„Tanne“ fällt Entscheidung: Coach verlässt Barsbüttel im Sommer

„Ich trage den BSV im Herzen, aber ich will den nächsten Schritt machen“

21. März 2017, 13:23 Uhr

Am Saisonende ist für Aydin Taneli Schluss am Soltausredder. Foto: noveski.com

Jetzt ist es raus: Der Barsbütteler SV muss sich nach einem neuen Trainer für die Saison 2017/2018 umsehen. Der bisherige Coach Aydin Taneli wird sein Engagement am Soltausredder mit Ablauf der aktuellen Spielzeit beenden. Dies teilte er heute im Gespräch mit den FussiFreunden mit. Die Mannschaft wurde am gestrigen Abend informiert, nachdem „Tanne“ für sich selbst in der vergangenen Woche Klarheit geschaffen hatte: „ich bin dem BSV dankbar, dass ich hier meine ersten Schritte als Trainer machen durfte, aber jetzt brauche ich einen Neuanfang.“

Aydin Taneli wirkt gefasst. Kalt aber lässt ihn das Ganze nicht. „Die Entscheidung“, sagt der 33-Jährige, „ist mir absolut nicht leichtgefallen. Das ist alles sehr emotional. Ich hänge am BSV und werde den Verein auch weiterhin in meinem Herzen tragen.“ Aber: „Ich habe dem Verein mitgeteilt, dass ich im Sommer gehen werde. Ich möchte für mich den nächsten Schritt machen. Sowohl die Mannschaft als auch die Verantwortlichen verstehen meine Entscheidung. Es ist mir wichtig, dass wir im Guten auseinandergehen. Der BSV war und ist für mich eine Herzensangelegenheit.“

„Es herrscht auf beiden Seiten nach wie vor eine große Wertschätzung füreinander“

Stürmer Betim Haxhiajdini (li.). Co-Trainer Frederic Jess (Mi.) und Coach Aydin Taneli werden in der kommenden Saison nicht mehr gemeinsam beim BSV jubeln. Foto: noveski.com

Es dürfte kein Geheimnis sein, was „Tanne“ letztlich zu diesem Schritt bewogen hat: In den letzten beiden Jahren rettete sich der BSV jeweils kur vor knapp vor dem Abstieg, konnte auf dem Spielermarkt nur spät planen und zugreifen. Auch in dieser Spielzeit ist für die „weißen Schwäne“ wieder nicht mehr drin, als der Versuch, sich aus den Fängen des Abstiegsgespensts zu befreien. Das Szenario im Sommer dürfte – Klassenerhalt hin oder her – ähnlich wie zuletzt sein. Kurzum: Die Weiterentwicklung fehlt. „Ich habe mit meiner Art hier viele Dinge bewegt, aber im Moment ist es tatsächlich so, dass wir an einem Punkt stehen und dort stehenbleiben, statt nach vorne zu kommen“, ist dies auch Taneli nicht verborgen geblieben. Aus seiner Sicht, so Taneli weiter, „kann ich hier nicht mehr viel bewegen in Zukunft. Mir fehlt, dass hier noch leistungsorientierter Fußball gespielt werden kann. Der Fußball steht im Verein nicht an erster Stelle.“

Das solle aber nicht heißen, dass aufgrund dieser unterschiedlichen Ansichten das Tischtuch zwischen dem Coach und seinem Verein zerschnitten ist. „Man muss das so akzeptieren“, sagt Taneli, „es herrscht auf beiden Seiten nach wie vor eine große Wertschätzung füreinander. Der Umgang zwischen dem BSV und mir war immer sehr offen und ehrlich. Ich möchte mich jetzt einfach weiter entwickeln.“ Wo und ob der Coach, der am Soltausredder im Spätherbst 2012 die Nachfolge von Carsten Holst angetreten hatte und zuvor bis zu seinem Kreuzbandriss noch als Spieler für den BSV aktiv war, in der neuen Saison an der Seitenlinie stehen wird, ist noch nicht geklärt. „Es gab schon vor der Entscheidung, Barsbüttel zu verlassen, ein, zwei Anfragen. Ich bin für alle Gespräche offen“, sagt Taneli, während bei seinem Noch-Verein nun die Suche nach einem Nachfolger beginnt.

Jan Knötzsch