Krankenwageneinsatz hinderte Wedel nicht am Sieg

Aytac Erman hat einen Lauf - Zwei Tore, ein Assist

09. März 2016, 13:03 Uhr

Abdullah Yilmaz musste mit einem Rettungswagen abtransportiert werden. Foto: noveski.com

Im Kampf um die Meisterschaft der Landesliga Hammonia trat der Wedeler TSV am Dienstagabend in einem Nachholspiel beim FC Elmshorn an. Während die Gastgeber im souveränen Mittelfeld der Tabelle verweilen, brauchte die Elf von Thorsten Zessin unbedingt einen Dreier, um an der Spitze dran zu bleiben. Diese faire und sehr gut, von Schiedsrichter Konrad Oldhafer, geleitete Begegnung sorgte nicht nur für die Show eines Einzelnen, sondern auch für den Abtransport mit dem Krankenwagen eines Wedeler Spielers.

Wedel hatte das Spiel von Anfang an im Griff und startete gut in die Partie, was zur Folge hatte, dass es schon bald im Tor der Elmshorner klingelte. Kein anderer als Zessins Goalgetter himself, Aytac Erman, stellte abermals sein Können unter Beweis, als er nach einem schönen Zuspiel in die Spitze – von Gary Voorbraak – alleine vor dem Tor von Jannik Reichel auftauchte und eiskalt zum 1:0 für sein Team verwandelte (14.)! Elmshorn erspielte sich zwar keine Torchancen, aber die Kicker von Trainer Dennis Gersdorf hatten dennoch im Ansatz immer wieder gefährliche Aktionen nach vorne, wobei die Defensivabteilung aus Wedel nichts zuließ. So kam es, dass noch vor dem Pausenpfiff die Auswärtsführung ausgebaut wurde, als Erman den Ball auf der linken Seite am Strafraumeck behauptete und ihn rüber auf Tugay Hayran spielte, der relativ frei aus seitlicher Position den Ball zum 2:0 für die Gäste in die lange Ecke schob (43.)! Doch so sollte es nicht in die Pause gehen. Denn Elmshorn ließ noch vor dem Halbzeitpfiff mit einem Anschlusstreffer ein wenig Hoffnung aufkeimen. Nach dem Ausbau der Wedeler Führung verloren die Hausherren vom Anstoßpunkt durch einen Fehlpass den Ball, profitierten allerdings sofort vom selbigen Fehler der Gäste, wobei Veton Hajrizi angespielt wurde. Der Mittelfeldspieler nutzte die Gelegenheit und semmelte die Kugel mit seinem eigentlich schwächeren, linken Fuß aus 20 Metern unhaltbar unter die Latte zum 1:2 – der Pausenstand (44.).

„Außer Erman war bei Wedel nicht viel“

Wedels Top-Torjäger Aytac Erman - doppelt getroffen und ein Tor vorbereitet. Foto: noveski.com

Im zweiten Durchgang ließen die Wedeler das Spiel weiterlaufen und nahmen sich vor, „den Gegner gar nicht erst in die Partie rein kommen zu lassen und stark zu machen“, erzählte TSV-Coach Zessin, was seinen Kickern auch gut gelang. In der 53. Minute gab es dann allerdings einen Schreckmoment für ihn und seine Mannschaft, als Abdullah Yilmaz umknickte. Der Abwehrspieler konnte daraufhin sein Bein nicht mehr bewegen und wurde mit einem Krankenwagen in eine Klinik gebracht, woraus er sich am Abend aber schon wieder telefonisch bei seinem Trainer meldete: „Gebrochen ist nichts, aber jetzt muss man schauen, ob die Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden“, berichtete Zessin. Aber so groß der Schreck über die Verletzung ihres Mitspielers auch war, gaben die Gäste von der Schulauer Straße nicht nach und bauten ihre Führung weiter aus. Torjäger Erman setzte sich nach einem Pass von Christopher Eibl im Strafraum schön durch und netzte das zweite Mal am Abend für Wedel zum 3:1 ein (57.)! Nach diesem Spielstand merkte man, dass die Gersdorf-Elf einknickte und fortan war das Spiel gelaufen, wobei das Auswärtsteam den weiteren Ablauf bis zum Schlusspfiff souverän runter spielte. Am Abend analysierte Elmshorn-Trainer Gersdorf das Spielgeschehen nüchtern: „Es war kein gutes Spiel. Die Jungs laufen zurzeit auf dem Zahnfleisch, aber dafür haben sie es eigentlich ganz gut gemacht. Wir wollten den Erman aus dem Spiel nehmen, haben da aber kein so richtiges Mittel gefunden. Zumal ich fand: Außer Erman war bei Wedel nicht viel an Torgefährlichkeit. Und als in der zweiten Halbzeit das alles entscheidende 3:1 fiel, waren unsere Jungs auch körperlich überhaupt nicht mehr in der Lage, dagegen zu halten.“

Eine lange Erholungsphase gibt es aber für beide Teams nicht. Denn am Freitag empfangen die Elmshorner um 19:30 Uhr im Heimspiel den abstiegsbedrohten HEBC. Wedel tritt zur gleichen Zeit zum Auswärtsspiel in Schenefeld an.

Autor: Mathias Merk