Lurup schwächelt – Schanze-Reserve siegt am Vorhornweg

Sieben-Tore-Schützenfest: SVL kassiert zweite Pleite in Folge

01. Oktober 2018, 15:21 Uhr

Schanzes Julian Epping (li.) wird von Lasse Grosz bewacht. Foto: Klaas Dierks

Während es am Freitagabend am Vorhornweg für Lurup darum gehen musste, zu zeigen, dass man die Niederlage gegen Wedel – nach der Siegesserie – gut weggesteckt hatte, wollte die Zweitvertretung des SC Sternschanze ihre eigene kleine Siegesserie gegen die Luruper auf vier Spiele in Folge ausdehnen. Von Anfang an traten die Gäste entschlossener und zielgerichteter auf und bescherten Lurups Schlussmann Joschka Grimme eine arbeitsreiche Partie, in der er sich mehrfach auszeichnen konnte.

Jannis Bergmann (li.) bringt die Gäste früh auf die Siegerstraße. Foto: Klaas Dierks

So erstmals nach vier Minuten, als die Schanzer einen Aufbaufehler der Luruper nutzten und Julian Epping von der Strafraumgrenze abzog. Grimme konnte gerade noch die Arme hochreißen und den Ball am Einschlag hindern. Vier Minuten später war er dann allerdings machtlos. Nach schöner Vorarbeit auf dem rechten Flügel bediente Nico Gleitze den in den Strafraum eingelaufenen Jannis Bergmann, der keine Mühe hatte, den ersten Treffer für seine Mannschaft vom linken Eck des Fünfmeterraumes zu erzielen. Wieder nur fünf Minuten später startet der Torschütze ein Solo fast von der Mittellinie tankt sich bis in den Sechzehner durch und zog etwas zentraler als beim Führungstreffer, aber aus gleicher Entfernung, ab. Grimme reagierte glänzend und konnte den Ball zur Ecke klären. Die bringt Tumult im Luruper Strafraum. Borchert verpasst, irritiert dadurch etwas den Mitspieler Tobias Blanck, dem der Ball aus zwei Metern gegen das Knie springt. Auf der Linie klärt Haris Junuzovic für Lurup. Aber so, dass der Ball gegen die Unterkante der Latte knallt und von dort wieder ins Feld springt, von wo ihn Blanck endgültig mit einem Hechtkopfball aus einem Meter hinter die Torlinie zum 2:0 befördert.

Tobias Blanck (2. v. re.) hechtet den Ball zum 2:0 für Schanze II in die Maschen. Foto: Klaas Dierks

2:0 nach 15 Minuten und von Lurup so gut wie keine Gegenwehr. Trotzdem wird das Heimteam lautstark von einer kleinen Fangruppierung, den "Luruper Jungs", lautstark angefeuert, die sich seit kurzem (wieder) häufiger am Vorhornweg zeigen und für gute Stimmung sorgen.

Vielleicht auch deshalb kommt jetzt so etwas wie Gegenwehr in Gang. Ein Luruper Spieler wird in der Hälfte der Schanzer gefoult, den fälligen Freistoß schießt Haris Junuzovic direkt aufs Tor von Frederick Mensah Essel, der Grimme in nichts nachsteht und den Ball aus dem Winkel boxt. Auch hier: Ecke. Die bringt wieder der Standardspezialist Junuzovic vors Tor. Wieder Ecke. Auch diese Ecke wird zunächst abgewehrt, aber zu kurz. Aus dem Hintergrund nimmt sich Martin Groth ein Herz und schießt den Ball zum Anschlusstreffer aus sechs Metern in die Maschen (18.). Übernimmt Lurup jetzt die Initiative? Lurup wird besser aber noch nicht gut. Der SC bleibt dran und erzielt durch Julian Epping bereits in der 26. Minute das 1:3 aus circa 20 Metern mit einem Schuss hoch ins rechte Eck. Lurup lässt in der Folge nichts mehr zu, ist aber auch nicht in der Lage eigene Akzente zu setzen.

Timm Thau (2. v. li.) kommt zu Fall - Elfmeter Lurup! Daraus resultiert der 2:3-Anschlusstreffer. Foto: Klaas Dierks

In der zweiten Hälfte kommt die Heimmannschaft entschlossener aus der Kabine und setzt das Tor der Gäste unter Druck. Noch wird aber zu selten über die Flanken gespielt. Das passiert in der 56. Minute. Der aus dem Urlaub zurückgekehrte Timm Thau kommt von rechts, dringt in den Strafraum ein und kommt, von zwei Verteidigern bedrängt, kurz vor dem Fünfmeterraum zu Fall. Zum Entsetzen der Gäste pfeift der Schiri Strafstoß, den Dahlgrün sicher zum 2:3 verwandelt. Dreht Lurup jetzt das Spiel? Es sieht gut aus für Lurup, denn nur eine Minute später fliegt Torschütze Julian Epping wegen Beleidigung mit Rot vom Platz. 30 Minuten bleiben Lurup jetzt in Überzahl, um wenigstens einen Punkt am Vorhornweg zu behalten. Die Mannen vom Sternschanzen-Park geben aber nicht klein bei, halten dagegen und haben sogar die Chance in Unterzahl die Führung zu erhöhen. Die Abschlüsse, unter anderem durch Gleitze, sind aber zu schwach oder ungenau. Bis zur 65. Minute. Da flankt Juan Arias Galera auf den linken Flügel. Der Schuss des Angreifers kann von Grimme zwar noch abgewehrt werden, aber Nico Gleitze (?) ist da und staubt in Unterzahl ab und erhöht so die Führung für den SCS auf 4:2. Das wird jetzt ganz schwer für Lurup.

Zwar konnte Thau (re.) noch auf 3:4 verkürzen - am Ende reichte es für Lurup aber nicht mehr zu etwas Zählbarem. Foto: Klaas Dierks

Fast erzielt der gut freigespielte Angreifer mit der Nummer 12 (nicht auf dem Bogen mit der Mannschaftsaufstellung vermerkt) sogar das 5:2 in der 70. Minute, sein Schuss ist aber zu schwach und findet in Grimme seinen Meister. In der 77. Minute nutzt Lurup endlich mal durch schnelles Spiel über die Flügel die numerische Überlegenheit. Mit einer feinen Ballstafette über Ozan Mutlu in der eigenen Hälfte zu Lasse Grosz, der die rechte Linie entlang flitzt und von der Grundlinie auf den mitgelaufenen Thau flankt. Essel erreicht den Ball am Fünfmeterraum noch mit dem Fuß, aber er verliert den Pressschlag mit dem energisch durchziehenden Timm Thau, der den Ball so zum 3:4 in die Maschen hämmert. Die letzten 13 Minuten drückt die Heimmannschaft, versteht es aber nicht die Überzahl und ihr spielerisches Können gewinnbringend einzusetzen. Grosz Kopfball geht drüber, Karimis Schuss wird geblockt, und zwei Minuten vor Schluss rettet Essel mit einer Glanzparade bei einem Schuss aus sieben Metern drei Punkte für die Schanzer.

Aufgrund der von Lurup verschlafenen ersten Hälfte geht der Sieg für den Gast in Ordnung, der am Ende froh über seinen Torwart sein darf. Lurup muss schauen, dass die Mannschaft im Derby gegen den wiedererstarkten Tabellennachbarn Schenefeld zur eigenen Stärke zurückfindet. Sonst könnte es nach der Sieges- zu einer Niederlagen-Serie kommen. Der SCS muss zum SV Lieth. Die Holsteiner haben gerade einen Lauf und schickten am Wochenende Lurup Bezwinger Wedel mit 2:0 nach Hause.

Klaas Dierks

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