„Wir werden aufsteigen und keiner hält uns auf!“

„Raspo“ Uetersen mit klarer Kampfansage

15. Juni 2016, 07:21 Uhr

Trainer Peter Ehlers ist sich sicher, dass der Weg von Raspo Uetersen so schnell wie möglich in die Landesliga führt, wo er und seine Truppe seiner Meinung nach hingehören.. Foto: noveski.com

Zu Beginn der letzten Rückrunde meldete der TSV Uetersen all seine Herrenteams ab, nachdem die Mannschaften dem Verein den Rücken gekehrt hatten. Zur großen Fußballflaute führte dies allerdings nicht in Uetersen. Denn: bereits seit dem 26. August 2015 stand fest, dass es ein neues Fußballprojekt geben würde. Der Verein „Rasensport Uetersen 1926“ wurde als Neuauflage gegründet. Schon von 1926 bis 1940 war der Klub in der Rosenstadt aktiv gewesen. Nun geht es weiter mit der Tradition, worauf sich viele fußballbegeisterte Anhänger, Spieler und Funktionäre freuen. Zudem fand sich weit vor Beginn der neuen Saison und des ersten Spiels ein Fanclub zusammen und auch die eigene Facebookseite bekommt immer mehr Anhang. Trainer Peter Ehlers verspürt genau wie alle anderen die Euphorie und ist sich sicher: „Wir sind nicht aufzuhalten!“

Keeper Christopher Knapp folgt seinen Freunden und wechselt innerhalb der Rosenstadt zum neuen Verein. Foto: noveski.com

Anfang der letzten Rückrunde schaute man mit Überraschung und Erstaunen nach Uetersen, als der TSV bekannt gab, sich von fast allen Verantwortlichen der Fußballabteilung zu trennen. Diese Maßnahme hatte zur Folge, dass sich alle drei Herrenmannschaften, nach einer kurzen Bedenkzeit, auflösten, so dass der TSV die Sparte Fußball aus dem Ligabetrieb abmelden musste. Dem voraus war die Neugründung eines reinen Fußballvereins gegangen, dem Rasensport Uetersen 1926. Der Vorstand des TSV bemängelte damals zu wenig Identifikation mit dem eigenen Klub, da schon einige Akteure dabei waren, nebenher den neuen Verein zu gründen und aufzubauen, um ab Sommer am Ligaalltag teilnehmen zu können. Trainer Peter Ehlers war einer derjenigen, die den TSV frühzeitig verlassen mussten, auch wenn bereits feststand, dass er zum Saisonende sein Amt niederlegen würde, um künftig bei Rasensport das Zepter zu schwingen. „Ich hätte sehr gerne die Saison beim TSV zu Ende gebracht, aber es kam bekanntlich anders. Ich habe mich dann viel in die Gründung des neuen Klubs geschmissen und dafür jede Menge Zeit investiert, was mir auch absoluten Spaß bereitete. Jetzt freuen wir uns alle nur noch auf das neue Projekt mit einem reinen Fußballverein, ohne abhängig von Leuten zu sein, die mit dieser Sportart nichts zu tun haben“, sagte Ehlers zur alten und neuen Situation.

„Mit all unseren Teams wollen wir in den nächsten Jahren, viele Meisterschaften feiern"

Auch Kirill Shmakov folgt seinemTrainer und nimmt am neuen Projekt treil. Foto: noveski.com

Nicht nur der Trainer selbst wechselte mit den meisten Verantwortlichen der Fußballabteilung des TSV, zu „Raspo“, sondern auch noch acht Spieler, die in ihrer Vergangenheit jede Menge Ober- und Landesligaerfahrung sammeln durften. Diese Kicker sind: Dennis Weber, Philipp Ehlers und Mario Ehlers, Kirill Shmakov, Mats-Lennart Enderle, Raphael Friederich, Christopher Knapp und Christian Kilb. Zusätzlich kommen unter anderem Yannik Levenhagen (SuS Waldenau) und Artur Koziol (Union Tornesch) zum neu gegründeten Klub. Auf der Facebookseite wird zurzeit täglich ein Spieler des Teams vorgestellt, in einer Manier, wie es sich für einen höherklassigen Verein gehört. Doch erstmal müssen die Ehlers-Mannen in der Kreisklasse B4 starten, was ihnen jedoch nichts ausmacht, da alle davon überzeugt sind, nicht nur den direkten Aufstieg im ersten Jahr zu schaffen. „Klar starten wir jetzt erstmal ganz unten. Allerdings wollen wir sofort aufsteigen und das dann auch Minimum nochmal in der Folgesaison. Das haben wir uns vorgenommen und brauchen da nicht drum herum reden. Bei diesem Kader, den wir haben, wird uns auch keiner aufhalten. Außerdem haben wir eine zweite und dritte, sowie Alte-Herren Mannschaft. Mit allen Teams wollen wir in den nächsten Jahren viele Meisterschaften feiern“, gibt sich Ehlers optimistisch.

„Wir werden auf Landesliganiveau trainieren"

Ebenfalls in die Geschichtsbücher des Rasensport Uetersen, darf sich Mats-Lennart Enderle eintragen. Foto: noveski.com

Um sich die hochgesteckten Ziel zu erreichen, wird von Beginn an hart ran geklotzt. „Wir werden auf Landesliganiveau trainieren, so wie die Meisten und ich das bereits kennen. Dementsprechend werden wir in der Vorbereitungszeit zehn Testspiele und jede Menge Training dazwischen haben. Das ist für uns ein ganz normales Niveau, sodass wir uns vier, fünfmal und teilweise sogar sechsmal die Woche sehen. Das hat also nichts mit Kreisklassenformat zu tun und das wollen wir auch nicht. Das habe ich allen Spielern so versprochen, dass wir die Mannschaft schnell weiterentwickeln und ganz intensiv trainieren werden“, berichtete Ehlers, der abschließend warme und motivierende Worte findet: „Dieses Projekt gibt so viel Mut und Spaß für die Zukunft. Wir müssen zwar in der Kreisklasse B 4 anfangen, was nicht zwingend unser Wunsch war, aber es wird uns einfach nicht stören, diesen Verein als Gemeinschaft in den nächsten Jahren nach oben zu bringen. Wir werden sehr viel Herzblut in den Verein stecken, um in vier, fünf Jahren wieder dort anzukommen, wo wir in Uetersen mit dem Fußball aufhörten und auch hingehören."

Autor: Mathias Merk