Trotz „Dela-Panenka“: Teutonia 05 setzt Ausrufezeichen

T05 und Türkiye ohne einige Leistungsträger, aber mit vielen Neuen

22. Januar 2017, 17:32 Uhr

Zwei Neue im Duell: Türkiyes Mustafa Karaaslan (Mi.) vs. David Eybächer. Foto: noveski.com

„Das war ein sehr gelungener Test. Von beiden Seiten ein richtig gutes Spiel“, befand Bert Ehm, der beim FC Teutonia 05 seit dem Ende der kurzen Amtszeit von Florian Gossow – über dessen Abschied/Trennung es auch die verschiedensten Gerüchte gibt – nicht mehr nur den Posten des Sportchefs bekleidet, sondern gleichzeitig auch an der Seite von Rückkehrer Liborio Mazzagatti als Interimstrainer fungiert.

Die Teutonen-Führung durch Aytac Erman (li.), der Tobi Braun keine Chance lässt. Foto: noveski.com

Und tatsächlich: von der ersten Minute an war auf beiden Seiten ein sehr ordentliches Tempo im Spiel – obwohl sowohl Teutonia als auch die Gäste vom FC Türkiye längst nicht auf das komplette Aufgebot zurückgreifen konnten. Während die 05er ohne ihre Futsal-Nationalspieler Stefan Winkel und Michael Meyer verzichten mussten, um nur zwei Akteure zu nennen, fehlte bei den Wilhelmsburger mit den Barlak-Brüdern und Bilyal Mustafov ein Großteil der Defensive. Dafür feierten aber jeweils drei Neuzugänge ihre Debüts: beim Hammonia-Spitzenreiter wirkten David Eybächer, Dennis Duve sowie Vincent Boock von Anfang an mit. Dem gegenüber standen die ersten Auftritte von Rückkehrer Alexander Pohlmann, Ogün Aydin und Top-Torjäger Mustafa Karaaslan für ihren neuen Klub. 

Braun-Schnitzer leitet Teutonen-Führung ein

Serhat Yapici (li.) wird von Vincent Boock unter Bedrängnis gesetzt. Foto: noveski.com

Der Oberligist legte auf dem schwer zu bespielenden und teilweise noch gefrorenen Geläuf an der Kreuzkirche schwungvoll los – und das nach gerade einmal einer Trainingseinheit mit Ball auf dem Fußballplatz. Über den frisch aus dem Urlaub zurückgekehrten Sascha de la Cuesta, Serhat Yapici oder auch Pohlmann lief der Ball immer wieder gut und schnell durch die eigenen Reihen. Die erste dicke Chance vergab aber Ogün Aydin, der gerade erst aus der zweiten Mannschaft des heutigen Gegners an die Landesgrenze wechselte, als dieser einen de la Cuesta-Eckball freistehend über den Balken nickte (23.). Auf der Gegenseite klingelte es nahezu im direkten Gegenzug im Tor von Tobias Braun, der an jenem Gegentreffer alles andere als schuldlos war. Ohne richtige Anspielstation, hielt er den Ball etwas zu lange und wurde beim Versuch, das Runde hinaus zu befördern von Aytac Erman gestört. Über Boock und Nosa kam die Kugel zum "Balleroberer" zurück, der den flachen Querpass in gewohnter Manier nur noch einschieben musste. 1:0 Teutonia (24.).

De la Cuesta macht den Panenka

Dennis Duve (re.) zog im Mittelfeld-Zentrum die Fäden. Foto: noveski.com

Weiter ging’s: Braun kratzte Ermans abgerutschte Flanke aus dem Knick (31.), ehe der pfeilschnelle Michael Löw – vom starken Joel Weiß und Alex Pohlmann in Szene gesetzt – an Semir Svraka scheiterte (35.). Die letzte Möglichkeit des ersten Abschnitts hatte Pascal Pietsch, als dieser vom absolut überzeugenden Eybächer auf die Reise geschickt wurde, seinen Meister jedoch in Tobi Braun fand (40.). Nach dem Wechsel verhinderte der für Braun gekommene Hasan Capa ein ums andere Mal mit herausragenden Reflexen einen höheren Rückstand. Zunächst machte er sich bei Eybächers Kopfball ganz lang und parierte spektakulär (51.). Dann war Svraka bei einem Yapici-Freistoß auf dem Posten (57.). Wenige Momente später trat Top-Stürmer Karaaslan erstmals in Aktion, als er den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend abschirmte und von Simon-Riza Yücel leicht bedrängt wurde. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt – eine überaus harte Entscheidung. „Mit dem geschenkten Elfmeter müssen wir leben“, wollte auch Ehm kein allzu großes Fass aufmachen. Sascha de la Cuesta nahm sich der Sache an, lupfte das Spielgerät in allerbester Panenka-Manier unter die Latte und markierte sehenswert das 1:1 (63.).

Capa zeichnet sich aus, Arifi trifft zum Sieg

Jeton Arifi (re.) haut den Ball aus elf Metern wuchtig zum 2:1-Sieg ins Netz. Foto: noveski.com

Es folgten einige Kostproben des Könnens von Capa, der sowohl gegen Forkert (67.) als auch gegen Pietsch aua allerkürzester Distanz meisterlich reagierte (74.). Doch die Gefahr war noch nicht gebannt. Erman hielt das Leder im Spiel und passte von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr, wo Jeton Arifi als dankbarer Abnehmer mit der Innenseite wuchtig zur erneuten Führung einschoss (74.). 2:1! Nachdem Yapici in Folge eines ruhenden de la Cuesta-Balles das Ziel nur um Zentimeter verfehlte (76.), hätten der eingewechselte André Friebe – startete ein unnachahmliches Solo und ließ vier Gegenspieler per Übersteiger ganz alt aussehen, bis erneut Capa zum Spaßverderber avancierte (89.) – und Erman (90.) das Ergebnis sogar noch höher ausfallen lassen können. Vom überaus gelungenen Auftritt seines Teams – wohlgemerkt ohne einige Stammkräfte – so früh in der Vorbereitung zeigte sich Ehm wenig überrascht. „Nein, gar nicht. Ich hätte eher gedacht, dass der Gegner noch einen Tick stärker ist. Aber gut, da haben ja auch, wie bei uns, einige Jungs gefehlt.“ Sehr angetan zeigte sich der ehemalige Erfolgscoach des SC Victoria von seinen Neuzugängen. „Ich glaube, da haben wir drei richtig Gute geholt, die uns noch enorm weiterhelfen werden.“