Tolle Aktion! Kurdistan Welat heißt Flüchtlinge „herzlich willkommen“

Bezirksligist setzt Zeichen und trainiert mit „Refugees“

16. September 2015, 13:11 Uhr

Der FC Kurdistan Welat setzt sich für die Flüchtlinge ein. Foto: K. Welat

Der FC Kurdistan Welat möchte als gutes Beispiel voran gehen und setzt ein beeindruckendes Zeichen: Wie uns Vertreter des kurdischen Klubs mitteilen, hat man gleich eine ganze Reihe an Aktionen geplant, um Flüchtlinge an der heimischen Slomanstraße nicht nur willkommen zu heißen, sondern sie auch gleichzeitig ins tägliche Geschehen mit einzubinden.

„Im Hamburger Amateurfußball gibt es circa 250 Vereine – viele Klubs haben sogar mehrere Herren- und Jugendteams. Wir können im Amateurfußball gemeinsam ein Zeichen gegen die Fremdenfeindlichkeit setzen und alle Flüchtlinge bei uns willkommen heißen.“ Die ersten Maßnahmen hat der Süd-Bezirksligist schon ergriffen – diese sind absolut beispielhaft und lobenswert! „Wir werden einmal in der Woche, der Tag wird variieren, auf unserem Platz, der aufgrund einer Vielzahl von Teams geteilt wird, mit unseren Mitbürgern, den Flüchtlingen vom Camp in Harburg, trainieren und sie zumindest für zwei Stunden in der Woche aus ihrem Lager rausholen, damit sie sich bei uns willkommen fühlen. Gleichzeitig sammeln wir bis Ende September Sachspenden, die wir komplett den Flüchtlingen im Camp Hamburg-Harburg zukommen lassen.“ Hinzu kommt, dass man alle zwei Wochen zu jedem Heimspiel die Flüchtlinge einladen werde, wie uns Amed Azizoglu mitteilt, um die „soziale Einbindung in den Alltag zu erleichtern“.

Bereits jetzt hat Welat einige Unterstützer gefunden, die das Vorhaben begrüßen und bei der Umsetzung helfen. „Unsere Kapazitäten sind leider begrenzt. Den Platz werden wir mit Veddel United teilen. Ein großer Dank geht hier an deren Trainer, der selbst vorbildliche Arbeit mit Migranten-Kindern leistet. Zudem danken wir einem Jugendteam vom Klub Kosova recht herzlich, da sie uns ein Netz voller Bälle zur Verfügung gestellt haben. Einfach klasse! Gleichzeitig möchte ich unserer Platzwärtin Anne einen großen Dank aussprechen, da sie uns neben dem sportlichen Alltag auch im sozialen Bereich unterstützen wird! Gemeinsam werden wir alles versuchen, um den Flüchtlingen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“ Die Planungen für weitere gemeinsame Aktivitäten laufen bereits auf Hochtouren.

„Es ist einfach grandios, wie sich die Sozialmitarbeiterinnen der Erstaufnahmestelle in Harburg am Rathaus für die Flüchtlinge einsetzen! Sie sehen das nicht als Beruf an, sondern machen es von ganzem Herzen. Dies alles gibt uns die Kraft, an das Gute im Menschen zu glauben, denn gemeinsam können wir viel bewegen!“ So richtet Azizoglu auch einen Appell an die „großen Klubs“, sich dem anzuschließen und zu helfen. „Viele von uns sind in Vereinen ehrenamtlich engagiert. Es geht auch ums soziale Miteinander, was wir in diesem Fall gemeinsam stärken können, indem wir denen zur Seite stehen, die es wirklich dringend nötig haben. Es gibt beispielsweise soziale Einrichtungen, die das Personal stellen würden, um mit den Flüchtlingen vormittags auf den Sportplatz zu gehen. Es wäre toll, wenn Vereine, deren Plätze am Vormittag ungenutzt sind, diese zur Verfügung stellen.“ Auch den Hamburger Fußball-Verband möchte man mit ins Boot holen. „Wie wäre es zum Beispiel mit einer „Refugees-Liga“? Gern übernehmen wir einen Teil der Planung und auch der Umsetzung. Oder eine befristete Spielerpass-Ausstellung für den Spielbetrieb (solange der Antrag läuft), damit eine Integration zumindest schon mal auf sportliche Ebene erfolgen kann.“