LOTTO-Pokal

Ein Triumph für die Geschichtsbücher: Süderelbe knackt mit Kantersieg den Pokal-Rekord!

23. Juli 2023, 11:52 Uhr

Ein freundschaftliches Miteinander nach dem Rekord: Der FC Süderelbe und der Moorburger TSV nach dem 40:2-Kantersieg des Oberligisten. Foto: Malyk

Als hätte er eine gewisse Vorahnung gehabt oder ein mögliches Szenario schon im Vorfeld in Betracht gezogen: Bereits am Abend vor dem Erstrunden-Duell mit dem Moorburger TSV erkundigte sich Seweryn Malyk, Liga-Manager des FC Süderelbe, bei „Hafo-Statistik-Papst“ Andi Killat nach dem höchsten Sieg in der bisherigen Pokal-Geschichte des HFV. „Nur für meine sportliche Bildung“, witzelt Malyk. Historisch gewohnt sicher fiel hingegen die Antwort aus: Vor elf Jahren feierte der SC Urania einen 33:0-Kantersieg beim 1. FC Eimsbüttel. Ein Rekord für die Geschichtsbücher – und einer, der lange Bestand hatte. Doch nun gehört er der Vergangenheit an. Malyks FC Süderelbe hat das Ergebnis beim B-Kreisklassisten aus Moorburg noch einmal getoppt und mit sage und schreibe 40:2 triumphiert! Bedeutet: Alle 2,25 Minuten ein Torerfolg für den FCS!

Er selbst versuche immer, sich ein Stück weit im Hintergrund zu bewegen, so Malyk. Dementsprechend habe der neue Rekord für ihn persönlich „keine spezielle Bedeutung“, wie er sagt. Aber: „Der Verein ist nun in den Geschichtsbüchern. Wer weiß, wie lange. Das zählt. Fast noch wichtiger war das schöne Miteinander, der freundschaftliche Umgang mit den Verantwortlichen Moorburgs.“

Trotz akuter Personalnot stellte sich der Moorburger TSV dem Kräftemessen mit dem Oberligisten. Trainer Mehmet Aydin half als Torwart aus. Zudem griff der MTSV erstmals auf die neue Regel im HFV zurück, als unterklassiges Team auf zwei Spielerinnen zurückzugreifen. Und im Endeffekt durfte sich auch Moorburg über einen Rekord freuen: Mit Stella Petrich trug sich die erste Spielerin als Torschützen im männlichen Pokal-Wettbewerb ein. Die Cousine von Süderelbe-Akteur Justin Heinbockel durfte den zwischenzeitlichen Ehrentreffer zum 1:37 erzielen (86.). Den zweiten Moorburger Treffer erzielte Tiberius Schröder wenig später zum 2:38 (88.).

Rekord ist "ein schöner Nebeneffekt"

„Respekt an den Moorburger TSV, dass sie angetreten sind, sportlich fair gespielt und mit verletzten Spielern und anderen Handicaps durchgehalten haben“, bekundete auch FCS-Coach Stefan Arlt seine Anerkennung dem Kontrahenten gegenüber. Die erfolgreichsten Torschützen der „Kiesbargler“ beim historischen Erfolg: David Borgmann (9) und Jorge Camacho (8). Kapitän Nico Reinecke verwandelte drei Strafstöße. Ebenfalls erfolgreich: Can Kömürcü (4), Koray Klatte, Rouven Treu, Neuzugang Moritz Kwamena Hayford, Niklas Golke (alle 3), Olivier Fabiszewski, Malik Abu Dieh, Ibrahim Turay und Justin Heinbockel.

Bereits nach 45 Minuten stand es 18:0 für den haushohen Favoriten. Malyk wusste um den Rekord. „Auch die Zuschauer sprachen davon“, machte das 33:0 des SC Urania mit fortlaufender Spielzeit am Jägerhof die Runde. „Aber das war nicht unser Ziel vor dem Spiel“, erklärte Malyk. Der nun getoppte höchste Sieg in der Hamburger Pokal-Geschichte sei ein „schöner Nebeneffekt“, konstatierte Arlt, betonte aber zugleich: „Unser Fokus liegt auf dem Saisonstart in der Oberliga am kommenden Wochenende.“

Autor: Dennis Kormanjos