Hitzig und torreich – Altona macht auch vor Sasel keinen Halt

Neuzugang dreht auf, Testspieler trifft

22. Juli 2015, 09:43 Uhr

Eine gute Stunde war am Saseler Parkweg gespielt, als TSV-Akteur Timo Adomat in einem Zweikampf nicht das erste Mal einen Schritt zu spät kam. AFC-Coach Oliver Dittberner fuhr daraufhin mächtig aus seiner Haut, beklagte sich über das wiederholt unfaire Einsteigen und lieferte sich ein hitziges Wortgefecht mit Sasels Übungsleiter Danny Zankl. Kurzzeitig kochten die Emotionen über – ansonsten lieferten sich beide Teams zwar ein intensives, zumeist aber faires und vor allem torreiches Testmatch.

Die „Parkwegler“ legten los wie die Feuerwehr, setzten den Gegner früh unter Druck und erspielten sich gleich zu Beginn zwei gute Tormöglichkeiten durch Nico Zankl, dessen Freistoß das linke Toreck nur knapp verfehlte (2.), ehe er nach feinem Mahncke-Zuspiel in Arvid Schenk seinen Meister fand (4.). Der erste toll vorgetragene Angriff der Gäste führte hingegen prompt zum Erfolg: Mustafa Hadid wurde auf halbrechts frei gespielt. Seine scharfe und gleichermaßen präzise Hereingabe drückte Marko Sumic zum 1:0 für den AFC in die Maschen (8.). Sasel aber auch in der Folge mit gefälligem Spiel. Mahncke legte für Michael Meyer ab, dessen Schuss rauschte jedoch am rechten unteren Eck vorbei (11.). Kurz darauf prüfte erneut Nico Zankl AFC-Neuzugang Arvid Schenk per Freistoß. Der 93-Fänger blieb nach kleiner Flugshow der Sieger (13.).

Nach einer guten halben Stunde bekamen die Dittberner-Mannen die Begegnung so langsam besser in den Griff und hatten ihrerseits die Gelegenheit, nach Lipkes Freistoß durch Theissens Kopfball zu erhöhen – doch Todd Tuffour machte sich lang (28.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff kassierte der Oberligist dann aber doch den Ausgleich – und dieser Treffer des TSV Sasel war vom Allerfeinsten: Meyer per Hacke auf Ken Niederstadt, der mit einem Diagonalball auf die linke Seite, wo Sebastian Zinselmeyer von der Grundlinie im Vollsprint in den Rücken der Abwehr passte. Dort wartete Timo Adomat, der das Spielgerät aus elf Metern trocken und halbhoch ins linke Eck beförderte (44.).

Der zweite Abschnitt startete ähnlich spektakulär. Hannes Niemeyer bediente Nick Brisevac – 2:1 Altona (49.). Die umgehende Antwort der Hausherren konnte sich ebenso sehen lassen: Kevin Göde drosch die Kugel aus fast unmöglichem Winkel im dritten Versuch und im Fallen fast von der linken Grundlinie rechts oben in den Giebel (51.). Es entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem sich beide Teams gute Chancen erspielten. Zankls Schlenzer segelte um Haaresbreite am Knick vorbei (57.). Auf der Gegenseite verzog Sumic völlig freistehend (63.), ehe der nun immer stärker aufspielende Brisevac im letzten Moment vom heran eilenden Yannik Reinke am Einschuss gehindert wurde (65.). Altona nun griffiger und mit der Oberhand. Felix Brügmann verstolperte Brisevac‘ Zuspiel (70.). Dann scheiterte „Testspieler“ Ricardo Balzis (VfL Osnabrück II) an Tuffour (72.). Keine 60 Sekunden später machte es Balzis besser, als er einen Eckball von Brisevac am zweiten Pfosten stehend volley ins kurze Eck einschoss (73.). Den Schlusspunkt setzte abermals der von RW Oberhausen an die AJK gewechselte Nick Brisevac. Nachdem Tom Bein am gegnerischen Sechzehner das Leder verlor machte sich der 22-Jährige noch in der eigenen Hälfte auf den Weg, degradierte fünf Gegenspieler zu Statisten und spitzelte die Pille schließlich an Tuffour vorbei in die Maschen – 4:2 AFC (77.). Im neunten Testspiel der achte Sieg für 93. Lediglich Regionalligist HSV II trotze dem Dittberner-Ensemble ein 2:2 ab.