Gnadenlos - BU II bestraft schläfriges Sperber eiskalt!

"Am Ende hätten wir auch das Fünfte oder Sechste machen können"

27. August 2016, 17:23 Uhr

Verhaltener Torjubel bei Barmbeks Jannik Landwehr nach seinem Spaziergang durch die gesamte Hintermannschaft des SCS. Ob's daran lag, dass er sich selbst ein wenig überrascht über die ihm gewährten Freiheiten zeigte? Foto: timelash.de!

"Es war ein sehr gutes Bezirksligaspiel von beiden Mannschaften", konstatierte Andi Höhn, Cheftrainer des HSV Barmbek-Uhlenhorst II. Aber war es das wirklich von beiden Seiten? Wohl eher nicht! Denn für ein niveauvolles Fußballspiel zweier Teams leistete sich der SC Sperber einfach viel zu viele Unzulänglichkeiten und wirkte vor allem in den ersten 40 Spielminuten kaum anwesend. Ein Fehlpass reihte sich an den nächsten, nach vorne ging so gut wie gar nichts und hinten kamen unerklärliche Aussetzer hinzu. Dies soll die Leistung der Hausherren allerdings nicht schmälern, denn von einem 4:1-Erfolg hätten wohl auch die kühnsten Optimisten unter den Barmbeker Anhängern im Vorfeld kaum zu träumen gewagt. BU II bestrafte die individuellen Schnitzer der Alsterdorfer gnadenlos und hätte in der Schlussphase sogar einen noch höheren Sieg davontragen können. 

Sperbers "Top-Zugang" Manuel Henkel (l.) konnte nicht die erhofften Impulse setzen. Foto: timelash.de!

Wie einfach es die Gäste dem Höhn-Ensemble an diesem unheimlich schwülen Mittag an der Dieselstraße machten, zeigte sich erstmals nach zehn gespielten Minuten: Timo Wrage führte einen Eckball von rechts nicht etwa mit einer scharfen Hereingabe ins Getümmel des Sechzehners aus, sondern passte die Kugel flach in den Rücken der Abwehr, wo kein Sperberaner Erik Greve auf dem Zettel hatte. Dieser nahm ohne zu überlegen Maß und donnerte die Kugel aus 13 Metern millimetergenau in den rechten Knick - 1:0! Ein fulminanter Strahl, den der Kunstschütze sicherlich nicht alltäglich in dieser Form im gegnerischen Gehäuse unterbringt. Wie dem auch sei: Der SCS auch in der Folge mit einfachen Ballverlusten. Jannik Sebald passte genau in die Füße von Greve, der dieses Mal in Piehl seinen Meister fand (17.). Nachdem auch Stephan Obst in Folge eines Abspielfehlers nicht lange fackelte, aber Piehl abermals auf dem Posten war (27.), vertändelte Kapitän Benjamin Baarz an der Mittellinie den Ball. Jannik Landwehr spürte urplötzlich kaum Gegenwehr mehr, marschierte schnurstracks durchs gesamte Mittelfeld und schüttelte auch Markus Trilk wie eine lästige Fliege ab. Nach seinem scheinbar spielend leichten Sololauf konnte er das Runde im zweiten Anlauf auch an Piehl vorbei in die Maschen befördern - 2:0 (37.)!

Der erste ernsthafte Torabschluss der Mannen vom Heubergredder ließ bis zur 41. Spielminute auf sich warten: Ecke Baarz, Kopfball Manuel Henkel - BU II-Fänger Stephan Hölscher entschärfte. So langsam wachten die bis dato schläfrig wirkenden Quast-Schüttlinge auf. Wieder sorgte ein Baarz-Eckball für Gefahr. Sebald verlängerte - doch Malte Burmester nickte deutlich über den Querbalken (44.). Noch war allerdings immer noch nicht Schluss in Durchgang eins, auch aufgrund einer Trinkpause nach 27 Minuten. Der ehemalige Wedeler Henkel - war am heutigen Tag ein Schatten seiner selbst - legte dieses Mal gekonnt per Brust ab, so dass Marco Heydorn ein mächtiges Pfund aus 22 Metern abfeuern konnte. Das Leder schlug im linken Giebel ein (45. +1)! Ein herrlicher Treffer des langjährigen SCALA-Akteurs, der wegen Rückenbeschwerden anderthalb Jahre pausierte.

Piehl hält Sperber im Spiel

BU II-Hüne Jannik Landwehr (l.) ließ Freund und Feind - in diesem Fall auch Christian Kalz (r.) - stehen und vollendete zum 2:0. Foto: timelash.de!

Sollte jener Torerfolg die "Grün-Weißen" aus Ihrem Trance holen? Die Antwort: Teilweise. Die zweiten 45 Minuten waren von Sperber-Seite zwar mit deutlich mehr Einsatzwillen geführt als noch im ersten Abschnitt. Aber wirklich zwingend würde man vor des Gegners Tor nicht. Als der eingewechselte Stefan Ruhm das Spielgerät jedoch im Kasten von Stephan Hölscher unterbrachte, ging die Fahne des Assistenten hoch. Abseits! In den letzten 25 Zeigerumdrehungen erspielte sich der Gastgeber schließlich diverse Hochkaräter - auch, weil Sperber natürlich aufmachen musste. Den Anfang machte Torschütze Landwehr, der nach toller Kombination zwischen Patrick Lüth und Clemens Voigt aus sechs Metern am überragend parierenden Piehl scheiterte (67.)! Dann spielten sich Cassian Borkowski und Lüth erneut über den linken Flügel durch. Letztgenannter mit scharfer Hereingabe, die Piehl noch mit den Fingerspitzen touchierte. Im Nachfassen blieb Greve an Trilk hängen (72.). Fünf Minuten darauf belohnten sich die Barmbeker, die nach der 2:0-Führung tief standen und eigentlich nur noch reagierten. Aber wenn eine Mannschaft zu Möglichkeiten kam, dann waren es die Hausherren. Dem 3:1 ging ein "toter Pass" von Julian Meins voraus, woraufhin der Konter über seine rechte Abwehrseite rollte: Der nach seiner Einwechslung sehr auffällige Voigt brachte den Ball scharf vors Tor, Lüth ließ geschickt passieren und Kevin Lange schweißte aus elf Metern in den rechten Winkel ein (77.)!

"Wir waren sehr gut auf den Gegner eingestellt"

Der eingewechselte Clemens Voigt (l.) machte mächtig Alarm über die linke Seite und freut sich hier über seine Vorarbeit zum 4:1-Endstand. Foto: timelash.de!

Die Entscheidung war wohl gefallen, aber BU II hatte noch nicht genug. Piehl rettete gegen Lennart Groth, der von Borkowski in Szene gesetzt wurde (79.), ehe Matthias Genzler auf der anderen Seite eine eigentlich maßgeschneiderte Flanke des wiedergenesenen Mathias Bach nicht richtig unter Kontrolle bekam (81.). Wenige Augenblicke darauf schickte Borkowski - natürlich wieder über die linke Seite - Voigt auf die Reise. Nach dessen Hereingabe drehte sich Lukas Müller geschickt um Baarz herum und vollendete technisch anspruchsvoll per Lop zum 4:1-Endstand (83.)! Komplett freistehend verpasste Voigt noch den fünften Treffer (85.), während die letzte Aktion des Spiels den Gästen gehörte. Aber Ruhm schädelte eine Haase-Flanke am langen Eck vorbei (90.).

"Wir haben immer zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht", befand Höhn im Anschluss an den verdienten Erfolg seiner Jungs. "Am Ende hätten wir sogar noch das Fünfte oder sogar das Sechste machen können, aber das hätte den Spielverlauf nicht widergespiegelt. Es war eine super kämpferische und insgesamt tolle Leistung meiner Mannschaft!" Ob dieser deutliche Triumph eher der Stärke seiner Truppe oder doch eher der Schwäche des Gegners zuzuschreiben sei, beantwortete Höhn wie folgt: "Wir haben den Gegner sehr gut angepackt, haben Sperber schon im Vorfeld gut analysiert. Wir wussten, wen wir zustellen müssen, wer in deren Spiel entscheidend ist und wem wir auch gewisse Freiheiten gewähren können. Das hat meine Mannschaft sehr gut umgesetzt und auch gegen den Ball wirklich gut gearbeitet."

Die große Bildershow zum Match: Ein Dank an timelash.de!

Aufstellungen

HSV Barmbek-Uhlenhorst II

Noch keine Aufstellung angelegt.

SC Sperber

Noch keine Aufstellung angelegt.