„Stehen vor den Trümmern unseres Hab und Guts!“

Schwarzenbek-Schock – Wie geht es an der Schützenallee weiter?

30. Oktober 2015, 13:12 Uhr

Das komplett ausgebrannte Vereinsheim des SCS. Foto: SC Schwarzenbek!

In der Nacht zum Mittwoch ist das Klubheim des SC Schwarzenbek bei einem Großbrand komplett zerstört worden. Auch knapp 48 Stunden später sitzt der Schock nach wie vor sehr tief. „Es ist ja nicht nur ein Sachschaden in Höhe von 300.000 Euro entstanden, es hängen noch so viel mehr Erinnerungen dran: Pokale, Dokumente – halt 99 Jahre SC Schwarzenbek. Es ist einfach nur bitter und frustrierend“, erklärt uns Frank Flatau, Sportlicher Leiter des SCS. Und das alles kurz vor dem 100 jährigen Geburtstag des Vereins. Wie geht es nun an der Schützenallee weiter?

Das Spiel der Dritten Herren, was eigentlich am Freitagabend über die Bühne gehen sollte, wurde auf Sonntag verlegt. „Die Mannschaft hat freiwillig auf ihr Heimrecht verzichtet, wird nun bei Juventude antreten“, so Flatau. Die Liga-Mannschaft und auch die Zweitvertretung sind von solch einer Verlegung zunächst einmal nicht betroffen, da beide Teams Auswärtsspiele vor der Brust haben. Wie es dann allerdings weitergeht, soll schnellstmöglich geklärt werden. „Das müssen wir noch alles koordinieren, momentan ist es sehr schwer zu sagen. Wir sind bemüht, eine Lösung zu finden. Da das Spiel der Dritten verlegt und das unserer A-Jugend abgesagt wurde, haben wir nun ein bisschen Luft und Zeit, um uns zu beratschlagen. Es gibt ein, zwei Angebote – zum Beispiel, dass wir uns in einer benachbarten Halle umziehen könnten. Der Schützenverein hat uns bereits seine Hilfe zugesagt. Der Platz ist ja in Ordnung, die Frage ist nur, wo sich die Jungs umziehen können. Wir hoffen, dass noch am Wochenende eine Entscheidung fällt, wie es nun weitergeht.“

Wie schwer es nun für die Spieler sein wird, sich angesichts dieser Meldung auf den Fußball zu konzentrieren, wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen. „Wir haben versucht, die Jungs so gut es ging da raus zu halten. Das Training haben wir erst einmal auf einen Nebenplatz, nicht weit von der Anlage entfernt, verlegt“, erklärt Flatau, der sich nicht an Mutmaßungen, was die Brandursache betrifft, beteiligen möchte. „Es gibt keinen neuen Kenntnisstand, ob es nun ein technischer Defekt oder gar Brandstiftung war. Es würde aber auch überhaupt keinen Sinn machen, sich an Spekulationen zu beteiligen. Das wäre absolut kontraproduktiv.“ Stattdessen betont Flatau abschließend: „Wir stehen vor den Trümmern unseres Hab und Guts!“

Ihr wollt dem Verein helfen? Könnt Ihr mit nur einem Klick unter diesem Link tun!

Folgendes emotionales Statement veröffentlichte die SC Schwarzenbek-Fanseite über facebook:

Liebe Fussballfreunde,

was in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch passiert ist, ist schwer zu akzeptieren. Dieses Ereignis ist wohl der bitterste Tag in der Vereinsgeschichte des SC Schwarzenbek. Und das so kurz vor unserem Jubiläum. Im Jahr 2016 wird unser Verein 100 Jahre alt und jetzt passiert sowas.

Neben dem riesigen Sachschaden sind auch viele Erinnerungen, Träume und der Mittelpunkt des SCS den Flammen zum Opfer gefallen. Das historische Vereinsheim und die anliegenden Kabinen, welche vor kurzer Zeit erst saniert wurden, liegen in Schutt und Asche. Nicht nur für die aktuellen Mitglieder und den treuen Fans ist dies ein Schock. Die SCS-Anlage ist für viele Generationen ein Stück Heimat und Geborgenheit und das nicht nur für die Jugendmannschaften, den Herrenmannschaften bis hin zu den Senioren und Legenden. Wir denken das jedes Mitglied, Ehemalige, Familien, Gastvereine und Fans mit unserer Anlage schöne Zeiten verbinden, auch wenn nicht immer alles perfekt war.

In jedem Ende liegt ein neuer Anfang, auch wenn dieses Ende für einen der größten Vereine im Kreis Herzogtum Lauenburg schwer zu ertragen ist. Wie die nächsten Wochen und Monate ablaufen werden, kann man leider noch nicht sagen. Ein Notfallplan ist in Arbeit.

Zum Abschluss dieses Schreibens möchten wir uns an alle Privatpersonen und Sportvereine wenden.

Es ist der Wahnsinn wie viele Nachrichten wir über die verschiedenen Medien erhalten haben.
Ob per Mail, persönlich oder über Facebook erreichten uns eure Worte und eure Hilfsbereitschaft.
Wir bedanken uns für euer Mitgefühl und eure Solidarität. Gemeinsam schaffen wir das!

Vielen Dank auch an die Feuerwehr Schwarzenbek und Kollow, sowie dem DRK-Ortsverein Schwarzenbek und Umgebung e.V.

Wir werden euch auch hier auf dem Laufenden halten, wie es jetzt in dieser schweren Zeit mit unserem Verein weitergehen wird.

In den Farben getrennt - in der Sache vereint.

SC Schwarzenbek-Fanseite