Landesliga Hammonia

Tesla düpiert: Lokstedt kommt in einen Flow – und spielt sich in einen Rausch!

14. August 2023, 10:48 Uhr

Max Kutschke (Mi.) küsste die Eintracht wach und weckte mit dem Anschlusstreffer direkt vor der Pause die Hoffnungen bei seinen Lokstedtern. Foto: noveski.com

Namen allein machen noch keine (erfolgreiche) Mannschaft aus. Obwohl der FK Nikola Tesla im Sommer mehrfach auf dem Spielermarkt zugeschlagen und sich auch im obersten Regal des Hamburger Amateurfußballs bedient hat, steht der ambitionierte Hammonia-Landesligist nach drei Spielen mit null Punkten da! Im Gastspiel bei Eintracht Lokstedt gab Tesla sogar eine 0:2-Führung aus der Hand und wurde von „Lokke“ am Ende regelrecht überrannt.

Der Ex-Niendorfer Amir Ahmadi (li.) erzielte das 2:0 für Tesla. Es schien nur um die Höhe zu gehen... Foto: noveski.com

„Wir haben uns sehr viel vorgenommen und hatten Ideen, wie wir versuchen wollen, die Qualität von Tesla aus dem Spiel zu nehmen – und dann selbst ins Spiel zu kommen“, holte sich Anto Josipovic im Vorfeld „zwei, drei wertvolle Tipps“ ein. Seine Eintracht hatte auch „den ersten schönen Angriff des Spiels“ zu verzeichnen. Doch: „Ab der fünften Minute hat Tesla komplett die Kontrolle übernommen, hatte das Übergewicht und brutale Qualität im Zentrum. Wir haben unser Spiel verloren und nur noch reagiert“, befand der Lokstedt-Coach – und machte eben jene Defizite vor allem bei Einwürfen aus. „Da waren wir einfach nicht wach!“

Die Folge: Nach einem Einwurf leitete Michele Morrone den Führungstreffer für den Gast ein. Francisco Fernandes Nunes war der Vollstrecker (22.). Auch danach agierte Tesla dominant – und baute den Vorsprung nach einem Ballverlust der Hausherren durch den starken Amir Ahmadi sogar aus (30.). „Tesla war klar überlegen und hat uns teilweise auch ein bisschen vorgeführt. Das muss man ehrlich sagen“, gab Josipovic unumwunden zu. „Dennoch sind wir als Mannschaft cool und stabil geblieben. Das ist das Wichtigste, ruhig zu bleiben“, zog man dem Kontrahenten nach und nach den Zahn.

Kutschke lässt "Lokke" hoffen - Josipovic schwärmt

Der Ausgleich! Belal Ahmadi (li.) zeigt es an, aber Tesla-Torwart Leon Henk springt beim Strafstoß von David Heuer (Mi.) in die falsche Ecke. Foto: noveski.com

Mit dem Pausenpfiff weckte Max Kutschke die Hoffnungen auf etwas Zählbares für die Eintracht. Einen herrlichen Pass von Alexander Gäde verwertete der Angreifer technisch stark, nahm die Kugel mit dem ersten Kontakt in den Lauf mit und veredelte ins kurze Eck (45.). „In der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir unser Spiel finden müssen. Und wenn wir unser Spiel finden, dann werden wir das Spiel gewinnen“, hauchte Josipovic seinen Mannen neues Leben ein. „Wir haben ein paar Sachen angesprochen, die wir besser machen müssen – vor allem engagierter, wacher, präsenter und bei Standards aufmerksamer sein.“

Gesagt, getan. Nach einem überaus ungestümen Einsteigen von Belal Ahmadi verwandelte David Heuer den fälligen Strafstoß zum 2:2-Ausgleich (66.), ehe der Neuzugang vom HEBC das Geschehen keine 180 Sekunden später gänzlich auf den Kopf stellte (69.)! Tesla fand nun gar nicht mehr statt. Die hochgelobte Offensive war abgemeldet, auch in der Defensive bekam man überhaupt keinen Zugriff mehr auf Gegner und Ball. „Nach dem Ausgleich waren wir klar die bessere Mannschaft! Da war auf einmal Intensität drin, wir waren voll im Flow, haben überall gepresst und jeden Ball gewonnen. Alle waren hochmotiviert, top engagiert und wollten unbedingt“, schwärmte Josipovic von seinen Schützlingen.

"Haben Tesla dazu gezwungen, Fehler zu machen"

Max Kutschke (Mi.) bejubelt vom Punkt seinen zweiten Treffer im Spiel, womit der Lokstedter den 5:2-Endstand gegen Nikola Tesla herstellte. Foto: noveski.com

Lucas Altsinger traf zum 4:2 (71.) und M. Kutschke stellte per Elfmeter an die Unterkante der Latte den 5:2-Endstand für „Lokke“ her (80.). Eine herbe Abreibung für die so ambitioniert in die Saison gestarteten Gäste! „Am Ende hätten wir sogar noch ein, zwei Tore mehr machen können. Aber das spielt im Endeffekt keine Rolle, weil wir gezeigt haben, wer Lokstedt ist und wofür wir stehen. Das hat super viel Spaß gemacht, den Jungs zuzugucken. Wir haben mit unserer Intensität und Laufbereitschaft Tesla dazu gezwungen, Fehler zu machen“, so Josipovic, der abschließend anfügte: „Aufgrund der zweiten Halbzeit war das ein verdienter Sieg. Aber bis zur 42. Minute hat uns Tesla klar dominiert und war die deutlich bessere Mannschaft. Was da für eine Qualität ist, ist ganz großes Kino. Aber letztlich haben wir die Phase genutzt, wo wir im Flow waren.“

Autor: Dennis Kormanjos

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