Inter feiert gegen Teutonen ersten emotionalen Sieg

Zigtas Erlösung in der Schlussminute stellt Weichen auf Meisterschaft

23. März 2015, 14:26 Uhr

Des Torjubels schon überdrüssig? Gegen Teutonia 05 II konnte man sich endlich wieder wirklich freuen. Foto: noveski.com

„Ich bin heute nicht komplett zufrieden. Ich hätte lieber ein besseres Spiel meiner Mannschaft gesehen“, kehrte Inter-Coach Dennis Mitteregger am Tag nach dem 1:0-Erfolg gegen den ärgsten Verfolger Teutonia 05 II schon wieder den analytischen Fußballkritiker nach außen, doch auch er musste zugeben: „Es war schön, richtig gefordert zu werden. Wir sind an hohe Siege gewöhnt, die sind ganz normal. Dieser Sieg war aber etwas besonderes, deswegen haben wir uns zum ersten Mal ausgelassen freuen können.“

Während sie sogenannte Konkurrenz der Kreisliga 2 über die Luxusprobleme Mittereggers stöhnen wird, ist die Gefühlslage des Inter-Ensembles nachvollziehbar. Mit einem Torverhältnis von 106:18 thront man an der Spitze des Tableaus, die Siege des Absteigers fallen also in aller Regel deutlich aus. Dreimal gestaltete man es sogar zweistellig. Dennoch ließen sich die Verfolger von der Kreuzkirche nicht abschütteln, auch nach dem direkten Duell können diese bei einem Dreier im Nachholspiel Inter bis auf vier Zähler auf die Pelle rücken. Im Kampf um die Meisterschaft, die Mitteregger also absolute Pflicht ausgerufen hat, war das Spiel gegen die Teutonen also immens wichtig. Emotional wurde es dann durch die späte Entscheidung von Hanney Mebrathom Obgazghy Zigta: In der Schlussminute verwandelte er von der Strafraumecke eine Ablage von Serdar Bahtiyar, der auf außen einen langen Ball gut verarbeitet und festgemacht hatte. Nicht nur die Schlüsselszene, sondern auch eine der wenigen spielerischen Höhepunkt in einer über weite Teile zerfahrenen und umkämpften Partie.

„Wir haben zwar die Kontrolle gehabt und in Ruhe aufgebaut, auch ein leichtes Chancenplus gehabt, aber wir sind nicht so dominant aufgetreten und so zwingend vors Tor gekommen, wie wir das von uns gewohnt sind“, bewertete Mitteregger die Leistung seiner Mannen kritisch, fügt aber hinzu: „Aber gegen den Ball haben wir gut gearbeitet. Wir haben Teutonia immer unter Druck gesetzt, sodass sie nie flach hinten rausspielen konnten.“ Allgemein ergab sich keine hochklassige Partie, viele Fouls unterbrachen den Spielfluss, die Teams neutralisierte sich weitestgehend im Mittelfeld. „Es ging ordentlich zur Sache“, sagte auch Mitteregger. Einen der wenigen Aufreger gab es Mitte der zweiten Halbzeit im Inter-Strafraum. Nach einer Ecke köpften die Teutonen den Ball am zweiten Pfosten ein, der Unparteiische hatte jedoch abseits des Geschehens ein Foul erkannt und verwehrte dem Treffer die Gültigkeit. „Von uns hat keiner so ganz verstanden, warum das abgepfiffen wurde“, kommentierte T05-Trainer Nils Boldt die Szene. Mitteregger konnte sich nur auf die Einschätzung seines Schützlings verlassen: „Er meinte zu mir, dass es wohl korrekt entschieden wäre.“

„Gibt keinen Grund, nicht Meister zu werden."

So blieb es bis in die Schlussminuten torlos, eben bis Zigta für die Entscheidung sorgte. „Wir haben Reife und Geduld gezeigt und sie müde gespielt“, freute sich Inters Zepterschwinger über den späten Treffern. Auch Boldt gab zu, dass es sich wohl um das „Glück des Tüchtigen“ gehandelt habe. Für ihn geht es nun primär um die Verteidigung des Aufstiegsplatzes: „Nach oben schielen können wir trotzdem noch, aber vielleicht war das Spiel ein kleiner Vorentscheid. Platz zwei haben wir aber selbst in der Hand, wir müssen nur weiter diszipliniert auftreten.“ Diese Disziplin ließ zumindest Christian Maier in den Schlusssekunden der Begegnung vermissen. Wegen einer verbalen Entgleisung wurde er des Platzes verwiesen. Inters Blick ist derweil voll auf die Meisterschale gerichtet. „Es gibt keinen Grund, warum wir sie nicht holen sollten. Bei unserem Kader ist es ein absolutes Muss. Eine Vorentscheidung war der Sieg aber trotzdem noch nicht. Wenn wir das nächste Spiel verlieren, war dieser Sieg egal.“