Geisterspiel oder nicht? „Haben noch keinerlei Info vom Verband!“

Mangelnde Kommunikation des HFV sorgt für Unverständnis bei TuRa

02. Oktober 2015, 11:06 Uhr

Marcus Fürstenberg und TuRa Harksheide ärgern sich über die fehlende Kommunikation des HFV. Foto: noveski.com

Am späten Mittwochabend sprach das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes sein Urteil im „Fall Bergedorf 85“: Diverse Akteure wurden nach den Vorkommnissen im Derby gegen Altengamme, als der Unparteiische des Spiels sowohl verbal als körperlich angegangen wurde, mit Spielsperren bedacht. Zudem findet das Pokalspiel gegen TuRa Harksheide als Geisterspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ein Umstand, der bei den Norderstedtern nun für Kopfschütteln sorgt.

Insbesondere die fehlende Kommunikation des HFV trifft bei den Verantwortlichen von TuRa auf massives Unverständnis! „Wir als Verein verurteilen die Geschehnisse aufs Schärfste. Ich weiß, dass auch ich nicht der Ruhigste an der Seitenlinie bin, aber sobald ein Schiedsrichter angegangen wird, sind Grenzen überschritten. Demzufolge ist es auch absolut verständlich, eine Strafe auszusprechen. Weshalb wir in die ganze Sache jedoch mit reingezogen werden, erschließt sich uns überhaupt nicht!“, so Trainer Marcus Fürstenberg, der anfügt. „Wir haben immer unsere Klappe gehalten, haben nichts zu dem ganzen hin und her rund um Sasel gesagt – obwohl auch wir betroffen waren. Aber irgendwann ist auch mal gut. Es kann nicht sein, dass man in diesem Fall mit irgendeiner Hauruck-Aktion zwischen zwei Verhandlungen solch ein Ding an die Wand knallt. Man sollte sich darüber zumindest ein paar Gedanken machen und nicht eine Entscheidung treffen, weil man schon mal im Fernsehen gesehen hat, dass es Geisterspiele gibt. Wir sind hier nicht im Profifußball, wo es um Millionen geht, sondern im Amateurbereich, wo man als Verein nahezu auf jeden Cent angewiesen ist.“

Was dem Verein sauer aufstößt, ist der mangelnde Austausch des HFV. „Wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keinerlei Info vom Verband erhalten, was nun Sache ist. Wir wurden über nichts informiert! Stattdessen müssen wir uns alle Infos aus der Presse zusammen sammeln. Gegen 10 Uhr haben wir denen ein Schreiben zukommen lassen, ob man denn auch gedenkt, uns darüber in Kenntnis zu setzen. Denn schließlich sind auch wir von diesem Urteil betroffen, ohne auch nur ansatzweise etwas dafür zu können. Wir haben in den letzten drei Jahren zweimal den Fairnesspreis gewonnen und müssen nun für etwas herhalten, wozu wir nichts beigetragen haben! Wir können doch nicht den 70-jährigen Eltern unserer Spieler, die keine TuRa-Partie verpassen, sagen: Ihr dürft nicht kommen.“ Das Unverständnis der „TuRaner“ über die „Bestrafung“ ist absolut nachvollziehbar, schließlich gehen nun auch die Zuschauereinnahmen aus dem Spiel, die im Pokal zwischen beiden Teams aufgeteilt werden, flöten. „Es ist schön, dass Bergedorf 85 uns am späten Donnerstagabend eine Mail hat zukommen lassen, in der sie uns informiert haben. So etwas hätten wir allerdings vom Verband erwartet“, erklärt Fürstenberg abschließend.

Mit seinen Aussagen hat Fürstenberg alles andere als Unrecht – schließlich ist das Urteil für jeden TuRa-Anhänger ein kräftiger Schlag ins Gesicht...