Türkiye: Tüysüz nicht mehr im Team
Präsident Dogan Inam erklärt zudem: Kein großer Schaden nach Brandanschlag
Der Fußball geriet beim FC Türkiye zu Anfang dieser Woche in den Hintergrund. Doch das soll nach dem Wunsch von Dogan Inam nur kurzfristig so gewesen sein. Denn viele Worte will man beim Oberligisten aus Wilhelmsburg nicht mehr über den Brandanschlag auf das Vereinsheim, der in der Nacht von Montag auf Dienstag verübt wurde und zu dem sich die „Apoistische Jugendinitiative“ später via Internet bekannte, verlieren. „Man sollte dumme Leute nicht noch damit belohnen, dass man in der Presse über sie redet“, sagt der Päsident des FC Türkiye, der zudem erklärt, dass das Gebäude keinen großen Schaden davongetragen hat: „Es ist nur eine Scheibe zu Bruch gegangen und an der Aussenfassade sind einige Brandspuren.“ Nach dem Anschlag, zu dem es auf der Website der „Apoistischen Jugendinitiative“ heißt, das „Rachekommando Sehid Tirej Givara Delil“ griff das Vereinsheim „des FC Türkiye mit Molotowcocktails an. Der Veren steht in enger Zusammenarbeit mit den Strukturen der MHP (nationalistische türkische Partei, Anm. d. Red.) und dient ihnen als Rekrutierungsbasis“, ermittelt nun der Staatsschutz.
Inam: „Ich glaube kaum, dass am Sonntag gespielt wird“
Erwartet einen Ausfall des Heimspiels gegen Osdorf: Türkiyes Präsident Dogan Inam. Foto: noveski.com
Angst oder Sorgen vor weiteren Anschlägen hat man beim FCT derweil in Bezug auf das für den kommenden Sonntag angesetzte Oberliga-Heimspiel gegen den TuS Osdorf (14 Uhr) nicht. „Es wird keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen geben. In der Oberliga muss man so oder so gewisse Vorkehrungen für die Sicherheit treffen“, sagt Präsident Inam, der allerdings auch davon ausgeht, dass das Spiel gar nicht stattfinden wird: „Ich glaube kaum, dass am Sonntag gespielt wird. Unser Rasenplatz ist vom Bezirksamt gesperrt. Und wer unseren Grandplatz kennt und weiß, dass unsere Jugend darauf auch noch trainiert, der kann sich vorstellen, dass es drei Tage Sonnenschein am Stück braucht, dass der am Sonntag bespielbar sein wird.“
Für den Fall, dass die Begegnung dennoch angepfiffen werden sollte, wird ein Spieler beim FC Türkiye definitiv fehlen: Onür Tüysüz. Der Stürmer zählt ab sofort nicht mehr zum Kader von Trainer Thorsten Bettin. Das bestätigten sowohl Tüysüz als auch der Zweite Vorsitzende des FCT, Ismail Uysal. Allerdings: Die Version, warum dem so ist, liest sich bei beiden Seiten etwas anders.
Tüysüz: „Ich führe in dieser Woche Gespräche mit zwei Vereinen“
Jan Knötzsch