93. Minute: Dobirr schießt HFC in den Falken-Himmel
Rekord: 773 Zuschauer an der Waidmannstraße
Zum Auflaufen hatten sich die Falke-Anhängerschaft gleich mal eine größere Choreo einfallen lassen (siehe Foto). Stimmungsvoll war auch der Support über die kompletten 90 Minuten. Man merkte: das ist ein besonderes Spiel für den jungen Klub.
Falke spielbestimmend, aber nicht zwingend
Auf dem Platz bissen sich die Falken dann aber die Zähne an taktisch gut eingestellte und sehr diszipliniert verteidigende Paulianern aus. Mit zwei Viererketten verschob die Bähr-Elf hervorragend und ließ kaum Räume zu. Der emsige Arslan war es dann, der einen Ball hoch auf den zweiten Pfosten brachte, Heath stieg am höchsten, doch köpfte gegen den Querbalken (20.). Dobirr verpasste vier Minuten später eine Litrico-Hereingabe knapp und auch ein Ramelow-Freistoß fand nicht den Weg ins Netz (38.). Die Gäste in Hälfte eins einmal gefährlich, doch Blindenbacher mit dem Kopf Zentimeter drüber (44.)
St. Pauli mit den Möglichkeiten
Nach Wiederbeginn wurde Braun-Weiß mutiger. Bastian Zeibig wurde per Querpass in Szene gesetzt, Verstege geschlagen, doch „Matze“ Jänicke, bester Falke am heutigen Tag, blockte den Abschluss und das Leder senkte sich hinter das Tor (47.). Auf der Gegenseite flankte der eingewechselte Braasch und der eingelaufene Tobi Herbert hielt völlig blank aus sieben Metern drüber (56.). Zwischen der 64. und 67. Minute war zweimal Falke-Keeper Dennis Verstege zur Stelle, nachdem St. Pauli zu weiteren Möglichkeiten kam. Auch Pauli-Kapitän Thilo Büscher vergab eine Riesenmöglichkeit als er nach einer Hereingabe keinen Druck auf den Ball bekam (82.).
Dobirr versetzt Falke in Jubelstürme
Als sich wohl alle Anwesenden bereits mit einer Punkteteilung anfreundeten, kam Minute 93. Eine Standard wurde erneut geklärt, Timo Wedler brachte das Leder in Bedrängnis wieder zurück in die Gefahrenzone und auf einmal waren drei Falken-Akteure frei auf Höhe Sechzehner – wohl kein Abseits, da ein Defensivakteur nicht konsequent rausrückte, eng war es aber definitiv. Christopher Dobirr konnte sich das Spielgerät nochmal zurechtlegen und schob gegen den herausstürzenden Keeper Neumann ins Netz ein. Vollkommende Ekstase und eine Jubeltraube mit der kompletten Bank in der Kurve mit den Fans. „Ein unglaublicher Gänsehaut-Moment. Das sind natürlich die besten Siege, diese emotionale Explosion kann uns noch lange durch die Saison tragen“, so Hellmann, der aber auch an den Unterlegenen dachte: „Sie haben ein sackstarkes Spiel gemacht und hätten hier heute mit Sicherheit den Punkt verdient gehabt. Keine Frage, die Truppe wird schnell nach oben in der Tabelle klettern.“
Falke bleibt durch den Dreier an der Spitze der Kreisliga 2 und fährt nun nächste Woche zum Spitzenspiel zu Lurup II. Der FC St. Pauli IV empfängt den VfL 93 II und hat die nächste Chancen einem Topteam ein Bein zu stellen.
Das Tor aus Sicht der Anhänger
Vielen Dank an die Ultras Nordfalken!