Oberliga

Erst für die „eigene Dummheit bestraft“, dann „Eier in der Hose“ gezeigt

Meiendorf hat Teutonia am Rande einer Niederlage - doch dann...

13. Oktober 2019, 10:12 Uhr

Heißer Kampf um den Ball: Kevin Heitbrock (li.) vs. Dino Fazlic. Archivfoto: KBS-Picture.de

Er war "mächtig sauer" und wurde in der Halbzeit deutlich: Sören Titze bemängelte die fehlende Zielstrebigkeit, den unnützen Ballbesitz und Leidenschaftslosigkeit seiner Teutonen in den ersten 45 Minuten an der B75. "Manchmal geht das gut, aber heute wurden wir für unsere eigene Dummheit bestraft", befand er gegenüber den Kollegen von "Hafo" - und führte aus, dass sein Team "gut mitgeholfen" habe, "dass Meiendorf in Führung geht". 

MSV-Keeper Briant Alberti verletzte sich schwer an der linken Schulter. Gute Besserung! Foto: KBS-Picture.de

Dementsprechend appellierte der Übungsleiter des Titel-Anwärters in der Pause an die Ehre seiner Spieler, wie er "Hafo" verriet: "Ich habe den Jungs erklärt, dass die zweite Halbzeit eine Mammutaufgabe wird. So einen Rückstand kann man nur einmal pro Halbserie drehen und es liegt an ihnen, ob sie Eier in der Hose haben und daran glauben. Wir wollten uns aber nicht vorwerfen lassen, dass wir nicht zumindest alles versucht haben." Die Folge: "Chapeau, was sie dann 20 Minuten abgefeuert haben!" Aus einem 0:2-Rückstand - erst schlenzte der Ex-Teutone Thedoros Ganitis einen 20-Meter-Freistoß in die Maschen (11.), dann baute Martin Fedai die Führung des Außenseiters nach einen ruhenden Ball und Kopfballverlängerung von Sean Paul Vinberg aus (29.) - machten die Gäste eine 3:2-Führung. Nick Gutmann leitete kurz nach Wiederanpfiff die Wende ein (51.), die Kevin Krottke mit einem Doppelpack veredelte. Erst traf der 05-Angreifer nach mustergültige Vorarbeit des zur zweiten Halbzeit eingewechselten Aytac Erman (63.), dann nach einem ruhenden Ball, den der ebenfalls zum zweiten Abschnitt gekommene Andre Müller verlängerte (65.).

Alberti verletzt sich schwer

Drehte das Spiel mit einem Doppelschlag nach der Pause: Kevin Krottke (li.). Archivfoto: KBS-Picture.de

Zu jenem Zeitpunkt stand bei den Hausherren bereits Jonas Köhler zwischen den Pfosten. Die etatmäßige Nummer eins Briant Alberti verletzte sich bei einer Parade in der Druckphase der Gäste - unmittelbar nach dem Anschlusstreffer - schwer an der Schulter und musste ins Krankenhaus abtransportiert werden. "Wir hoffen, dass er schnellstmöglich wieder dazustoßen wird und nicht länger ausfällt", erklärte Saglam. Auch von dieser Stelle die allerbesten und schnellsten Genesungswünsche an den Keeper des MSV, dessen Elf den scheinbar beruhigenden 2:0-Vorsprung noch aus der Hand gab. "In der ersten Halbzeit war es echt ein starkes Spiel der Jungs und eine absolut verdiente Führung", konstatierte Meiendorf-Coach Baris Saglam.

Nach starker erster Halbzeit: „Müssen die Führung cleverer verwalten“

"Leider waren wir zu fahrlässig und haben uns in gewissen Situationen zu 'amateurhaft' verhalten. Insbesondere beim zweiten Tor von Teutonia. Wir müssen die Führung über die Zeit bringen und die Chancen zum dritten Tor auch nutzen", so Saglam, der damit vor allem auf die vergebene Großchance von Ganitis unmittelbar nach Wiederanpfiff ansprach (49.). "Diese haben wir fahrlässig liegen gelassen, und dann klingelt es im Umkehrschluss auf der anderen Seite." Und weiter: "In unserer Situation in der wir uns befinden, müssen wir cleverer die Führung verwalten und die Chancen auch entsprechend nutzen, um den Gegner komplett aus dem Spiel zu nehmen."

Nichtsdestotrotz könne man "insbesondere die erste Halbzeit nicht schlecht reden", wie Saglam uns gegenüber meinte. Im Gegenteil. "Darauf müssen wir aufbauen und uns erfahrener verhalten."

Autor: Dennis Kormanjos