„Wir hatten wieder richtig Spaß am Fußball!"

Rothosen führen Elmshorn vor

17. September 2016, 00:20 Uhr

Der starke Veli Sulejmani (l.) nimmt Madjid Albry aufs Korn. Foto: noveski.com/kuech

„Die Mannschaft hat eine gute Reaktion zu letzter Woche gezeigt!“, betonte Milenko Mutabdzija, Co-Trainer des HSV III, der den urlaubenden Felix Karch ein letztes Mal an der Seitenlinie vertrat, nach dem Spiel gegen den FC Elmshorn. Ein sehr wichtiger Sieg für die Drittvertretung des Hamburger SV nach etwas holprigem Saisonstart, und ein vollauf überzeugender obendrein. Das zeigt auch die Torschützenliste, in die sich gleich fünf Akteure eintragen konnten...

Die Begegnung fing von vorn herein mit viel Tempo an. Dabei erwischte der HSV die viel bessere Anfangsphase und konnte nach nur drei Minuten durch Tim Henkis in Führung gehen. Patrick Hinrichsen konnte den Ball von rechts in den Strafraum flanken, Tunjic legte per Kopf vor, Henkis verwertete per Kopfball-Bogenlampe über Elmshorn-Keeper Björn Schramm! Gästecoach Lühmann empfand den Zeitpunkt als besonders bitter: „Die frühe Führung hat uns das Leben zusätzlich schwer gemacht.“

Michael Ulbricht (r.) bejubelt das zwischenzeitliche 3:0 von Mladen Tunjic. Foto: noveski.com/kuech

Die Krückaustädter agierten in der Anfangsphase deutlich zu passiv und ließen den HSV immer wieder zu Chancen kommen. So war es der stark aufspielende Veli Sulejmani, der nach 14 Minuten schon das 2:0 erzielen konnte. Nach einer Hereingabe aus dem Halbfeld von Lukas Schaube konnte Hannes Steckel den Ball mit dem Kopf auf Sulejmani ablegen. Dieser fackelte nicht lange und platzierte den Ball nach einem Aufsetzer unten links im Kasten!

„Wir hatten wieder Spaß am Fußball!"

„Die erste halbe Stunde war sehr gut. Wir hatten wieder Spaß am Fußball und der Ball lief richtig gut“, so Mutabdzija, der anfügte: „Danach hat sich das Spiel ein bisschen beruhigt.“ Bis zur Halbzeit passierte auch nicht mehr viel. Elmshorn versuchte es zwar, allerdings fehlte der letzte Pass, um die gut aufgestellte Defensive des HSV zu knacken. 

Mladen Tunjic (r.) erzielte im achten Saisoneinsatz bereits sein zehntes Tor! Foto: noveski.com/kuech

„Nach der Pause nahm das Spiel dann wieder an Fahrt auf“, traf Mutabdzija den Nagel auf den Kopf. So konnte Tormaschine Tunjic die Elmshorner mit seinem zehnten Saisontreffer so richtig in Bedrängnis bringen (52.). Nach einer guten Ecke von Emre Yasar konnte Tunjic den Ball mit einem direkten Volley aus circa fünf Metern unten rechts im Tor unterbringen!

Der Joker sticht!

Man merkte, dass die Kräfte bei beiden Mannschaften zunehmend schwanden, doch in den Schlussminuten drehten die Rothosen dann nochmal richtig auf. Vor allem die Einwechslungen von Interimscoach Mutabdzija machten sich bezahlt. Der eingewechselte Tom Nitzsche konnte in der 81. Minute nach einer guten Balleroberung im Mittelfeld un Stationen über Trefzger, Tunjic, Kozina und Yasar zwei Spieler im gegnerischen Strafraum stehen lassen und sein Solo sicher abschließen!

In jener Szene blieb dem HSV ein klarer Strafstoß verwehrt, als Madjid Albry (r.) nur das Bein von Veli Sulejmani trifft. Foto: noveski.com/kuech

Auch Außenstürmer Yasar zeigte nach einer kleinen „Streicheleinheit“ seines Trainers, was er drauf hat. Denn nur vier Minuten später konnte er mit seiner Schnelligkeit und dem Zug zum Tor den 5:0-Endstand perfekt machen. Im Strafraum ließ er Madjid Albry nach einem Einwurf und Zuspiel von Nitzsche gekonnt stehen und schob den Ball rechts am Keeper der Gäste vorbei!


„Ich habe allen gesagt, dass sie alles von letzter Woche nochmal reseten und den Computer neu starten sollen“, beschrieb Mutabdzija den Schlüssel zum Erfolg .

„Die Niederlage tut natürlich weh"

Elmshorns Trainer Lühmann war alles andere als glücklich nach dem Spiel. „Die Niederlage tut natürlich weh! Der HSV war aber die stärkere Mannschaft heute“, lautete sein Fazit. Die Mannen von der Wilhelmstraße waren durch den „Ausfall mehrer Leistungsträger“ deutlich gehandicapt und konnten dies „nicht kompensieren.“ Zudem sind die Gegentore zu leicht gefallen. „Wir hatten da deutliche Abstimmungsprobleme, die der HSV gut nutzen konnte“, so Lühmann. Auch die Offensive des FCE erwies sich als vollkommen harmlos. „Wir konnten nicht viele Torchancen kreieren und kamen vorne nicht so richtig zum Zug.“

Karch-Vertreter Milenko Mutabdzija hatte nach Spielschluss allen Grund zur Freude. Foto: noveski.com/kuech

Dennoch gibt sich der Trainer kämpferisch. „Dann kriegen wir halt heute mal auf den Sack und machen das nächste Woche wieder besser!“ Dann geht es vor heimischer Kulisse gegen den FC Union Tornesch.

Der HSV III konnte hingegen durch den Sieg ganz oben dranbleiben und verweilt nun auf dem vierten Tabellenplatz der Landesliga Hammonia. Die Norderstedter empfangen in der kommenden Woche den SC Sternschanze und wollen „die Tore, die heute nicht gemacht wurden, für die nächste Woche aufbewahren“. Man darf sich also auf die nächste Tor-Party freuen, zumindest dann, wenn es nach Mutabdzija geht...

Autor: Leon Schulz