Foto: Klaas Dierks!

Bei immer wieder einsetzendem Nieselregen und durch das Baumwachstum am Spielfeldrand bei leicht verschatteter Flutlichtbeleuchtung, sahen etwa 50 bis 60 zahlende Zuschauer eine anfangs motiviert aufspielende Heimmannschaft, gegen die sich Inter schwer tat, obwohl es vor allem Hasan Özdemir in der ersten Halbzeit immer wieder gelang die Luruper Hintermannschaft auszuhebeln ohne allerdings einnetzen zu können. Andererseits versuchte der SVL zumindest in der ersten Halbzeit, analog zur letzten Woche gegen Schnelsen, mit Kurzpassspiel nach vorne Druck zu entwickeln. Auch der kämpferische Einsatz auf beiden Seiten stimmte. Am Ende der neunzig Minuten hatte der Schiedsrichter sieben gelbe Karten verteilt. Trotzdem konnte man den Eindruck gewinnen, daß die Spieler von Inter Hamburg mehr mit sich als mit dem Gegner zu ringen hatten, da sich der Frust über die vergebenen Torchancen in gegenseitigen lautstarken Schuldzuweisungen entluden. Mit 0:0 ging es in die Pause.

Großer Jubel beim Luruper Führungsschützen Weys Karimi. Foto: Klaas Dierks!

Nach dem Anpfiff der zweiten 45 Minuten begann sich die Heimmannschaft auf dem trotz des Regens gut zu bespielenden Grandplatz unverständlicherweise zunehmend in die Defensive zu stellen, statt wie in der ersten Halbzeit offensive Akzente zu setzen. Bei den wenigen Entlastungsangriffen der Luruper wurde nun nicht mehr versucht den Ball über mehrere Stationen nach vorne zu tragen. Stattdessen operierte man mit langen Bällen in die Spitze auf den Außenpositionen, was in der Regel zu schnellen Ballverlusten führte und der eigenen Defensive zu wenig Erholung bescherte. In der 62. Minute entlud sich der während des Spiels aufgebaute Frust von Leandro Indulto gegen einen Teamkollegen in einer (angedeuteten?) Tätlichkeit, die mit einer roten Karte durch den Schiedsrichter geahndet wurde.

Foto: Klaas Dierks!

Vier Minuten später dann das zu diesem Zeitpunkt überraschende 1:0 für Lurup in brüderlicher Zusammenarbeit: Über mehrere Stationen lief der Ball von Schafi Karimi über Khaled Belkhodja zu Weys Karimi, der einen Inter-Spieler aussteigen ließ und mit einem Sonntagsschuss am Freitagabend den Ball aus circa 20 Meter rechts oben in den Winkel jagte. Jubel am Kleiberweg. Der erste Dreier der Saison gegen einen dezimierten Gast schien in greifbarer Nähe. Bis in der 70. Minute mit dem 1:1 die starken 15 Minuten des Serdar Bahtiyar eingeläutet wurden. In diesem Zeitraum erzielte er einen lupenreinen Hattrick für Inter gegen zunehmend verunsicherte Luruper, die kein Mittel gegen den quirrligen Stürmer fanden und sich nun angeschlagen in ihr Schicksal ergaben. Gegen die II. Manschaft des VfL Pinneberg am nächsten Freitag an gleicher Stelle braucht es mehr Selbstbewußtsein der Rot-Weißen und nach vorne mehr Spielvermögen, um zu punkten. Inter kann sich mit einem Sieg zu Hause gegen Kellerkind Eidelstedt im oberen Tabellendrittel festsetzen.

Vielen Dank für Bericht und Bilder: Klaas Dierks!