„Stuhle“-Rückkehr, Inter-Hype und „Vielleicht“-Rücktritt

Vorschau auf die möglichen Radio-Topspiele

05. November 2015, 16:01 Uhr

Serdar Bahtiyar und viele ehemalige Weggefährten aus ETV-Zeiten kicken nun bei Inter Hamburg und mischen die Bezirksliga auf. Foto: noveski.com

Meiendorfer SV vs. FC Türkiye, Inter Hamburg vs. FTSV Altenwerder und FC Elazig Spor vs. Hamm United FC: Unsere Auswahl für das dieswöchige „Spiel der Woche“ in der Radio Hamburg FussiFreunde Show (Sonntagabend, 20 Uhr, UKW 104.0 – City-Frequenz von RH, oder im Livestream auf unserer Startseite) ist äußerst vielfältig. Ob nun eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, ein rein tabellarisches Spitzenspiel oder das gefeierte „Geburtstagskind“ – die ausgewählten Partien haben allerhand zu bieten.

Oberliga Hamburg: Meiendorfer SV – FC Türkiye (Samstag, 14 Uhr, Meiendorfer Straße 196)

Matthias Stuhlmacher kehrt mit dem FC Türkiye zu seiner "alten Liebe" zurück. Foto: noveski.com

Wenn der Tabellen-13. auf den Rang-15. trifft, darf getrost von einem Kellerduell gesprochen werden. Doch das Aufeinandertreffen zwischen Meiendorf und Aufsteiger Türkiye hat noch einen ganz anderen Hintergrund zu bieten: Über vier Jahre lang führte Matthias Stuhlmacher den MSV als Chefcoach aufs Spielfeld. Anfang September trennte sich der Verein von seinem Übungsleiter nach dessen Wutrede im Anschluss an die 0:2-Pleite gegen BU. Nur eine Woche später heuerte „Stuhle“ an der Georg-Wilhelm-Straße an und übernahm den Cheftrainer-Posten beim FC Türkiye. Nun kehrt er erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo es seit seinem Abgang alles andere als rosig läuft. Unter dem neuen Trainergespann Ergün/Saglam setzte es zunächst eine deftige 0:5-Heimpackung gegen Süderelbe. Eine Klatsche, die bereits nach 39 erschreckenden Minuten feststand. Es folgte eine ganz schwache Vorstellung beim bis dato punktlosen und stets abgeschossenen Schlusslicht aus Lurup. Trotz einer 2:0-Führung reichte es für Meiendorf am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden, womit man sich bis auf die Knochen blamierte. Ganz anders stellt sich die Situation bei den Wilhelmsburgern dar. In den letzten Wochen war ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar, der hochverdiente Siege gegen Altona (2:1) und Buchholz (2:1) einbrachte. Allerdings ist auch das Gebilde Türkiyes noch sehr fragil, so mischt sich auch mal eine 2:5-Niederlage gegen Rugenbergen in die trotz dessen steigende Formkurve. Neben drei wichtigen Punkten, die beide Teams händeringend bräuchten, steht aber vor allem die Rückkehr von Matthias Stuhlmacher und Co-Trainer Oliver Kral im Mittelpunkt des Interesses.

Bezirksliga Süd: Inter Hamburg – FTSV Altenwerder (Sonntag, 12:15 Uhr, Max-Brauer-Allee 121)

Inter-Coach Dennis Mitteregger möchte mit seinem Team im Topspiel gegen Altenwerder "an die Grenzen gehen". Foto: noveski.com

In der vergangenen Spielzeit trennten Inter Hamburg und den FTSV Altenwerder noch zwei Spielklassen – mittlerweile sind beide Teams in der Bezirksliga angekommen, Inter als Aufsteiger und Altenwerder als Landesliga-Absteiger, und sorgen in der Süd-Staffel für Furore. Die Elf von Dennis Mitteregger hat sich auf Anhieb in der neuen Liga akklimatisiert und als Tabellendritter beste Chancen auf den Durchmarsch. Während der FTSV nach spektakulärem Saisonstart und kurzer Durchhänger-Phase zuletzt wieder in die Spur gefunden hat. Dennoch glaubt Liga-Manager Sven Lührs: „Das wird wohl das erste Spiel in dieser Saison, wo wir nicht als Favorit reingehen.“ Stattdessen habe man „allergrößten Respekt“, denn: „Inter ist ein sehr spielstarker Gegner, für mich auch Topfavorit auf den Titel! Trotzdem wollen wir natürlich etwas Zählbares mitnehmen.“ Ebenso groß ist die Vorfreude bei den Mannen von der Max-Brauer-Allee. Übungsleiter Dennis Mitteregger meint: „Es ist ein wichtiges Spiel, wie auch schon in der Vorwoche gegen Welat, richtungsweisend würde ich aber nicht sagen, da noch so viel passieren kann. Wir können uns mit einem sehr starken Gegner messen, wollen an unsere Grenzen gehen, um uns weiter zu entwickeln. Denn in der letzten Saison waren wir das nicht in der Form gewöhnt, deshalb freuen wir uns auf das Spiel. Altenwerder ist auf jeden Fall einer der Favoriten in der Staffel. Sie wirken als Team sehr homogen und haben in der Spitze gefährliche Leute.“ Dass seine Truppe ganz oben mitmischt, ist für Mitteregger keine große Überraschung. „Damit habe ich gerechnet. Bei der Qualität, die wir im Kader haben, war das zu erwarten. Aber natürlich muss man auch sagen, dass wir uns sehr starker Konkurrenz gegenübersehen. Die Süd-Staffel ist in diesem Jahr richtig gut besetzt. Zudem muss man natürlich auch erstmal gucken, wie man sich in der neuen Liga zurechtfindet.“

Landesliga Hansa: FC Elazig Spor – Hamm United FC (Sonntag, 14 Uhr, Wendenstraße 164)

Torjäger Schirosi ist für einige Zeit mit einem doppelten Bänderriss schachmatt gesetzt. Foto: noveski.com

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens feierte Hamm United in der Vorwoche nach dem ungefährdeten, wenn auch wenig glanzvollen 2:0-Erfolg über den SCVM die Tabellenführung und zugleich den Geburtstag. Jubel, Trubel, Heiterkeit im Hammer Park – wenngleich Liga-Manager „Jassi“ Huremovic bei den Feierlichkeiten für einen kleinen „Schocker“ sorgte. Der 46-Jährige ist seit Kindheitstagen des „etwas anderen Klubs“ an Bord, erzählte den Kollegen von „hammunited.de“ allerdings, dass ein möglicher Abschied nahen könnte. „Aufsteigen und aufhören!“ Schließlich führte er aus: „Mehr würde nicht gehen und wenn nicht mehr geht, ist mein Weg zu Ende.“ Doch so weit ist es ja noch lange nicht: Zwar führt der HUFC die Hansa-Staffel an – das Verletzungspech könnte den Schützlingen von „Trainer-Papa“ Uli Schulz jedoch noch einen Strich durch die Rechnung machen. Top-Torjäger Alessandro Schirosi zog sich einen doppelten Bänderriss zu und wird lange ausfallen. Danijel Suntic, der gegen den SCVM ebenfalls passen musste, kehrt beim FC Elazig Spor hingegen ins Team zurück. Womit wir auch schon beim Gegner wären. Dass vor der Saison ausgerufene Ziel vom Klassenerhalt, schmiss der Aufsteiger schnell über Bord. Nach dem frühen Aufblitzen der Klasse und dem 2:1-Sieg bei Vorwärts-Wacker am zehnten Spieltag korrigierte Coach Türkkan die Marschroute. „Wir haben uns noch einmal zusammengesetzt und gesagt: Wir wollen unter die ersten Fünf!“ Die individuelle Klasse ist in jedem Fall vorhanden. Sollte nun auch noch die Disziplin Einzug halten, ist für Elazig Spor definitiv viel möglich.

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