Karch: „Brauche keine guten Einzelspieler, sondern ein gutes Team!“

Jugendkonzept des HSV III zahlt sich voll aus

04. März 2015, 14:22 Uhr

"Rothose" Desmond Agyei Tutu startet voll durch, ist nur schwer vom Ball zu trennen und entwickelt sich zu einer festen Größe beim HSV III. Foto: Rüdiger Abend (timelash.de)

Während der SC Poppenbüttel auf die Finanzkraft setzt und eine Reihe an „Amateur-Hochkarätern“ an die Bültenkoppel gelotst hat, setzt der Hamburger SV III auf den eigenen Nachwuchs. „Wir zählen auf jeden jungen Spieler und wollen sie weiterbringen. Nur so kannst du der finanziellen Freizügigkeit anderer Vereine etwas entgegenstellen. Fertige Spieler holen kann doch jeder – sie zu entwickeln ist doch die viel größere Herausforderung. Und es macht unheimlich großen Spaß!“, sagt Felix Karch, Spielertrainer der „Rothosen“.

Die Hälfte der Startelf kommt für gewöhnlich aus der eigenen Jugend. „Wir werden noch ein paar mehr Eigengewächse integrieren“, verrät Karch und unterstreicht damit die Bedeutung der Youngster für das Team. Vor allem der 19-jährige Rechtsverteidiger Desmond Agyei Tutu hat einen Quantensprung nach vorne gemacht, weiß auch „Führungsfigur“ Karch zu berichten: „Der Junge hat sich seit November beeindruckend entwickelt! Für sein erstes Herrenjahr ist er schon sehr weit, wie fast alle jungen Spieler.“ Diese stetige Weiterentwicklung soll auch in den kommenden Jahren in Norderstedt vonstattengehen. „Mit den meisten Jungs können wir langfristig planen. Sie wissen, dass sie sich bei uns in Ruhe entwickeln können und wir sie besser machen. Deshalb wollen sie auch nicht weg!“

Auch sportlich hat sich in den vergangenen Monaten ein stetiger Fortschritt bemerkbar gemacht. Als Tabellendritter befindet man sich weiter mitten im Aufstiegsrennen. Auch der Zuschauer-Zuspruch ist nach wie vor mindestens oberligatauglich. „Alle haben den Glauben daran, dass bei uns etwas entsteht, was nicht in der Bezirksliga enden wird.“ Mit Yannick Heuer hütet ein HSV-Eigengewächs den Kasten, der mit seinen 28 Jahren mittlerweile schon über eine Menge Erfahrung verfügt. Gleiches trifft auf Lukas Schaube zu, der zwar erst 24 Jahre jung, aber ebenfalls schon seit Jahren dabei ist. Zuletzt mischten auch die beiden 96er-Jahrgänge Volkan Karadeniz und Emre Yasar mit. Letzterer trumpfte beim 6:1-Erfolg über Glinde II mit einem Doppelpack sogar groß auf. Muhammed Burtakucin, Onur Subay, Hasib Akbari, Keeper Lukas Benner und Kristijan Rados können ebenfalls auf eine Jugendzeit beim „Rautenclub“ zurückblicken, gehören jetzt dem Herren-Kader an und zählen zum Teil schon zu absoluten Leistungsträgern.

Gepaart mit einigen Routiniers wie Karch selbst oder auch Timo Mäkelmann, Andreas Achtmann und Sebastian Mahnke ergibt sich ein stimmiges Konstrukt. Karchs klare Ansage: „Ich brauche keine guten Einzelspieler, ich brauche ein gutes Team!“ Dementsprechend setzt der 30-Jährige auch aufs Kollektiv. „Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die restlichen Saisonspiele und werden im Sommer wohl ein paar gut ausgewählte junge Spieler dazu holen.“