Oberliga

HEBC bekommt „noch mehr Durchschlagskraft im offensiven Eins gegen Eins“

22. Januar 2024, 14:46 Uhr

Gedion Wedemeyer (Mi.) verlässt den ambitionierten ETSV Hamburg im Winter und jubelt fortan für Liga-Kontrahent HEBC. Foto: noveski.com

Der Kontakt zueinander bestand bereits im vergangenen Sommer. Zu einem Wechsel von Gedion Wedemeyer (damals noch TuS Osdorf) zum HEBC kam es allerdings nicht. „Wir waren etwas zu spät dran“, erinnert sich Özden Kocadal, der den 20-Jährigen – nach den Verpflichtungen der beiden Osdorfer Christopher Grünewald und Robin Schmidt – ebenfalls „im Auge hatte“, wie er sagt. „Er ist uns durch seine Schnelligkeit und Torgefahr aufgefallen.“ Damals stand Wedemeyer jedoch schon beim ETSV Hamburg im Wort. „Da wollten wir dann auch nicht mehr reinpfuschen“, so der HEBC-Trainer.

Nun aber wurde Wedemeyer von Seiten der Eisenbahner mitgeteilt, dass er am Mittleren Landweg wohl eher nicht auf die erhoffte und gewünschte Spielzeit kommen wird – obwohl er vor einer langwierigen Verletzungspause gerade in einem Leistungshoch war und mit einem Torerfolg auch zum 3:0-Sieg beim SV Rugenbergen beitrug. Die Folge: Im Pokalspiel beim klassentieferen Hansa-Landesligisten HT 16 (3:0) stand der „Flügelflitzer“ in der Startelf und erntete im Nachgang ein Sonderlob vom damaligen Interimstrainer Matthias Märtens. „Wir haben uns von vornherein sehr gefreut, dass er da ist, weil wir gesehen haben, was für ein Potenzial in ihm steckt. Wir wollten ihn so ein bisschen an die Härte ranführen und nicht gleich verbrennen. Heute war er absolut einer der besten Männer auf dem Platz, hat fast jeden Zweikampf in der Offensive gewonnen und ganz verrückte Sachen, wo der Gegner überhaupt nicht wusste, wo vorne und hinten ist, gemacht.“

"Relativ schnell festgezurrt" - Wedemeyer wirbelt am Reinmüller

In fünf Liga-Einsätzen für die Eisenbahner erzielte der ehemalige Osdorfer Gedion Wedemeyer (li.) ein Tor. Foto: noveski.com

Auf eben jene „verrückten Sachen“ freut man sich nun am Reinmüller. Denn: Der HEBC hat nach Bekanntwerden, dass Wedemeyer bei den Eisenbahnern wohl keine Zukunft haben wird, direkt Nägel mit Köpfen gemacht. „Wir haben es relativ schnell festgezurrt, freuen uns mega über diesen Transfer und heißen ihn bei uns herzlich willkommen“, bestätigt uns Kocadal den Wechsel des Offensivakteurs – und verspricht sich durch ihn noch mehr Torgefahr und Durchschlagskraft.

Im vergangenen Sommer habe man noch „etwas gezögert, weil wir auf der Position eigentlich doppelt besetzt waren und dort auch absolute Leistungsträger haben“, spricht Kocadal unter anderem auf Fabian Lemke, Tjorven Köhler oder auch Christopher Grünewald an. „Wir wollten nicht zu viele Spieler haben, die unzufrieden sind, sondern auf eine gewisse Harmonie im Kader setzen.“ Aber: HEBC ist eben ein ganz spezieller und besonderer Club. Es hat sich mal wieder gezeigt, dass es doch immer wieder zu Ausfällen kommt und Spieler mal verreisen oder halt verletzt sind. Da ist es für uns wichtig, dass wir eine gewisse Breite haben. Außerdem haben wir in der Nachbetrachtung der Hinrunde erkannt, dass wir auf den Flügeln sicherlich noch mehr Torgefahr ausstrahlen und ein bisschen mehr Tempo mitbringen können.“

"Das macht uns noch flexibler, unberechenbarer und gradliniger"

Am Reinmüller soll Wedemeyer (re.) das Angriffsspiel des HEBC "noch flexibler, unberechenbarer und gradliniger auf der Position mit Ball" machen. Foto: noveski.com

Prädestiniert für Wedemeyers Spielweise. „Er ist ultraschnell und hat ein sehr gutes offensives Eins-gegen-Eins mit Durchschlagskraft“, was allerdings keinesfalls heißen soll, dass die Spieler auf der Position keine Durchschlagskraft haben, wie Kocadal betont. „Aber das ist eine andere Art. Das macht uns nochmal flexibler, unberechenbarer und gradliniger auf der Position mit Ball.“ Ohne Ball habe man Spieler wie Köhler oder Grünewald, „die gerne mal hinter die Kette sprinten, Torgefahr ausstrahlen können und dadurch auf und davon sind“. Bei Wedemeyer sei es hingegen „eher so, dass er auch mit Ball ein Pressing brechen, eine Defensive knacken oder in einem Konter mit Ball am Fuß sehr gut an Leuten vorbeikommen kann. Diese Eigenschaften wollen wir uns zunutze machen“, so der Coach der Eimsbütteler.

Autor: Dennis Kormanjos