Oberliga

Dank starker zweiter Halbzeit: Cordi trotzt Netzbandt-Comeback!

04. November 2023, 19:08 Uhr

Vier Siege aus den letzten fünf Spielen: Beim FC Türkiye drehte Concordia Hamburg einen 0:1-Pausenrückstand in einen 3:1-Erfolg. Archivfoto: noveski.com

Eigentlich wollte er erst am kommenden Wochenende im Spiel beim FC Union Tornesch seine Rückkehr auf den Platz feiern. So zumindest war die Planung von Michel Netzbandt vor genau drei Wochen. Doch die Not beim FC Türkiye ist aktuell so groß, dass der Top-Torjäger nach seiner schweren Schulter-Verletzung schon im Duell mit Ex-Club Concordia Hamburg im Kader stand. Mehr noch. Unmittelbar nach einem Doppelschlag, der die arg kriselnden Sager-Schützlinge ins Hintertreffen brachte, rief der Coach des FCT seinen Goalgetter heran und ließ ihn in der 72. Spielminute auf den ehemaligen Verein los. Ein entscheidender Impuls? Ein Weckruf? Ein Faktor, der Cordi nochmal Angst einflößen sollte?

Michel Netzbandt feierte sein Kurz-Comeback beim FC Türkiye, konnte die Niederlage gegen seinen Ex-Club aber auch nicht vermeiden. Archivfoto: noveski.com

„Mich hat es gefreut, dass unser Ex-Spieler Michel Netzbandt wieder auf dem Platz stand“, bekannte Cordi-Präsident Matthias Seidel, der auf eine turbulente Woche zurückblickte. Erst das (Nicht-)Urteil nach den Ausschreitungen beim TSV Sasel, dann erfolgte die Bekanntgabe, dass der Verein und Maik Tarnaske (Sportlicher Leiter) per sofort getrennte Wege gehen würden. Die Reaktion der Mannschaft: „Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit, in der beide Mannschaften auf dem schweren Platz Probleme hatten, und dem frühen Gegentor haben wir in Durchgang zwei eine andere Mannschaft auf dem Platz gesehen“, so Seidel, der aktuell auch interimsmäßig den Manager-Posten am Bekkamp bekleidet.

Hacker sorgt für Türkiye-Traumstart - aber Cordi dreht das Spiel

Muhamed Ajruli überzeugte mal wieder als Torschütze und Vorbereiter für seine Concorden. Archivfoto: noveski.com

Die in einer massiven Negativspirale befindlichen und achtmal in Folge – das umgewertete Spiel gegen Altona 93 (in einen 3:0-Sieg) mal ausgeklammert – unterlegenen Wilhelmsburger wollten den Bock endlich umstoßen. Auch mit dem Netzbandt-Effekt. Und der Start war durchaus verheißungsvoll. Einen kurz ausgeführten Freistoß von Yigit Yagmur beförderte Luis Hacker aus gut 17 Metern trocken und flach ins linke untere Toreck – 1:0 (3.)! Eine Führung, die über eine Stunde Bestand hatte. Dann aber drehten Muhamed Ajruli (63.) und Noah Dahaba (68.) die Partie binnen fünf Minuten zugunsten der Gäste.

Und am Ende half auch das Netzbandt-Comeback nichts mehr. Der einstige Concorde sollte noch einmal Unruhe stiften. Aber kurz vor Ultimo machte Arbes Tahirsylaj nach Ajruli-Vorarbeit den Deckel drauf (88.)! „Toll herausgespielte Tore und am Ende ein gerechter Auswärtssieg“, freute sich Seidel – und befand: „Großartig, wie wir uns präsentiert haben. Ich bin stolz auf diese Mannschaft, die heute so viel gegeben hat.“

Autor: Dennis Kormanjos