„Goldjunge“ Bambur „einfach phänomenal“!

Cordis furioser zweiter Abschnitt gegen Condor

07. März 2016, 13:15 Uhr

Er netzt aus allen Lagen: Vierfach-Schütze Benny Bambur trifft hier im Hinspiel gegen den SCC per Kopf. Foto: noveski.com

Beim SC Victoria spielte er kaum eine Rolle mehr – beim WTSV Concordia schießt er das gesamte Hamburger Oberhaus in Grund und Boden: Im Heimspiel seiner Marienthaler gegen den SC Condor schraubte Benjamin Bambur sein Torkonto mit einem Viererpack (!) auf 25 in die Höhe – und das in gerade einmal 20 Einsätzen! „Benny ist einfach phänomenal, ein richtiger Goldjunge“, strahlt auch Manager Florian Peters über die Darbietungen seines Goalgetters. Dabei war in den ersten 45 Minuten noch in keinster Weise abzusehen, welch ein Spektakel die 150 Zuschauer am Bekkamp nach der Pause zu sehen bekommen würden…

Versetzt die Oberliga in Angst und Schrecken: Mit seinen 25 Buden führt Bambur die Torjägerliste mit großem Vorsprung vor Ex-Profi Marius Ebbers an. Foto: noveski.com

„Wir waren bis zum 0:1 eigentlich dominant, aber Condor war ungemein abgewichst“, befand Peters und fügte an: „Auf einmal liegst du 0:2 hinten und fragst dich: Wie kann das sein?“ Nach zwei Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Cordi-Keeper Maximilian Hentrich und seinen beiden Innenverteidigern war zunächst Emre Coskun (14.), dann Ibo Özalp zur Stelle (19.)! Der Gast aus Farmsen führte auf des Gegners Platz früh mit 2:0, sah wie der sichere Sieger aus. Doch der erste Rückschlag ereilte das Woike-Ensemble nur kurz darauf, als Torschütze Coskun verletzungsbedingt raus musste (21.). „Die Pause kam uns sehr gelegen, da Condor noch das dritte und sogar vierte Tor auf dem Fuß hatte“, so Peters. Trotz des Rückstandes war man auf Seiten der Hausherren nach wie vor frohen Mutes. „Ich hatte ein sehr gutes Gefühl, dass wir das noch drehen werden. Als ich das Feuer in den Augen der Jungs gesehen habe, als sie aus der Kabine kamen, wusste ich: Da geht noch was. Wir haben uns in der Pause gesagt, dass wir sie in der zweiten Halbzeit auffressen wollen – und das haben wir getan!“

„Haben das Spiel nochmal spannend gemacht“

Neben Bambur sorgte vor allem auch die Hereinnahme von Niklas Stahlbock für die Wende. Der gelernte Innenverteidiger bereitete als rechter Mittelfeldspieler insgesamt drei Buden vor. Foto: noveski.com

Für den weitestgehend blassen Pablo Moreira kam Niklas Stahlbock in die Partie. Ein Wechsel, der sich sofort bezahlt machte! Gleich zweimal bediente er Benjamin Bambur mustergültig – und schon war wieder alles offen (51., 55.)! Doch das war erst der Anfang. Denn wenig später setzte Bambur ganz uneigennützig den immer stärker werdenden Abdel-Monem Abou Khalil in Szene und dieser stellte das Geschehen gänzlich auf den Kopf (61.)! „Was ich so sehr an Benny schätze: Er ist nicht nur auf seinen Torerfolg aus, sondern auch unglaublich mannschaftsdienlich. Jeder andere Spieler hätte aus dieser Position wohl selbst abgeschlossen, aber er spielt da nochmal den Pass, weil er den besser postierten Mitspieler sieht“, lobte Peters seinen Torjäger, der noch lange nicht genug hatte. Nachdem sich Abou Khalil bei Bambur für dessen Vorlage revanchierte und der ehemalige Victorianer binnen 16 Zeigerumdrehungen seinen Dreierpack perfekt machte (67.), schien der Drops gelutscht! Doch dem war nicht so: „Wir haben das Spiel nochmal spannend gemacht – eigentlich war Condor zu diesem Zeitpunkt schon tot.“ Der bis dato starke Sebastién Mankumbani, der den Verein nach der Saison in Richtung SV Eichede verlassen wird, bekam den Ball aus nächster Nähe an die Hand – Elfmeter! „Ich weiß nicht, wo er da mit seinem Arm hin soll. Der Schuss kam aus nicht einmal einem Meter Entfernung“, kritisierte Peters die Entscheidung. Alexander Krohn verwandelte sicher zum 3:4 aus Gäste-Sicht (79.)!

„Benny ist für uns ein Goldjunge!“

In der Schlussphase ging es hoch her. Zuerst beförderte Max Anders das Spielgerät nach einem ruhenden Ball per Kopf an den Innenpfosten, ehe die „Raubvögel“ in der Nachspielzeit mit kompletter Montur aufgerückt waren – auch Keeper Sascha Kleinschmidt tummelte sich im gegnerischen Sechzehner herum , der eingewechselte Gerrit Betzin den Ball abfing und Michael Kobert anspielte. Dieser wurde auf Höhe der Mittellinie von Isaak Hoeling abgeräumt und verpasste mit seinem Distanzschuss im Fallen das linke Toreck nur knapp. Schiri Alexander Teuscher (SC Eilbek) zeigte Hoeling für das Tackling anschließend Gelb. Als bereits fünf Minuten nachgespielt waren, beförderte Yannick Siemsen einen Freistoß von weit hinten lang und diagonal nach vorne, Stahlbock verlängerte per Kopf und natürlich bewies erneut Bambur den richtigen Riecher, brachte das Runde zum 5:3-Endstand im Eckigen unter (90. +5)! „In der zweiten Halbzeit haben wir wieder das Gesicht gezeigt, was es so lohnenswert macht, an den Bekkamp zu kommen“, jubelte Peters und sang abschließend noch dickes Lobeslief auf Vierfach-Schütze Benjamin Bambur. „Es war eine goldrichtige Personalentscheidung! Er hat jetzt 25 Tore und wir haben ja noch ein paar Spiele. Aber das Zentrale ist ja, seine Integration in die Mannschaft und in unser Spiel. Er wird von den Jungs super bedient, arbeitet aber auch selbst auf dem Platz sehr hart – auch gegen den Ball. Es ist ein absolut rundes Bild, was er abgibt. Seine Reife ist schon enorm. Für uns ist er ein Goldjunge!“