Mühlenkamp schockt SCS - Seestermühe schafft Pokal-Sensation!

Koitka vergibt den Matchball – Mühlenkamp avanciert zum Helden

07. Dezember 2014, 20:53 Uhr

Der Jubel kannte keine Grenzen: der TSV Seestermüher Marsch steht nach dem Coup im Viertelfinale des Oddset-Pokals! Foto: noveski.com!

Landesliga gegen Kreisliga, klare Angelegenheit also. Denkste! Auch der Oddset-Pokal hat seine eigenen Gesetze, wie heute der niederklassige TSV bewies. Lange Zeit war der große Favorit obenauf, doch dann verbaute sich der SCS selbst den Sieg: Erst donnert Kevin Koitka einen Elfmeter an die Latte, dann verabschiedet sich Philipp Sander vorzeitig mit Gelb-Rot. Das hauchte Seestermühe wieder Leben ein, erst retteten sie sich in die Verlängerung, dort nahmen sie das Heft in die Hand und wurden zum verdienten Sieger.

Zwar spielte auch Seestermühe von Anfang an gut mit, doch das Geschehen bestimmten doch eher die Landesligisten. In der 28. Minute gingen diese auch in Führung, nachdem Sander auf Josch Behrens rüberlegte und dieser gekonnt vollendete. Dennoch war TSV-Betreuer Klaus Kimpel mit seinen Mannen zufrieden: „Wir sind gut angefangen und hatten auch ein paar Chancen. Dem 0:1 geht leider ein Fehler von uns im Spielaufbau voraus. Aber auch in der zweiten Halbzeit hatten wir noch hundertprozentige Chancen, die wir nicht machen.“ Gleich mehrfach prüfte man Gäste-Keeper Scheunemann, doch an diesem gab es vorerst kein Vorbeikommen. 20 Minuten vor Schluss hätte Schwarzenbek dann alles klarmachen können. Sander wurde im Strafraum freigespielt und umkurvte den Torwart. Beim Versuch, den Ball noch wegzuspitzeln, legte dieser den SCS-Stürmer. Klare Sache: Elfmeter (siehe Noveski-Bilder)! Auch Seestermühe verzichtete auf die üblichen Proteste. Doch Kevin Koitka nutzte den Matchball nicht und jagte das Leder an die Latte (72.)!

Koitka trifft nicht, Mühlenkamp sogar doppelt

Dann kam es noch dicker für die Gäste. Nachdem Sander zuvor die Gelbe Karte gesehen hatte, weil er einen Freistoß blockierte, gab es in Minute 74. wegen eines Foulspiels berechtigterweise Gelb-Rot. Die numerische Überlegenheit konnten die Gäste kurz vor Schluss nutzen, als Hendrik Mühlenkamp nach einer Ecke völlig frei zum Kopfball kam und zum Ausgleich einnickte (84.). Der nicht unverdiente und viel umjubelte Ausgleich, der die Hausherren in die Verlängerung rettete. Dort kippte das Spiel dann komplett. „Das war eine Katastrophe, da ist alles über den Haufen gefallen. Aber dort hat es Seestermühe auch gut gemacht“, zollte Co-Trainer Krey dem Gegner Respekt. Dennoch lag es weniger an den besser aufspielenden Kreisligisten, dass sie in Führung gingen. Mühlenkamp zog einfach ab, Scheunemann ließ den eigentlich harmlosen Versuch durchrutschen, 2:1-Führung Seestermühe (110.)! Ein klarer Torwartfehler des ansonsten starken Schwarzenbek-Rückhalts, der den Gegnern den Sieg damit auf dem Silbertablett servierte. Zwar warf der SCS noch einmal alles nach vorne, den Bock umstoßen konnten sie aber nicht mehr. Stattdessen fing man sich sogar noch einen Konter. Junke trieb den Ball über rechts voran und legte für Metin Tefci auf, der am Torwart vorbeiging und zum 3:1 einschob (117., siehe Noveski-Galerie)!

„Das war ein gebrauchter Tag für uns, mega ärgerlich. Ich bin total angefressen. Vielleicht ist es gut, dass jetzt kein Training mehr ansteht und Winterpause ist, dann kann man die Niederlage sacken lassen“, kommentierte der bediente Co-Trainer Jan Krey, dessen Spieler um das Straftraining herumkommen. Auf der anderen Seite herrschte große Euphorie, der TSV Seestermüher Marsch ist nicht nur geteilter Tabellenführer in der Kreisliga 8, sondern auch weiterhin im ODDSET-Pokal vertreten. „Das ist eine super Sache. Wir haben echt eine Top Leistung gezeigt. Und wenn wir gut drauf sind, dann können wir auch gegen eine zwei Klassen höher spielende Mannschaft gewinnen. Das sind ja auch keine Weltfußballer in der Landesliga. Wir feiern jetzt! Nicht nur den Pokalsieg, sondern auch eine geile Serie in der Liga. Mir macht das richtig Spaß hier in unserem 2000-Seelen-Dorf“, kommentierte ein zufriedener Kimpel.

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