Oberliga

Linus Meyer zurück im „Wohnzimmer“ – Bruder-Réunion am Sachsenweg

18. August 2023, 13:19 Uhr

Linus Meyer wechselt zum Niendorfer TSV und spielt am Sachsenweg nochmal mit seinem Bruder zusammen. Foto: noveski.com

Mit dem FC Eintracht Norderstedt gewann er zweimal den Hamburger Pokal. Auch mit dem SV Rödinghausen (Westfalen) und der VSG Altglienicke (Berlin) setzte er sich im jeweiligen Landespokal-Wettbewerb die Krone auf – und hatte maßgeblichen Anteil daran. In drei der insgesamt vier siegreichen Endspiele kam er zum Einsatz – einmal fehlte er verletzungsbedingt – und trug mit jeweils einem Treffer zum großen Triumph bei. Mit Rödinghausen feierte er sogar die Meisterschaft in der Regionalliga West und sorgte für einen sensationellen Lauf im DFB-Pokal. Im August 2018 wurde Dynamo Dresden mit 3:2 nach Verlängerung rausgekegelt – er erzielte das zwischenzeitliche 1:1. Es folgte das legendäre Zweitrunden-Duell mit Neuer, Alaba, Thiago, Ribery, Müller, Kimmich, Gnabry und Co. Genauer gesagt: Der FC Bayern München gab sich an der Bremer Brücke, wohin der SV Rödinghausen auswich, die Ehre – und musste lange zittern. Auch, weil ein gewisser Linus Meyer gegen den Rekordmeister zum zwischenzeitlichen 1:2 traf und deutschlandweit für Gesprächsstoff sorgte.

Fünfmal durfte Linus Meyer (li.) schon im DFB-Pokal ran. Unvergessen bleibt sein Tor gegen den FC Bayern München (1:2). Foto: noveski.com

Insgesamt blickt Linus Meyer auf 22 Drittliga-Einsätze (ein Tor), 180 Regionalliga-Partien (40 Tore, 36 Vorlagen) und fünf DFB-Pokal-Spiele (zwei Tore) zurück. Nach einem halbjährigen Intermezzo beim FC Teutonia 05 kickte der 31-Jährige zuletzt für den ambitionierten Heeslinger SC. Nun aber ist er zurück in der Heimat. Denn: Meyer läuft für den Niendorfer TSV auf – und damit an der Seite von seinem Bruder Leon. „Ich wollte nochmal mit ihm zusammenspielen“, begründet Linus Meyer den Schritt an den Sachsenweg. Zudem hätten sich die Verantwortlichen des NTSV sehr um ihn bemüht, spricht der Offensiv-Allrounder auf Carsten Wittiber, Cheftrainer Ali Farhadi, Marcus Scholz und Jörg Stehn an.

Ein weiterer entscheidender Aspekt: „Ich habe seit 1.8. einen neuen Job und der Platz ist fünf Minuten von meiner Wohnung weg. Außerdem kenne ich die Mannschaft seit Jahren, weil ich immer bei Leons spielen zugeguckt habe. Die haben einfach eine richtig coole Truppe“, so der einstige Bayern-Schreck, für den der Wechsel zum NTSV wie ein „Nachhausekommen“ ist – denn: „Ich bin Niendorfer, hier geboren und aufgewachsen – und habe meine ersten Schritte auf diesem Fußballplatz gemacht. Ein Teil meiner Freunde lebt hier inzwischen wieder und meine Familie auch.“ Mehr Verbundenheit geht wohl kaum.

"Ganz bewusster Schritt"

Da er einen neuen Job angefangen hat, wird Linus Meyer erst in einigen Tagen ins regelmäßige Teamtraining beim NTSV einsteigen. Foto: noveski.com

Am vergangenen Wochenende fehlte Meyer noch beim 3:1-Sieg gegen Tornesch. Der Grund: „Ich schaffe es beruflich erst, gegen Mitte/Ende August regelmäßig zum Training und versuche dann, so schnell es geht richtig fit zu werden“, könne er zu den sportlichen Zielen noch gar nicht allzu viel sagen. Fakt sei allerdings, dass „der Schritt in die Oberliga ganz bewusst“ gewählt war. „Ich persönlich finde die Liga wirklich sehr stark, attraktiv und freue mich, hoffentlich schon bald wieder auf dem Platz zu stehen.“

Zwar hätte die Möglichkeit bestanden, noch einmal höherklassiger anzugreifen, verrät Meyer, „aber ich wollte nicht mehr weg aus Hamburg und außerdem wäre das mit dem neuen Job nicht mehr vereinbar gewesen. Das passt jetzt alles sehr gut und ich bin dankbar, dass das so möglich gemacht wurde.“

Autor: Dennis Kormanjos