Oberliga

Golke-Goal beendet (wohl) Dassendorfer Träume: Süderelbe streut Salz in die (Meister-)Suppe!

20. April 2024, 09:17 Uhr

Can Kömürcü (Mi.) und sein FC Süderelbe bejubeln den Heimerfolg über die TuS Dassendorf. Archivfoto: noveski.com

Oft genug hatte Thomas Seeliger in den vergangenen Wochen betont, dass man „die eigenen Hausaufgaben machen“ müsse, will man noch ein Wörtchen um den Titel mitsprechen – denn: „Wir haben es weiter nicht in der eigenen Hand.“ Und als es dann so weit war, dass Altona 93 etwas Federn ließ (0:2 gegen den ETSV Hamburg), war die TuS Dassendorf da (2:0 beim HEBC). Doch am vergangenen Wochenende erlebten die „Wendelwegler“ ihr eigenes „Waterloo“. Eine desolate Vorstellung gegen HR mündete in einer 3:4-Heim-Niederlage. Der AFC (3:0 in Rugenbergen) zog wieder davon – und baute den Vorsprung nun weiter aus, obwohl man nicht mal erfolgreich war (0:0 beim SC Victoria). Der Grund: Die TuS erlebte auch am Kiesbarg ein böses Erwachen!

Davis Boateng wirbelte die TuS ordentlich durcheinander - und hätte den FCS schon vor der Pause in Front bringen können. Archivfoto: noveski.com

„Uns war klar, dass Dassendorf ein anderes Gesicht zeigen wird als gegen Halstenbek-Rellingen“, befürchtete Stefan Arlt, dass die Seeliger-Schützlinge ihre Wut am FC Süderelbe auslassen würden. Und nahm man die erste Viertelstunde als Maßstab, dann schien es auch in der Tat so zu kommen. „Die ersten 15 Minuten war Dassendorf bärenstark“, konstatierte der Süderelbe-Coach. „In zwei Situationen hätten wir uns nicht beschweren können, wenn ein Tor fällt. Trotzdem haben wir leidenschaftlich verteidigt, immer einen Fuß, ein Bein oder den Keeper dazwischen bekommen“, sprach er auf zwei starke Paraden von Armand Demalija zwischen den Pfosten an. Doch ab der 20. Spielminute fanden die „Kiesbargler“ mehr und mehr in ihren Flow.

"Dassendorf war die etwas reifere Mannschaft"

Zeigte eine ganz starke Leistung in der Verteidigung: Maximilian Arlt hielt Martin Harnik in Schach - und hinten die Null. Archivfoto: noveski.com

Die Zielsetzung vor dem Spiel: „Auf gar keinen Fall in Rückstand zu geraten, möglichst lange die Null zu halten und in Führung zu gehen.“ Klingt ganz einfach, war im Endeffekt aber das prognostizierte harte Stück Arbeit. Davis Boateng hätte die Hausherren in Front bringen können, beförderte das Spielgerät aber aus halbrechter Position an die Latte, ehe Alexander Koval nach einer tollen Stafette über den glänzend aufgelegten Can Kömürcü und Erolind Krasniqi das Ziel nur knapp verfehlte. „Von den guten Chancen her war das 0:0 zur Halbzeit sicher berechtigt“, befand Arlt. „Wenn man aber die ersten 15, 20 Minuten betrachtet, war Dassendorf unterm Strich schon noch die etwas reifere Mannschaft, weil wir noch zu viele Bälle im letzten Drittel verloren haben“, hatte man noch nicht die erhoffte Durchschlagskraft.

"Das ist uns richtig gut gelungen"

In der Halbzeit drehte der FCS an ein paar Stellschrauben, justierte noch einmal nach und fokussierte sich auf den Matchplan. „Wir hatten uns vorgenommen, mindestens zwei Schippen draufzulegen, die Schlagzahl nochmal zu erhöhen, die Umschaltmomente besser zu fahren, häufiger durchzubrechen, hinter die Kette zu kommen, mehr Abschlüsse zu erzielen und Dassendorf noch mehr in die vertikalen Laufwege zu bringen“, verriet Arlt. Das Ergebnis: „Das ist uns in der zweiten Halbzeit einfach richtig gut gelungen!“ Mehr noch. Süderelbe spielte sich fast in einen Rausch! Sehenswerte Spielzüge gepaart mit starker Zweikampfquote – und zwei herausragenden Defensivleuten. Sowohl Ljubisa Panic als auch Maximilian Arlt verteidigten nahezu alles weg, was in Richtung Süderelbe-Gehäuse kam, nahmen Martin Harnik fast komplett aus dem Spiel und behielten auch in der Luft stets die Hoheit.

"Ein Riesenlob an meine Jungs!"

Auch Ljubisa Panic war mal wieder der Fels in der Süderelbe-Brandung. Archivfoto: noveski.com

„Ich finde, dass wir in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft waren und der Sieg aufgrund dessen voll in Ordnung geht“, so Arlt, der in Minute 55 jubeln konnte, als seine Mannen einen Angriff des Gegners abfingen – und dann herrlich von hintenraus kombinierten. In Folge einer Seitenverlagerung wurde Niklas Golke auf dem rechten Flügel in Szene gesetzt. Dieser kappte ab, zog nach innen und beförderte das Spielgerät per Linksschuss scharf in die lange Ecke!

Man wollte die Partie mit Leidenschaft und voller Überzeugung angehen. „Aufgrund der Tatsache, dass wir gegen Gegner mit einer sehr hohen Qualität viel unglücklich liegen gelassen haben, wollten wir da ansetzen – und haben uns gesagt, dass wir uns endlich belohnen und alles in die Waagschale werfen müssen, um das Glück auf unsere Seite ziehen. Das haben die Jungs super umgesetzt und alles reingeschmissen, was wir hatten. Ein Riesenlob an meine Jungs!“ Während Dassendorf das Thema Meisterschaft nun wohl endgültig zu den Akten legen kann…

Autor: Dennis Kormanjos