Sechs Jahre lang war Aboubakar Fofana (Mi.) bei TuRa Harksheide die unumstrittene Nummer eins und absoluter Leistungsträger am Exerzierplatz. Nun zieht es ihn zum ETV. Foto: noveski.com

Dafür aber konnte der Aufsteiger doch noch eine personelle Neuerung präsentieren – nachdem Co-Trainer Jonas Struckmann in der vergangenen Woche noch auf Nachfrage, warum man in der Winterpause nichts mehr gemacht habe, meinte: „Man muss grundsätzlich sagen, dass wir eher langfristig gucken – das war schon immer der Weg des ETV. Wir spielen für das Gehalt, was es bei uns gibt – und das ist eine geringe Aufwandsentschädigung.“ Man habe sich zwar „ein paar Sachen angeguckt“ und mit der einen oder anderen Personalie beschäftigt, „dann aber dazu entschlossen, dass mit den Jungs durchzuziehen, die das in der Hinrunde auch schon gut gemacht und sich das verdient haben. Deswegen vertrauen wir der Mannschaft, die wir haben.“

Abou Fofana fliegt ins ETV-Tor

Auf einer Position musste man aber noch einmal nachjustieren. Durch den Abgang von Torwart Phil Kolvenbach zur U23 des FC St. Pauli war der ETV zwischen den Pfosten zum Handeln gezwungen. „Wir wollten auf jeden Fall mit drei Torhütern in die Rückrunde gehen“, so Chefcoach Khalid Atamimi. Und so feierte ein in der Hansestadt durchaus nicht unbekannter Name am Sonntagabend sein Debüt für die Eimsbütteler: Abou Fofana (zuletzt 1. FC Phönix Lübeck II, davor jahrelang bei TuRa Harksheide aktiv) nimmt den Konkurrenzkampf beim abstiegsgefährdeten Nord-Regionalligisten auf.

"Er weiß, was er möchte"

Beim ETV bildet der noch 26-jährige Fofana ein Torwart-Dreigestirn mit Viktor Weber und Enes Özmen. Foto: noveski.com

„Wir haben uns überall umgeschaut. Aber wegen des Budgets ist das immer schwierig“, geht man den eingeschlagenen Weg beim ETV konsequent weiter. Da man Fofana „noch aus der letzten Saison von TuRa Harksheide kannte“, so Atamimi, wurde man nun hellhörig. Bei Phönix Lübeck kam der 26-Jährige, der in sechs Jahren am Exerzierplatz die unumstrittene Nummer eins war, lediglich in der U23 zum Zug. Nun kehrt er nach Hamburg zurück. „Natürlich erhoffen wir uns von ihm in erster Linie, dass er, wenn er spielt, die Bälle hält – das ist das Allerwichtigste für uns im Abstiegskampf. Zudem soll er uns mit seinem Charakter und seiner Mentalität weiterhelfen.“

Beim ETV wird Fofana mit dem bisherigen Stamm-Keeper Viktor Weber und Jungspund Enes Özmen um den Platz im Gehäuse kämpfen. „Ob er zum Einsatz kommt, ist noch offen. Wir müssen ihn erstmal kennenlernen, er muss die Abläufe kennenlernen und sich auch an uns und die Mannschaft gewöhnen“, will Atamimi seinem neuen Torsteher die nötige Zeit geben. Aber: „Er ist ein top Junge, sehr reflektiert, hat Qualität – und weiß, was er möchte.“