Türkiye muss gegen Altenwerder zittern

Offensive Fahrlässigkeit wird von Schlusslicht nicht bestraft

09. April 2015, 11:35 Uhr

Erzielte das wichtige 2:0 für seinen neuen Verein und durfte deshalb auch am Ende jubeln: Vasco Zawada. Foto: noveski.com

Das Ergebnis des Nachholspiels zwischen dem FC Türkiye und FTSV Altenwerder fiel enger aus, als es der Tabellenstand vermuten lassen würde. 2:1 hieß es am Ende zwischen dem Tabellenführer und dem Schlusslicht der Hammonia-Staffel. Der Anschlusstreffer durch Mümin Mus war zu wenig für die Gäste, nachdem Mustafov und Zawada auf Seiten der Hausherren erfolgreich waren. Für Altenwerder dürfte der Abstieg damit nur noch rechnerisch vermeidbar sein.

Lange bot sich den Zuschauern in Wilhelmsburg das erwartete Bild: Der Gastgeber bestimmte die Partie und ließ dem Kellerkind kaum Luft zum Atmen. Dennoch dauerte es bis zur 41. Minute, bis diese Arbeit endlich Früchte trug. Dass Innenverteidiger Bilyal Mustafov mit einem Kopfball nach Özkan-Freistoß den Bann brechen musste, war bezeichnend für die Offensivbemühungen des FC. „Wir sind Weltmeister im Torchancen auslassen“, ärgerte sich Coach Dogan Inam über das Spiel seiner Schützlinge: „Eigentlich müssen wir in der ersten Halbzeit den Sack zumachen, aber wir machen nur das 1:0. Über links waren wir achtmal durch, bringen daraus aber nur einen Torschuss zustande.“ Zwar zeigten Serhat Cayir und Mekan Barlak einige ansehnliche Kombinationen, letztendlich ließen sie beim finalen Pass oder Torschuss jedoch zumeist die Konsequenz vermissen.

Immerhin einmal führte ein solcher Spielzug zum gewünschten Resultat. Anfang der zweiten Hälfte schloss Vasco Zawada einen über links vorgetragenen Angriff schön ab und besorgte so das 2:0 (52.). Doch auch im Anschluss spielte Türkiye gegen Altenwerder nicht mit der gewohnten Leichtigkeit, stattdessen erlaubten sie dem Außenseiter sogar den Anschluss. Bei einem weit aufgerückten FC-Mittelfeld unterlief leitete ein Fehlpass den FTSV-Konter ein, den Mümin Mus zu Ende und somit seine Mannschaft noch einmal zurück ins Spiel brachte (72.). „Das darf einer Mannschaft, die oben steht, nicht passieren. Da sahen wir alle ganz schlecht aus“, kritisierte Inam. Auch nach dem Anschlusstreffer gab der Tabellenführer ein nicht gerade souveränes Bild ab. Sichtlich nervös verlor man jegliche Ordnung im eigenen Aufbauspiel und schien Altenwerder geradezu um den Ausgleich bitten zu wollen.

„Wir hatten Panik“

Auch wenn der FC die Führung über die Zeit brachte, genügte der Vortrag seiner Mannen den Ansprüchen des Übungsleiters ganz und gar nicht: „Die letzten 20 Minuten hatten wir Panik, mit ein wenig Pech klingelt es da. Solche Spiele sollten wir eigentlich schnell entscheiden, nach einem 2:0 darf nichts mehr anbrennen.“ Dennoch darf man mit nun zwei Punkten Vorsprung auf Cordi und acht Zählern auf die drittplatzierten Bramfelder bereits für die Oberliga planen. Doch Inam warnt: „Wenn St. Pauli absteigt, geht wohl nur einer hoch. Wir müssen also unsere Hausaufgaben machen und am Ende oben stehen.“ Bereits fest steht hingegen die Zukunft des FTSV Altenwerder, die nach der neuerlichen Niederlage in der Bezirksliga liegen wird. Bei nur noch fünf zu absolvierenden Partien ist der Acht-Punkte-Rückstand ans rettende Ufer nur noch mathematisch einzuholen.