Landesliga Hansa

Fünf Bektas-Backpfeifen und neun Nackenklatscher: „Das war Arbeitsverweigerung!“

19. Februar 2024, 12:35 Uhr

Caner Bektas (Mi.) glänzte als fünffacher Torschütze und bejubelt hier seinen Freistoßtreffer zur Führung. Foto: noveski.com

Nach dem geglückten Start in das Pflichtspieljahr 2024 und dem 1:0-Erfolg beim Hamm United FC war Mohet Wadhwa noch voller Euphorie. Die internen Querelen wurden beiseite gepackt und sportlich sollte es endlich wieder bergauf gehen. „Ich muss allen Jungs, die gesagt haben, scheißegal wie, aber wir ziehen das jetzt gemeinsam durch und gucken, was dabei herauskommt, ein riesengroßes Lob aussprechen“, sollte der Sieg im Hammer Park erst der Anfang und ein „Brustlöser für die nächsten Spiele“ gewesen sein. Doch nun das!

Eine Mannschaft – gespickt mit reichlich Oberliga-Erfahrung. Ein Team – von der fußballerischen Qualität ganz oben anzusiedeln. Aber auch: Ein Gebilde – so brüchig wie nur irgendwas! Eine Ansammlung von exzellenten „Fussis“, aber eben keine Einheit. Am Sonntagvormittag lieferte der ASV Hamburg die nächste absolute Bankrotterklärung ab! Das hochdekorierte Wadhwa-Ensemble ließ sich am Bekkamp von den Jungspunden von Concordia II nach allen Regeln der Kunst filetieren. So sehr, dass intern womöglich sogar über einen Fortbestand des ASV Hamburg diskutiert wird.

Bektas schnürt Fünferpack - Wadhwa rätselt über Konsequenzen

Von links: Sidi Fane, Joel Amuzu, Leon Baulecke, Johannes Stender und Caner Bektas präsentierten sich mit ihrer Cordi-U23 im Tor- und Jubelrausch. Foto: noveski.com

„Mir fällt es auch am Tag danach noch schwer, etwas zum Spiel zu sagen“, so ein überaus ernüchterter Wadhwa. „Was soll man auch dazu sagen, wenn man neun Stück kassiert?! Das war Arbeitsverweigerung in allen Bereichen“, fand der ASV-Coach deutliche Worte. Überragender Mann auf dem Platz: Caner Bektas. Der zuletzt auch in der Liga-Mannschaft immer mehr zur Startelf gehörende Youngster schnürte einen Fünferpack – angefangen mit einem herrlichen Freistoßtreffer zur Führung (23., 36., 53., 61., 68.)! Und wer weiß, ob noch weitere Tore hinzugekommen wären, wenn Manuel Demir dem 19-Jährigen unmittelbar nach dessen fünften Streich nicht den verdienten Beifall und vorzeitigen Abgang beschert hätte.

Abgerundet wurde das 9:0-Schützenfest der Cordi-U23 von Maximilian Addai (41.), Sidi Fané (50.), Leon Baulecke (67.) sowie Ishaaq Pirbazari (76.) und der Gelb-Roten Karte gegen einen meckernden Hischem Metidji (79.)! Während die Demir-Elf durch den Triumph am punktgleichen ASV vorbeizog und einen immens wichtigen „Dreier“ im Abstiegskampf einfuhr, rätselt Wadhwa nach dem Fiasko über die Zukunft: „Was für Konsequenzen das haben kann, wird oder sollte, da bin ich aktuell noch überfragt“, muss er das Gesehene erst einmal verarbeiten.

Autor: Dennis Kormanjos