Oberliga

Siemsen-Unfall überschattet ETSV-Aufholjagd!

30. Oktober 2023, 16:57 Uhr

Jan Landau (li.) glänzte nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit als doppelter Torschütze für den ETSV Hamburg. Foto: noveski.com

Die ganz große Freude kam bei Spielern und Verantwortlichen des ETSV Hamburg am Ende nicht auf, obwohl man in den Schlussminuten eine sicher geglaubte Niederlage verhinderte und mit einem ganz späten Doppelschlag zumindest noch einen Punkt bei Mit-Aufsteiger SV Halstenbek-Rellingen ergatterte. Strahlende Gesichter waren auf Seiten der Gäste dennoch Fehlanzeige. Und das lag nicht nur daran, dass man bei der Rückkehr von Jassi Huremovic auf die Trainerbank erneut hinter den Erwartungen zurückblieb und keinen Sieg einfahren konnte, sondern eher an der Tatsache, dass man in der Nachspielzeit nach einem heftigen Crash einen Leistungsträger, der ins Krankenhaus abtransportiert werden musste, verlor…

Am Ende reichte die starke Performance von Björn Dohrn mit zwei Toren und einer Vorlage "nur" zu einem Punkt für seine HR. Foto: noveski.com

Es lief bereits die Nachspielzeit am Lütten Hall, als Yannick Siemsen bei einem Luftzweikampf im Mittelkreis mit Patrick Meyer zusammenrasselte. Beide Akteure mussten behandelt werden. Während Halstenbeks Meyer mit einer Wunde am Hinterkopf noch relativ glimpflich davonkam, erwischte es Siemsen deutlich heftiger. Der ETSV-Verteidiger verlor bei dem Zusammenprall zwei Schneidezähne. Von dieser Stelle: Die allerbesten Genesungswünsche!

Und so geriet die Aufholjagd der Eisenbahner auch ein Stück weit in den Hintergrund. Dabei hatten wenige Augenblicke zuvor Jan Kämpfer (89.) und der starke Jan Landau (90.) einen 2:4-Rückstand zumindest in ein 4:4-Unentschieden gedreht. Das Fazit der Halstenbeker: „Vor dem Spiel hätten wir einen Punkt unterschrieben, nach der Partie fühlt es sich eher so an, als hätten wir zwei Punkte verschenkt.“ Auch die Gäste waren nur bedingt zufrieden und haderten mit der Chancenverwertung – obwohl man gleich zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand egalisieren und insgesamt vier Treffer erzielten konnte.

Spätes 4:2 wird von den Eisenbahnern noch gekontert

Grenzenloser Jubel bei Jan Landau (Mi.) nach seinem Ausgleichstreffer zum 4:4 in der Schlussminute. Foto: noveski.com

Was Landau auf der einen Seite war, war Björn Dohrn auf der anderen. Der Torjäger der Barthel-Boys bereitete das Führungstor von Omar Nabizada mustergültig vor (24.), ehe er zweimal selbst zuschlug. Erst nach einem Abschluss von Sergio Batista Monteiro (27.). Dann zur erneuten Führung – nachdem Marcel Andrijanic (30.) und Landau (51.) für den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich gesorgt hatten – als Dohrn perfekt von Henrik Petersen in Szene gesetzt wurde und eiskalt abschloss (62.). Spätestens nach dem 4:2 kurz vor Ultimo durch Marvin Schramm, der eine Stafette über die eingewechselten Jannik Arnold und Maksym Zanko veredelte (87.), schien der Drops endgültig gelutscht.

Nicht aber mit den Eisenbahnern, die zurückschlugen, zumindest einen Zähler mitnahmen – und vor dem Pokalduell mit dem SC Condor (Dienstag, 11:30 Uhr, Berner Heerweg) doch noch den schwerwiegenden Ausfall von Yannick Siemsen zu verkraften hatten.

Autor: Dennis Kormanjos