„Ritt auf der Rasierklinge“ geglückt – HR arbeitet sich zum Erfolg!

Personell gebeuteltes Elmshorn spät bestraft

08. November 2014, 01:23 Uhr

Besser spät, als nie: Jan-Marc Schneider erzielte das einzige Tor der Partie und durchbrach das Bollwerk der Elmshorner. Foto: KBS-Picture.de

„Grundsätzlich geht das Ergebnis schon in Ordnung. Aber in unserer Situation erhoffst du dir natürlich, dass du diesen einen dreckigen Punkt irgendwie mitnimmst.“ Die Hoffnungen von Florian Gossow, Neucoach des FC Elmshorn, wurden am Ende doch nicht erhört. Gegen den noch ungeschlagenen Spitzenreiter Halstenbek-Rellingen hielt das Defensiv-Bollwerk der Hausherren dem Druck des Jungspund-Ensembles lange Zeit stand, bis ein leichtsinniger Querpass in der Vorwärtsbewegung zum Boomerang wurde, Enrik Nrecaj das Leder von rechts flach herein brachte und HR-Akteur Jan-Marc Schneider und Elmshorns eingewechselter Jan Novotny die Kugel im Verbund über die Linie drückten – 0:1 (82.)!

Es war der einzige und spielentscheidende Treffer der Partie, der HR die nächsten drei Zähler auf dem Weg zum Titel einbrachte. „Wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Vom Einsatz, der Laufbereitschaft und dem Kampf kann ich der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Allerdings fehlt es noch in einigen anderen Bereichen. Auch personell waren wir heute arg gebeutelt“, erklärt Gossow und fügt an: „Patrick Ziller musste zur Halbzeit krankheitsbedingt raus. Patrick Scheidt hat bis zum Schluss durchgezogen, obwohl er nicht fit war. Jan Novotny kam in der Halbzeit zu mir und sagte: es geht eigentlich nicht mehr. Und unseren Torwart Marko Schröder musste ich im Abschlusstraining nach Hause schicken, damit er für das Spiel gesund ist. Für alle diese Umstände hat die Mannschaft das gut gemacht.“ Zudem wurde Jürgen Tunjic für den anstehenden Abstiegs-Krimi gegen den USC Paloma geschont – auch Ahmed Osmanov stand nicht zur Verfügung. So musste der kleine Adrian Ghadimi nach dem Wechsel im Sturmzentrum für Gefahr sorgen.

„Haben den Faden verloren“

Vor dem Wechsel taten sich die Gäste lange Zeit enorm schwer. Ein Weitschuss von Ümit Karakaya, der das Ziel nur knapp verfehlte, sowie ein Querpass, an dem Mladen Tunjic nur um Haaresbreite vorbei rauschte, waren die einzigen echten Führungschancen für den haushohen Favoriten. Nach der Pause wurde es aus Halstenbeker Sicht nicht unbedingt besser. „Wir haben ein bisschen den Faden verloren. Es ist natürlich auch nicht einfach, wenn sich 22 Mann in einer Hälfte herum tummeln“, befand Pressewart Thomas Berg. Und so dauerte es bis zur 82. Spielminute, als das Spielgerät aus dem Gewühl heraus die Linie überquerte. Mit etwas mehr Konsequenz und Glaube an die eigene Stärke wäre für die Krückaustädter bei einigen ruhenden Bällen durchaus etwas Zählbares drin gewesen. „Aber die Standards kamen heute nicht so, wie ich mir das vorstelle“, bemängelte Gossow.

„Haben das Tor reingearbeitet“

Um den Teamgeist weiter zu schüren wird man am Sonntag den kommenden Gegner von der Brucknerstraße beim VfL Pinneberg mit der gesamten Mannschaft begutachten. „Da muss dann aber auch ein Sieg her! Da reicht es nicht, wenn wir gut mitspielen und dagegenhalten“, gibt Gossow die Marschroute vor. Berg bilanzierte unterdessen: „Es war ein Ritt auf der Rasierklinge. Aber solch dreckige Spiele musst du auch erstmal gewinnen. Die Mannschaft lässt sich nie hängen, egal, wie es steht. Die Jungs sind topfit und marschieren 90 Minuten durch.“ Abschließend analysierte er den Kampfsieg treffend: „Das Tor haben wir reingearbeitet!“

Die Bilder zur Begegnung liefert KBS-Picture.de!

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