Torreicher Test – Bramfelds Motor stottert noch

Neu formierter SC Poppenbüttel schlägt sich achtbar

25. Juni 2016, 17:50 Uhr

Drei Tore, eine halbe Vorarbeit und die Ampelkarte in der Nachspielzeit: Ein ereignisreicher Nachmittag für Bramfelds Carsten Henning. Foto: noveski.com

Schon vor dem anberaumten Vorbereitungskick zwischen dem Bramfelder SV und dem runderneuerten SC Poppenbüttel erwies sich Hausherren-Coach Florian Neumann als „harter Hund“. Der Übungsleiter schickte seine Jungs noch vor dem 90 minütigen Test zweimal sechs Kilometer laufen. Demzufolge dauerte es eine gewisse Zeit, bis seine Schützlinge auch auf dem Platz so richtig anwesend waren. Denn der Beginn gehörte den Gästen, bei denen Maik Fischer – als einziger Spieler des Meisterteams aus der Vorsaison mit in die Kreisliga gehend – zur ersten Formation gehörte.

Nachdem Dennis Lovrencic noch freistehend am neuen Bramfelder Schlussmann Marcel Reimers scheiterte (6.), war dieser kurz darauf geschlagen: Mit einem Pass in die Schnittstelle war die Defensive des BSV ausgehebelt, Torben Lindholm lief blank auf Reimers zu und vollstreckte ganz cool zur Führung des „Underdogs“ (13.). Der Hansa-Ligist – im abgelaufenen Spieljahr noch Kontrahent des SCP – kam fortan so langsam besser in die Gänge. Zunächst vergab Kim Kubik nach Müller-Vorarbeit noch gegen Poppenbüttels Fänger Timo Harms (20.), ehe Carsten Henning mit seinem genialen Pass aus dem Fußgelenk den auf halbrechts durchstartenden Matthias Müller fand. Dieser probierte es von halbrechts per Lop, blieb am linken Torpfosten hängen – doch den Abpraller schoss Neuzugang Adrian Kortmann (TSC Wellingsbüttel II) in die Maschen (37.). Keine 120 Sekunden darauf war es Henning höchstselbst, der von halblinks clever einschoss und das Resultat auf den Kopf stellte.

Nach der Halbzeitpause, die aufgrund eines kräftigen Regenschauers etwas länger andauerte, feierte nicht nur Milos Ljubisavljevic sein Debüt im Bramfeld-Dress, auch Innenverteidiger Robert Pietruschka durfte nach seinem Kreuzbandriss und rund sechs Monate nach seiner OP wieder den Rasen auf der Ellernreihe betreten. Zudem feierte Mo Azaizi nach fast einjähriger Pause sein Comeback in der Liga-Mannschaft – und wusste gleich zu gefallen! Zuerst war es aber erneut Henning, der nach einem Foulspiel an Ljubisvaljevic den fälligen Freistoß vom linken Strafraumeck mit Hilfe von Christopher Holzki, der die Kugel unhaltbar abfälschte, zum 3:1 in die Maschen beförderte (56.). Nachdem Müller eine Ljubisavljevic-Hereingabe ans Aluminium setzte (60.), erkämpfte sich Azaizi links im gegnerischen Sechzehner das Spielgerät und legte uneigennützig quer. Gefundenes Fressen für Carsten Henning, der sicher verwandelte und damit auch am vierten Bramfelder Treffer direkt beteiligt war (62.)! Den fünften Streich besorgte Ljubisavljevic, der ein Azaizi-Solo und dessen anschließenden Querpass ins Tornetz grätschte (67.).

In der Schlussphase merkte man dem Landesligisten die Anstrengungen im Vorfeld der Partie deutlich an. Und so kamen die Mannen von der Bültenkoppel noch zu zwei weiteren Torerfolgen: Den Anfang machte Stefan Strathus, der das Leder aus 17 Metern wuchtig links unters Gebälk jagte. Ein Traumtor (72.)! Dann unterlief Reimers ganz unglücklich einen Eckball – Holzki traf zunächst noch den Pfosten, aber Daniel Haase war zur Stelle und wurschtelte den Ball über die Linie (74.). In der Nachspielzeit erwies sich Referee Björn Struckmann noch als äußerst kleinlicher Spielleiter, als er Carsten Henning aufgrund einer Lappalie den zweiten gelben Karton zeigte. „Man sollte das Ergebnis nicht zu hoch hängen. Beide Mannschaften sind erst seit gut einer Woche im Training – Bramfeld war vorher sogar noch eine Stunde lang laufen. Die Tore waren auf beiden Seiten auch ein wenig vom Gegner begünstigt. Insgesamt war es eine gute Einheit und ein ordentliches Spiel gegen einen Landesligisten“, befand Bastian Bruhn, der die ehemalige Zweite und neue Liga-Mannschaft des SC Poppenbüttel betreut.