Ruhser: „Du kannst hier auch einen Mourinho hinsetzen!“

Der Übungsleiter de FC Elmshorn spricht Klartext

23. September 2014, 11:46 Uhr

Steht derzeit ziemlich alleine da: FCE-COach Bernd Ruhser. Foto: KBS-Picture.de!

Nach dem Sieg zum Saisonstart gegen Buchholz 08 (3:2) geht’s beim FC Elmshorn steil bergab: Die darauffolgenden sieben Partien wurden allesamt verloren – Coach Bernhard Schwarz, der erst vor der Saison übernahm, bereits nach dem fünften Spieltag entlassen, mit ihm auch Sportchef Bert Ehm. Vom Meister von vor zwei Jahren ist bis auf den Titel nichts mehr übrig geblieben. Die Krückaustädter befinden sich im momentan unaufhaltsam scheinenden Sinkflug.

Auf die Frage, ob der FCE momentan oberligatauglich sei, antwortete Neucoach Bernd Ruhser nach kurzem zögern: „Da muss ich aufpassen, was ich sage!“ Wenig später führte er aus: „Wir haben einige gestandene Oberligaspieler dabei – von den Namen her würde ich ‚Ja‘ sagen.“ Allerdings habe man im letzten Jahr „viel abgespeckt“, nicht nur finanziell, sondern auch personell. Möchte man im Umfeld denn überhaupt auch in Zukunft Oberliga-Fußball an der Wilhelmstraße sehen? „Der Verein will das und ist auch weiterhin daran interessiert. Aber wir haben viele junge Spieler dazu bekommen. Das dauert seine Zeit, bis die sich in der Oberliga zurechtfinden. Es stehen teilweise vier, fünf 18-Jährige auf dem Platz. Die können nicht in 34 Oberliga-Spielen über 90 Minuten ihre Leistung abrufen, das ist nicht möglich! Es wird ein langer, harter Weg.“

In der aktuellen Lage, ohne Erfolgserlebnisse, seien die Spieler auf dem Platz „mit allem und auch sich selbst unzufrieden“, so Ruhser. „Wir können nur über den Kampf und die Disziplin wieder nach vorne kommen – spielerisch ist das zu wenig! Da fehlt noch einiges“ Dennoch glaubt der 58-Jährige noch an die Kehrtwende: „Irgendwann muss die Pechsträhne ja mal ein Ende haben.“ Auf der Trainerbank soll, zumindest wenn es nach Ruhser geht, endlich Kontinuität herrschen: „Du kannst hier auch einen Jose Mourinho hinsetzen – 18-Jährige bleiben 18-Jährige!“