Oberliga
Schwarzer: „Das Team TuRa Harksheide zu besiegen, ist schwer“
Seit fast sechs Jahren ist Jörg Schwarzer nun schon bei TuRa Harksheide tätig - und möchte nun mit den Norderstedtern den nächsten Schritt machen. Foto: noveski.com
Nico Schluchtmann ist einer von wenigen Spielern, der bereits über reichlich Oberliga-Erfahrung verfügt - und ein wichtiger Baustein für den Erfolg am Exerzierplatz ist. Foto: noveski.com
"Wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben"
Bilden ein kongeniales Gespann bei TuRa: Chefcoach Jörg Schwarzer (li.) und sein Assistent Elbasan Latifaj. Foto: noveski.com
„Wir müssen damit leben, dass wir keine große Schatulle haben. Nichtsdestotrotz ist es so, dass wir schon in der Landesliga Fußball spielen wollten und auch einen sehr guten Ball spielen“, spricht der Chefcoach die sportliche Entwicklung bei seinen TuRanern an. Eine Entwicklung, die im letzten Jahr – über den einen oder anderen Umweg – im Oberliga-Aufstieg mündete. Mit 43 Punkte hielt man als Tabellenelfter letztlich souverän die Klasse und trotzte auch dem einen oder anderen Tief. Insbesondere direkt nach der Winterpause, als man die ersten vier Spiele allesamt ohne eigenen Torerfolg verlor (0:10 Tore). Viele fragten sich zu jener Zeit: Wie will TuRa den Turnaround schaffen, die notwendige Durchschlagskraft im letzten Drittel entwickeln und die nötigen Punkte einfahren?
Die Antwort lag und gab Harksheide mal wieder auf dem Platz – als Team. Das Ziel für diese Saison? „Wir haben uns gesagt, dass wir versuchen wollen, selbst viel aktiver zu sein. Einige Spieler haben jetzt ein Jahr Oberliga gespielt. Deshalb wollen wir uns so ein bisschen anpassen, die Position auf jeden Fall halten und noch ein Stück drauflegen. Inwiefern das möglich ist, werden wir sehen. Aber wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, gibt Schwarzer die klare Marschroute vor.
"Wir haben uns über den Weg als Team gefunden"
Falk Schmidt (li.) kehrte vor dieser Saison von Eintracht Norderstedt zu seinem "Herzensverein" zurück. Foto: noveski.com
Es gebe zwar auch nach zehn Spielen noch „immer viele Fragezeichen“ und einige Mannschaften, „die sich neu erfunden haben, weil vielleicht auch die monetären Mittel nicht mehr da sind. Das war bei uns in all den fünf Jahren nicht der Fall. Wir haben uns über den Weg als Team gefunden. Das Team zu besiegen, ist schwer.“ Oder anders gesagt: „Es ist nicht einfach, gegen uns zu spielen“, so Schwarzer, der vor allem auch deshalb, weil einige der Clubs, die sich aus seiner Sicht neu erfunden haben, in den letzten Jahren im oberen Drittel wiedergefunden haben, versuchen will, sich mit TuRa „ein bisschen besser zu platzieren“.
Mit 17 Punkten nach zehn Spielen rangiert Harksheide auf dem achten Tabellenplatz. Wie sehr der Anspruch inzwischen gewachsen ist, zeigt die Aufarbeitung der 0:5-Niederlage bei Altona 93. Eine Pleite, die auch aufgrund unglücklicher Begleitumstände so sicherlich nicht alle Tage vorkommt. Ein Gegentor nach 18 Sekunden warf den Plan gleich mal über den Haufen. Ein Gegentreffer aus der eigenen Hälfte des Gegners ist auch nicht alltäglich. Und trotzdem haderte man die Trainingswoche über mit dem Resultat. „Das waren wir nicht, so wollen wir uns nicht präsentieren“, arbeitete man an einer Trotzreaktion – und zeigte diese gegen Vicky (3:0) eindrucksvoll.
"Das Mittelfeld fängt bei mir ab Platz acht an…"
Wo führt der Weg von TuRa Harksheide in dieser Saison hin? Jörg Schwarzer (li.) und Elbasan Latifaj geben die Richtung vor. Foto: noveski.com
Eine Trotzreaktion – obwohl man auf zehn Spieler verzichten musste. „Es gibt so viele Trainer, die jede Woche thematisieren, wie viele Verletzte sie haben“, vertraut Schwarzer auf die Jungs, die ihm zur Verfügung stehen. „Diese Mannschaft – mit dem Willen und dem Teamgeist – wird mit Sicherheit eine anständige Saison spielen“, ist der Glaube beim 57-Jährigen an seine Equipe groß. Der vorrangige Anspruch bleibt aber, „dass wir in der Liga bleiben wollen. Ich habe eine tolle Truppe, eine gute Mannschaft, die fußballerisch sehr gut ist. Natürlich müssen wir weiter lernen. Denn viele Spieler haben noch gar keine Oberliga-Erfahrung. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und uns im Mittelfeld ansammeln werden.“
Heißt: Ein einstelliger Tabellenplatz? „Das ist unser Ziel. Und das, was ich bisher gesehen habe, gibt mir die felsenfeste Überzeugung, dass wir im Mittelfeld landen werden. Das Mittelfeld fängt bei mir ab Platz acht an…“ Das eine oder andere Kaliber von oben hat TuRa schon weg – und auch gegen die Teams von unten hat man gezeigt, „dass wir einen wesentlichen Schritt weiter sind als im letzten Jahr“, ist die Entwicklung aber längst noch nicht abgeschlossen. Und dennoch gehört TuRa Harksheide bis dato schon wieder klar zu den positiven Oberliga-Überraschungen!