Bezirksliga 04

Trotz Tabellenführung: Männich kein Poppenbüttel-Trainer mehr!

12. April 2022, 06:43 Uhr

Trotz allerbester Aufstiegschancen und Tabellenführung: Yorck Männich ist kein Cheftrainer mehr beim SC Poppenbüttel. Foto: noveski.com

Er wollte eigentlich kein großes Thema daraus machen, berichtet uns Yorck Männich, „aber da mittlerweile von einigen Seiten Nachfragen kommen, wollte ich die Beendigung meiner Trainertätigkeit beim SC Poppenbüttel einmal offiziell machen“, teilt er uns zur großen Verwunderung den Paukenschlag an der Bültenkoppel mit. Bereits im Spiel beim FC Alsterbrüder II (7:1) am vergangenen Dienstagabend saß Männich nicht mehr auf der Trainerbank des SCP, der durch den 7:3-Sieg über Hoisbüttel und das 1:1 vom TSV Sasel II gegen Niendorf III am Wochenende die Tabellenführung in der Bezirksliga-Staffel 4 übernahm.

Nachdem der Verein ihm mitteilte, dass die Zusammenarbeit im Sommer enden wird, zog Männich sofort die Reißleine. Foto: noveski.com

Zumindest virtuell hatten die Mannen von der Bültenkoppel bereits zuvor die Spitzenposition der Liga inne, da man noch zwei Partien mehr in der Hinterhand hat als die Parkweg-Reserve. In den direkten Aufeinandertreffen behielt man mit 5:0 und 7:1 die Oberhand – und stellte eindrucksvoll unter Beweis, wer die Hosen in der Liga anhat. Doch nun das: Per sofort hat Yorck Männich sein Traineramt beim SC Poppenbüttel niedergelegt!

In einer Stellungnahme teilt uns der nun Ex-Coach mit: „Lange hielt sich der Verein bedeckt, was die Planung für die kommende Saison angeht. Im März wurde ich dann zu Gesprächen auf die Geschäftsstelle gebeten, wo man mir mitteilte, dass der Verein nach der Saison nicht mehr mit mir plant.“ Eine Entscheidung, die Männich „nach einer mittlerweile fast beispiellosen Siegesserie und langjähriger erfolgreicher Arbeit beim SCP mit Verwunderung und Enttäuschung zur Kenntnis genommen“ habe, wie er ganz offen zugibt. „Nach eingehender Überlegung“ und einer schlaflosen Nacht, in der er darüber nachgedacht habe, sei der Entschluss gefallen, per sofort aufzuhören.

"Sah mich nicht mehr in der Position, weiter überzeugend und motivierend zu agieren"

Nach seiner Zeit als A-Jugend-Trainer beim SCP übernahm Männich (li.) die Liga-Mannschaft im Sommer 2017. Nun ist überraschend Schluss. Foto: noveski.com

„Ich habe ich mich daraufhin persönlich vom Team verabschiedet. Denn als Trainer lebe ich von Überzeugung und Emotionen und sah mich nicht mit in der Position, weiter überzeugend und motivierend vor und mit dem Team zu agieren. Natürlich liegt mir die Mannschaft am Herzen, und ich hätte auch gerne die Saison zu Ende gebracht. Es gab aber, gerade mit einigen Verantwortlichen, keine Basis mehr. Somit habe ich die Konsequenzen gezogen, bin am nächsten Tag zum Training, habe der Mannschaft die Situation erklärt und mich dann schweren Herzens von jedem persönlich verabschiedet.“

"Jetzt brauche ich erstmal etwas Abstand"

Männich macht auch keinen Hehl daraus, dass das „alles schon sehr traurig gewesen“ sei, „aber so ist der Sport und das Trainergeschäft – auch im Amateurbereich. Jetzt brauche ich erstmal etwas Abstand, denn die letzte Zeit war trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – Corona sehr intensiv.“ Er bedanke sich „beim SC Poppenbüttel für bemerkenswerte Jahre, die zumindest lange Zeit von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit geprägt waren“ und ist sich „sicher, dass die Ligamannschaft in den noch ausbleibenden Spielen die angestrebte Rückkehr in die Landesliga vollenden wird“, so Männich abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos