Farhadi findet den Schlüssel – Utz-Umstellung bringt den „Drive“!

Niendorf setzt Türkiye spät schachmatt

08. August 2015, 18:46 Uhr

Mit seinem Doppelpack entschied "Ebbi" Utz (r.) das Gastspiel beim FC Türkiye zugunsten seiner Niendorfer. Foto: KBS-Picture.de

In der vergangenen Saison wollte es auf fremden Plätzen nicht so richtig hinhauen, mit dem Punkte hamstern. Inzwischen scheint sich das Blatt beim Niendorfer TSV gewendet zu haben – gut, die Saison ist zwar noch blutjung, aber der erste Auftritt auf fremdem Terrain war jedenfalls erfolgreich. Nach der „unglücklichen“ Heimniederlage gegen Curslack (1:2) zum Auftakt in die neue Oberliga-Spielzeit ließen die Farhadi-Recken beim FC Türkiye den erste Dreier folgen. Eine späte Umstellung war schlussendlich „der Schlüssel zum Erfolg“, wie Ali Farhadi hinterher konstatierte.

Im Hintergrund gibt Niendorfs neuer Co-Trainer Fabio Morena (l.) seinem Team taktische Anweisungen. Vorne FCT-Coach Khosravinejad. Foto: KBS-Picture.de

Da der Rasenplatz an der Georg-Wilhelm-Straße gesperrt war, mussten der FC Türkiye und Niendorf die Punkte auf der roten Asche ausfechten. Den besseren Start erwischten die Hausherren: Bilyal Mustafov mit dem langen Huf, Chris Mahrt war auf und davon – Marcel Kindler eilte aus seinem Kasten, doch der Heber des Wilhelmsburger Angreifers verfehlte das Tor (13.). Nach Zuspiel von Cem Cetinkaya vergab Alexander Pohlmann die nächste Möglichkeit wenig später, als sein 16-Meter-Schuss knapp am Niendorfer Gehäuse vorbei sauste. „Es war kein einfaches Spiel für uns. In der ersten Halbzeit haben wir es nicht so gut gelöst, waren oft einen Schritt zu weit weg. Türkiye hatte mehr Spielanteile und den besseren Drive nach vorne“, befand Farhadi.

Marcel Kinderl (l.) stürzt aus seinem Tor und bedrängt Sascha de la Cuesta (r.). Foto: KBS-Picture.de

In der Folge plätscherte die Partie jedoch vor sich hin. Beide Mannschaften strahlten kaum mehr Torgefahr aus, bis der NTSV-Zepterschwinger einen taktischen Schachzug parat hielt: der erst 19-jährige Jan Rückold kam für den emsigen Joshua Fuchs in die Partie – Ebenezer Utz, der auf dem Flügel begann, rückte auf die Zehn. Gut elf Zeigerumdrehungen waren noch auf der Uhr, als Niendorf in der Vorwärtsbewegung die Kugel eroberte. Schumacher und Rückold, der den Pass spielte, machten den Weg für Utz frei, der das Spielgerät aus 16 Metern unters Quergebälk donnerte – 1:0 Niendorf! Bis auf einen Außennetz-Treffer von Utz, die erste wirklich zwingende Möglichkeit im gesamten Spiel der „Sachsenwegler“!

Der kopfballstarke Bilyal Mustafov (l.) behauptet sich in der Luft gegen Utz. Foto: KBS-Picture.de

Die Antwort des FCT ließ aber nicht lange auf sich warten: im direkten Gegenzug klatschte eine Bogenlampe von Vasco Zawada an den rechten Pfosten! Türkiye zahlte ein wenig Lehrgeld und bekam kurz vor Ultimo den endgültigen Knockout verpasst, nachdem die Gäste erneut den Ball erkämpften und Ebenezer Utz wieder nicht zu bremsen war. Mit einem Abschluss durch die Hosenträger von Yalcin Ceylani entschied „Ebbi“ die Partie zugunsten Niendorfs (86.)! Zwei Chancen, zwei Tore – welch eine Effektivität! „Die Geduld war ein wichtiger Faktor. Man kann schon behaupten, dass wir uns den Gegner zurechtgelegt und dann eiskalt zugeschlagen haben“, bilanzierte Farhadi. Enttäuscht zeigte sich hinterher Türkiyes Übungsleiter Reza Khosravinejad, der „die besseren Chancen und mehr Spielanteile“ auf Seiten der Hausherren sah und deshalb von einer „unverdienten Niederlage“ sprach.