Türkiye-Serie endet – „Wo ist nur unser Torwart“?

Kapitän Iscan sieht sein Team auf einem guten Weg

15. März 2016, 15:00 Uhr

Türkiyes Gökhan Iscan (l.) im Duell mit Halstenbeks Niklas Siebert. Foto: Claus Bergmann

Lang, lang ist’s her. Am 24. Oktober hat der FC Türkiye letztmalig ein Spiel in Hamburgs höchster Spielklasse verloren. Seither blieb der Aufsteiger in neun aufeinanderfolgenden Partien unbesiegt – bis zum Sonntag! Die SV Halstenbek-Rellingen stoppte den Lauf der Wilhelmsburger und siegte am heimischen Lütten Hall in einer „umkämpften und auf Augenhöhe“ ausgetragenen Begegnung mit 1:0. Doch die Frage, die sich die Gäste nicht erst im Anschluss an die 90 Minuten stellten: Wo ist eigentlich unser Torhüter?

In der Vorwoche avancierte Jungspund Christian Kroner, der den verletzten Tobias Braun zwischen den Pfosten vertrat, beim 3:1-Erfolg gegen Condor noch zum Helden, wie ihn selbst sein Trainer hinterher taufte. Sieben Tage später war der 18-Jährige jedoch nicht mehr auffindbar! „Er war nicht beim Training, ist nicht mehr erschienen und hat sein Handy aus. Eine Katastrophe!“, ist Manager Klaus Klock außer sich. So musste mit Samuel Tousse ein 47-Jähriger den Kasten des FCT hüten – und tat dies überaus gut. Beim einzigen Gegentor durch Enrik Nrecaj, der von Braima Baldé geschickt wurde, war Tousse absolut macht- und chancenlos (17.)!

Iscan (r.) und Emre Özkan (M.), der nach etlicher Zeit mal wieder in der Startformation stand, nehmen Halstenbeks Baldé in die Mangel. Foto: Claus Bergmann

Trotz der knappen Niederlage fällt das Fazit der letzten Wochen äußerst positiv aus. Kapitän Gökhan Iscan, der fast ein halbes Jahr lang ausfiel und nun sein drittes Spiel in Folge über die vollen 90 Minuten machte, sagte nach dem Condor-Sieg: „Die individuelle Klasse ist natürlich vorhanden – aber es stimmt mittlerweile ganz einfach auch innerhalb der Mannschaft. Wir lachen viel, haben Spaß miteinander und unterstützen uns auch auf dem Platz.“ Coach Matthias Stuhlmacher, mit dem der Umschwung an der Landesgrenze eingeleitet wurde, springt genau in dieselbe Kerbe: „Über die individuelle Qualität im Kader brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Wir sind eine geschlossene Einheit, haben alle großen Spaß, Lust und lachen wahnsinnig viel miteinander. Es bringt richtig viel Laune! Wir propagieren einen offensiven und aggressiven Angriffsstil, sind sehr ehrgeizig.“

Deshalb ist sich Iscan auch sicher: „Wir sind sicherlich nicht ohne Grund so lange ungeschlagen gewesen! Wenn alle Spieler fit sind, haben wir eine hohe Qualität im Team.“ Die Pleite bei HR soll nur ein kleiner Ausrutscher gewesen sein. Im Derby gegen Buxtehude soll es zurück in die Erfolgsspur gehen – am besten mit einer neuen Serie. „Ich denke schon, dass wir eine vernünftige Rolle spielen und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können. Wenn man sich mal unseren Start in Erinnerung ruft und bedenkt, dass es die erste Oberligasaison des Vereins ist, dann ist das schon vernünftig. Träumen sollte man nicht, aber ohne Kopfschmerzen die Saison zu Ende spielen. Dann haben wir unser Ziel erreicht.“