„Tornie“ und „Ulle“ wieder vereint: Jeremias wechselt zum DSV

Jubelt künftig im Trikot des Düneberger SV: Marcel Jeremias (re.). Foto: noveski.com

Das nennt man dann wohl Top-Transfer: Der Dünberger SV, derzeit mit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SV Altengamme II Zweiter in der Tabelle der Kreisliga 3, hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen und verstärkt sich mit Marcel Jeremias. Der Stürmer wechselt vom Hansa-Landesligisten SV Nettelnburg-Allermöhe an den Silberberg. Zudem kommt mit Ömür Topcu ein weiterer Landesliga-Spieler.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Dennis Tornieporth noch als aktiver Fußballer auf dem Platz stand. Erst im Sommer 2016 tauschte der 34-Jährige die Rollen und fungiert statt als Spieler inzwischen als Trainer des Düneberger SV. Einer, der in der Karriere den Weg von „Tornie“ kreuzte, war Marcel Jeremias. In der Saison 2013/2014 trugen beide gemeinsam das Trikot der TuS Dassendorf. „Ich kenne ihn jetzt seit drei Jahren, wir haben beide eine Dauerkarte beim HSV und fahren auch mal gemeinsam zu Auswärtsspielen, wenn es die Zeit zulässt. Auch unsere Familien sind gut befreundet“, erzählt Tornieporth, wenn die Sprache auf „Ulle“ kommt, wie Jeremias, der früher mit Nachnamen Ullrich hieß, mit Spitznamen gerufen wird.

Tornieporth: „Damit verstärken wir unseren Kader enorm“

Darf sich neben Jeremias auch auf Ömür Topcu als zweiten Zugang freuen: DSV-Trainer Dennis Tornieporth (li.). Foto: Noveski.com/Bode

Dass beide bei so viel freundschaftlicher Verbundenheit fußballerisch „gerne nochmal gemeinsam was machen wollten“ (O-Ton Tornieporth), leuchtet ein. Und so war schon verabredet, „dass Ulle im Sommer zu uns wechselt.“ Nun aber steht fest: Die Wiederveinigung von „Tornie“ und „Ulle“ wird ein halbes Jahr eher stattfinden als geplant. Denn: Wenn nichts mehr großartig schief geht, wird Jeremias in diesem Winter vom Henriette-Herz-Ring an den Silberberg wechseln. „Wir müssen noch eine finale Einigung mit dem SVNA finden, aber ich gehe davon aus, dass das klappt“, berichtet Tornieporth und bestätigt damit im Gespräch mit den FussiFreunden Gerüchte über den Wechsel und einen Bericht der „Bergedorfer Zeitung“, die den Transfer in ihrer Montagsausgabe ebenfalls andeutet. „Dass er schon im Winter kommt, ist allein von Marcel ausgegangen. Er war in dieser Saison fünf oder sechs Mal als Zuschauer bei unseren Heimspielen und hat gesagt, dass er unbedingt bereits jetzt zu uns stoßen möchte“, sagt Tornieporth.

Der bevorstehende Wechsel sei, so „Tornie“ weiter, „ein Top-Transfer im Hinblick auf den Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga. Dadurch verstärken wir uns enorm.“ Doch Jeremias ist nicht der einzige Neue, den der DSV-Coach vermelden kann. Mit Ömür Topcu wechselt ein weiterer Spieler aus der Landesliga Hansa in die Kreisliga 3. Der 20-Jährige hatte bis zum vergangenen Sommer beim FSC Geesthacht gespielt und war dann zum FC Elazig Spor gewechselt. „Dort hat er sich nicht so richtig wohlgefühlt und wollte zu uns“, sagt Tornieporth, „mit ihm bekommen wir im Mittelfeld einen Spieler dazu, der auf der Sechser- oder der Zehner-Position spielen kann und eine super Qualität hat.“ Auf der anderen Seite gibt es beim DSV aber auch einen Abgang zu verzeichnen: Christian Pinnow wird aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Trainer künftig nicht mehr das Düneberger Trikot tragen.   

Arp: „Es ist schade, dass Marcel geht, aber wir legen ihm keine Steine in den Weg“

In der Saison 2013/2014 spielten Tornieporth und Jeremias gemeinsam bei der TuS Dassendorf. Foto: noveski.com

Tornieporth selbst übrigens ist auf dem Markt als Coach offenbar ähnlich gefragt wie früher als Spieler. „Es gab den einen oder anderen Verein, der Kontakt zu mir aufgenommen hat“, berichtet der Ex-Profi, der in seiner langen Karriere neben Dassendorf unter anderem für den FC Sylt, Cordi, St. Pauli, Kickers Emden, den 1. FC Magdeburg, Holstein Kiel, Hessen Kassel, den Lüneburger SK und den SC Poppenbüttel spielte. Das aber hätten sich die Interessenten sparen können, besitzt der gebürtige Lübecker doch einen Vertrag noch eineinhalb Jahre laufenden Vertrag bis zum Sommer 2018. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich an meinem Status im Sommer 2017 etwas ändert. Ich stehe beim Düneberger SV und gegenüber meiner Mannschaft im Wort“, verdeutlicht Tornieporth.

Einer der Clubs, die sich bei „Tornie“ gemeldet haben sollen, war Gerüchten zufolge der SVNA, von dem die Düneberger nun Marcel Jeremias an den Silberberg holen. „Das kann ich so nicht bestätigen“, sagt SVNA-Ligamanager Jan Arp, der bekräftigt, dass der Hansa-Landesligist Jeremias bei dessen Wechsel „keine Steine in den Weg legen wird. Ich denke, wir werden in den nächsten ein zwei Wochen eine Einigung mit Düneberg finden. Wir sind keine Raffzähne.“ Er finde es, so Arp weiter, „schade, dass Marcel geht. Wir haben Mitte letzter Woche erfahren, dass er zum DSV will und können uns nur bedanken, dass er uns mit seinem Können und seiner Persönlichkeit in den letzten eineinhalb Jahren bereichert hat. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Gute bei seinem neuen Verein. Wir müssen nun gucken, ob wir den Abgang kollektiv als Team auffangen oder noch einmal etwas auf dem Transfermarkt machen werden.“

Jan Knötzsch