"Weiße Schwäne" stutzen flügellahme Tauben zurecht!

"Herzblut-Fußballer" sorgt für Barsbütteler Erleichterung

19. März 2017, 19:15 Uhr

Er kann's immer noch: Betim Haxhiajdini rettete seinen Barsbüttelerb einen hochverdienten Punktgewinn. Foto: noveski.com

Es war kalt trüb und regnete in Strömen: Das Wetter lockte nicht nur 29 zahlende Zuschauer – absoluter Minusrekord – an, sondern war auch absolut bezeichnend für das Spiel zwischen dem USC Paloma und dem Barsbütteler SV. Den Gästen konnte und wollte man das gar nicht übel nehmen, schließlich blicken die „Weißen Schwäne“ auf zwei desaströse Spiele zurück: nach dem 0:7 in Bramfeld folgte in der Vorwoche ein blutleerer Auftritt gegen Lohbrügge (0:6). Zwei Spiele, 0:13 Tore! Die Verunsicherung beim Taneli-Ensemble müsste eigentlich riesengroß sein…

Doch die „Tauben“ taten dem BSV den Gefallen, dass ihnen „in der ersten Halbzeit nicht viel gelungen ist“, wie Paloma-Coach Steffen Harms auf der Pressekonferenz nach der Partie zu Protokoll gab. „Das war nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Auch technisch waren wir schwach. Zudem haben die vielen Unterbrechungen das Spiel zerstört.“ Womit der erste Abschnitt, in dem Barsbüttel sogar das griffigere Team war und die besseren, wenngleich auch nicht hochkarätigen, Chancen auf seiner Seite hatte.

Brachte seine Tauben in Front: Kapitän Torsten Hartung. Foto: noveski.com

Das Geschehen plätscherte vor sich hin, so dass keinem der Anwesenden warm ums Herz werden konnte – schon gar nicht bei den Temperaturen. Die 90 Minuten sind dementsprechend schnell zusammengefasst: Exakt eine Stunde war vorüber, als die nun etwas engagierter zu Werke gehenden Palomaten durch Kapitän Torsten Hartung die Führung erzielten, weil dieser nach einem Mandelkau-Freistoß aus dem linken Halbfeld am schnellsten schaltete und den Ball unter die Latte jagte! „Wir sind aus der Pause gekommen und man hat gesehen, dass die Jungs wollten. Wir hatten in der Phase ein, zwei gute Chancen, sind deshalb auch nicht zu Unrecht in Führung gegangen. Aber danach haben wir das Fußballspielen wieder eingestellt und sind krampfig geworden. Dafür haben wir folgerichtig den Ausgleich kassiert“, fasste Harms zusammen. „Wir haben auf die eine Chance gewartet, die ist gekommen und wir haben sie genutzt“, lautete unterdessen Tanelis Statement.

Diese Chance erspielten sich die Gäste in Minute 82, als Furkan Gökmen für Mariusz Zmijak durchsteckte. Der ehemalige Dassendorfer passte den Ball von der linken Grundlinie scharf nach innen. Im ersten Anlauf fand Philipp Sander in USC-Jungspund Jonas Köhler – vertrat den verletzten Frederick Lorenzen und den rotgesperrten Sebastian Voß stark – seinen Meister. Der Abpraller fiel jedoch „Oldie“ Betim Haxhiajdini vor die Füße, der immer noch weiß, wo das Tor steht – 1:1! Anschließend sang Taneli eine kleine Lobeshymne auf seinen 35-jährigen Angreifer: „Betim ist mittlerweile in einem bestimmten Alter, aber er kämpft sich immer rein und ist enorm wichtig für die Mannschaft. Er ist ein Herzblut-Fußballer. Ich kann’s mir gar nicht ausmalen, irgendwann ohne ihn zu sein.“ Mit etwas mehr Glück hätten die „Schwäne“ die „Tauben“ sogar komplett aus allen Wolken fallen lassen, wenn sich Sanders Kopfball nach Hereingabe des eingewechselten Martin Hiob nicht aufs, sondern ins Tornetz gesenkt hätte (89.).

„Für uns war es wichtig, nach den letzten Ergebnissen in der Liga wieder Fuß zu fassen. Denn die Mannschaft hat es ja nicht verlernt. Wir sind kämpferisch aufgetreten und nicht, wie in den letzten Wochen, nach einem Rückstand eingebrochen, sondern waren stabil und geduldig“, befand Taneli, der mit der Reaktion seiner Truppe absolut einverstanden sein konnte. „Das Team musste mehr ein Team sein – und das war heute der Fall!“ Während die eine Seite mit dem Auftreten zufrieden sein durfte, kann die heutige Darbietung in kleinster Weise den Ansprüchen der USC-Verantwortlichen gefallen haben. „Wir wollten mehr und müssen es einfach besser wegverteidigen und souveräner sein“, war Harms auch alles andere als glücklich über den einen Punkt.