Oberliga
„Bei noch drei Spielen und fünf Punkten Vorsprung darf man sich das eigentlich...“
Luca Palzer (Mi.) vergab die eine oder andere Chance in aussichtsreicher Position gegen einen bärenstarken Dennis Lohmann. Foto: Matthias Wenner
Der am Freitagabend wirkungslose und bei seiner Auswechslung erboste Rasmus Tobinski (li.) mit einer Trikotprobe gegen Nikolas Mallwitz. Foto: Matthias Wenner
AFC kommt nur schleppend ins Spiel
Bereits in den ersten 45 Minuten war der ehemalige SCV-Keeper Dennis Lohmann (li.) gegen den blank vor ihm auftauchenden Luca Palzer zur Stelle. Foto: Matthias Wenner
So richtig zufrieden sein konnte der Primus während der ersten 45 Minuten nicht. Schon nach 20 Zeigerumdrehungen gab Meyer, der selbst für die Alten Herren des SC Victoria kickt, seinem „Flügelflitzer“ Ezra Ampofo an der Seitenlinie einige taktische Anweisungen mit auf den Weg. Und bereits kurz vor der Pause wurde Michael Gries zum Warmmachen beordert. Zu fehlerbehaftet war das Spiel des AFC, zu wenig durchschlagskräftig waren die „Bergmänner“ vor des Gegners Tor. Im Gegenteil: Dass zur Pause hinten die Null stand, war einzig und allein dem ehemaligen Victorianer Dennis Lohmann zwischen den Pfosten zu verdanken. Erst parierte er nach einer Hereingabe von Alexander Borck gegen den reingrätschenden Luca Ernst glänzend (11.), ehe er den frei vor ihm auftauchenden Luca Palzer ausbremste (39.).
Lohmann hält Altonaer Punkt fest
Umstritten! War das Vergehen von Altonas Ezra Ampofo (Mi.) gegen Victorias Max Kahr (re.) wirklich außerhalb des Sechzehners? Die Bilder zeigen etwas anderes. Foto: Matthias Wenner
„Wir hatten zwar die eine oder andere Möglichkeit – aber nichts, wo du sagst: Den musst du machen“, gab Meyer unumwunden zu – und sprach auf die Halbchancen von Pascal El-Nemr (24., 60.), Ampofo (35.) und Gries (49.) an. Selten musste aber SCV-Schlussmann Hendrik Rabe eingreifen. „Vicky hat das echt gut gemacht und hatte viele Chancen“, gestand Meyer. Auch nach der Pause, als der AFC zwar endlich besseren Zugriff fand, aber Victoria die weiterhin größeren Einschussmöglichkeiten hatte. Der starke Brian Jungjohann zwang Lohmann per Freistoß zur nächsten Glanztat (63.), ehe Palzer eine Stafette über Tayfun Can und Max Kahr nur knapp am kurzen Eck vorbei bugsierte (70.). Und schließlich war es erneut Palzer, der vor dem herauseilenden Lohmann an die Kugel kam, den Ball aber nicht am auf der Linie stehenden und rettenden Michael Ambrosius vorbei bekam (74.).
"Gegen so eine Mannschaft so ein Spiel abzuliefern, das ist bemerkenswert"
Es gab "nur" Freistoß für Vicky - und auch diesen parierte Lohmann (re.) gegen den starken Brian Jungjohann. Foto: Matthias Wenner
"Wenn wir so spielen, revidiere ich das wieder"
Auf ihn war wie immer Verlass: Michael Ambrosius (Mi.) trug seinen Teil dazu bei, dass hinten die Null stand. Hier gegen Joker Darijo Maksimovic. Foto: Matthias Wenner
Währenddessen scheint bei Altona 93 im Endspurt auch der Kopf eine entscheidende Rolle zu spielen. „Wir haben viele junge Spieler dabei. Sicherlich spielt das da auch mit rein. Aber ich würde das jetzt nicht als Generalaussage oder als Ausrede nehmen. Im Fußball spielen viele Faktoren eine Rolle“, entgegnete Meyer. Fakt ist aber auch: „Bei noch drei Spielen und fünf Punkten Vorsprung darf man sich das eigentlich...“, nicht mehr nehmen lassen, wollte er wohl sagen. Aber so ganz kam es ihm noch nicht über die Lippen. Vielleicht auch deshalb: „Wenn wir so spielen, dann revidiere ich das wieder. Es ist kein Beinbruch, bei Victoria zwei Punkte liegen zu lassen. Aber die Art und Weise war wie schon gegen Rugenbergen in der ersten Halbzeit sehr ‚schwammig‘. Deshalb müssen wir sehr kurzfristig wieder einen Zahn zulegen.“