Sicherheitsbedenken? Hansa-Kracher abgesagt!

„Diese Liga ist ein einziges Chaos!“

27. November 2015, 14:58 Uhr

Foto: KBS-Picture.de

Als Poppenbüttels Chefcoach Olaf Ohrt von der Absage des Hansa-Topspiels zwischen Hamm United und seinem SCP erfuhr, fiel er aus allen Wolken. „Ich dachte, ich höre nicht richtig. Dagegen werden wir sofort vorgehen und Protest einlegen! Damit können sie nicht durchkommen“, so Ohrt, der etwas süffisant anfügt: „Auf dem Kunstrasenplatz an der Snitgerreihe muss schon eine Menge Eis drauf sein, dass man dort nicht spielen kann...“

Gegen 13 Uhr erhielten die Verantwortlichen des HUFC die Info, dass der Hammer Park gesperrt ist. Dass auf dem Ausweichplatz an der Snitgerreihe, wo man in dieser Saison nahezu regelmäßig Gastgeber war, der Ball nicht würde rollen können, sei bereits am Donnerstag bekannt gewesen, wie Präsident Jörn Heinemann auf Nachfrage erklärt: „Wenn wir, wie heute, mit 350 bis 400 Zuschauern rechnen, dann ist auf der Anlage an der Snitgerreihe die Sicherheit nicht gewährleistet“, und weiter, „dafür ist der Platz zu klein, da man nur auf einer Seite stehen darf.“ Die Einschätzungen mutmaßen doch ein wenig seltsam an. Ob bei diesen Witterungsbedingungen tatsächlich 350 bis 400 Besucher das Spiel aufgesucht hätten, sei ebenfalls mal dahin gestellt. „Das Problem ist doch, wir müssen diese Entscheidung vorher treffen, nicht dann, wenn es zu spät ist. Wir sind schließlich für die Sicherheit auf dem Platz verantwortlich.“

In Rücksprache mit dem Bezirksamt wurde dieser Entschluss gefasst. „Uns wurde klar gesagt, dass der Platz nicht für so viele Zuschauer ausgelegt und die Anlage gesperrt ist. Das wurde auch dem Hamburger Fußball-Verband so mitgeteilt. Das einzige, was man hätte machen können: Wir lassen 200 Zuschauer rein und dann ist Schluss. Das wäre auch nicht vertretbar gewesen. Und aus Erfahrung weiß ich: Wenn Spitzenspiele anstehen und in Hamburg nichts weiter los ist, kann die Hütte durchaus voll werden. Die Entscheidung des Bezirksamtes ist aus meiner Sicht total nachvollziehen. Die Spitzenspiele in der Landesliga ziehen durchaus Zuschauer an. Selbst wenn nur 250 Leute kommen würden, würde dort ein Verkehrschaos herrschen, da es dort überhaupt keine Parkplätze im Umkreis gibt. Es gibt Dinge, die sind so, wie sie sind. Wenn das Bezirksamt sagt, dort kann nicht gespielt werden, dann ist dem so. Da kann Poppenbüttel machen, was immer sie wollen.“

Beim Spitzenreiter der Hansa-Staffel geht man davon aus, dass die Absage aufgrund der großen Personalsorgen beim ärgsten Rivalen erfolgt ist. Schließlich betonte Coach Uli Schulz in den vergangenen Wochen immer wieder, dass man „personell aus dem letzten Loch pfeifen“ würde. Doch das bestreitet Heinemann vehement. „Das stimmt absolut nicht und ist nicht wahr! Bis auf Schirosi wären alle Mann dabei gewesen – auch Felix Römhild wäre wieder zurück.“ Abschließend äußerst Ohrt seinen Unmut. „Es ist ein einziges Chaos in dieser Staffel, der absolute Wahnsinn! So etwas habe ich noch nicht erlebt. Jeder macht und tut, was er will – und durchgegriffen wird nie!“ Wie es nun in diesem speziellen Fall weitergeht, liegt in den Händen des Verbandes. Dass dies durchaus einige Wochen, wenn nicht gar Monate in Anspruch nehmen kann, bekommt Poppenbüttel nicht zum ersten Mal am eigenen Leib zu spüren. Schließlich wartet man nach wie vor auf ein Ergebnis aus dem abgesetzten Spiel gegen Bergedorf 85. Eine Entscheidung, die eigentlich schon vor Wochen hätte gefällt werden sollen...