzenden von Rasensport Uetersen gewählt wurde. Peter Ehlers wird Chefcoach, sein Assistent bleibt Frank Weche. Wie es mit der aktuellen Landesliga-Elf des TSV weitergeht, steht noch in den Sternen. Nach unseren Informationen wird nahezu die komplette Mannschaft zu Rasensport wechseln. „Das kann ich noch nicht bestätigen“, sagt Enderle und fügt an: „Wir sind aktuell im Status, den Verein gegründet zu haben – uns liegt mittlerweile auch die Urkunde vor. Aber die Eintragung ins Finanzregister ist beispielsweise noch gar nicht vollzogen. Wir beginnen im November/Dezember die Gespräche mit den Jungs. Natürlich wissen sie darum, es ist ja nicht über Nacht entstanden, aber wir haben noch keine Einzelgespräche geführt. Deshalb wäre es vermessen, zu sagen: Es kommen alle mit rüber. Das glaube ich übrigens auch nicht.“

„Nach heutigem Stand starten wir in der Kreisklasse“

Mit dem TSV Uetersen befindet man sich aktuell in Verhandlungen über eine mögliche Fusion, wie Enderle erklärt. „Wir können uns das, als eigenständiger Verein, durchaus vorstellen. Sollten wir das hinbekommen, könnten wir die Plätze des TSV übernehmen. Ansonsten würden wir in der Kreisklasse B starten. Nach heutigem Stand müssen wir davon ausgehen, dass es so kommen wird.“ Ein Szenario, das mit Ehlers besprochen wurde. „Er weiß auch um die Jahre, die wir vermutlich tieferklassig verbringen werden. Aber die Idee ist ja gemeinsam mit Peter entwickelt worden und über mehrere Jahre hinweg entstanden.“ Über die genauen Hintergründe, wie es zu dem Entschluss kam, Rasensport Uetersen zurück ins Leben zu rufen, möchte Enderle nichts sagen, nur so viel: „Es gibt vielerlei Gründe, weshalb es aus unserer Sicht nicht mehr sinnvoll ist, als Fußballer im Gesamtverein TSV Uetersen aktiv zu sein. Aber es macht keinen Sinn, diese jetzt alle aufzuführen. Wir haben uns diesen Schritt sehr lange und reiflich überlegt. Die Entscheidung ist nicht über Nacht entstanden. Wir wissen genau, wofür und warum wir das tun.“

„Gehen davon aus, dass der TSV Uetersen keine Liga-Mannschaft meldet“

Bis zum Ende des Jahres soll die neue Mannschaft stehen. Wie diese dann konkret aussehen wird, werden die Gespräche in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Fakt ist jedenfalls, dass man darum bemüht ist, eine Übereinkunft mit dem TSV zu erzielen. „Es geht in diesem Fall ja nicht nur um die Liga-Mannschaft, sondern um die Erste, Zweite, Dritte sowie beide Senioren-Mannschaften. Unser Bestreben ist, dass alle Teams zu Rasensport Uetersen wechseln. Wir werden ja nicht nur mit einer Liga-Truppe an den Start gehen, sondern mit möglichst vielen Teams.“ Deshalb ist sich Enderle auch sicher: „Wenn wir an den Start gehen werden, gehe ich davon aus, dass der TSV Uetersen im kommenden Jahr keine Herren-Mannschaft meldet! Aktuell sprechen wir sowieso nur darüber, dass der TSV gegebenfalls Jugendfußball anbietet.“ Mitte November wird man sich ein weiteres Mal mit dem Vorstand des TSV zusammensetzen. „Dann wird man tendenziell sehen, wo der Weg hinführt. Wir haben gute, konstruktive Vorschläge gemacht. Nun muss man sehen, was dabei herauskommt und wie wir weiter vorgehen. Es ist wichtig, dass wir vernünftig zueinander finden.“