Paloma am absoluten Tiefpunkt angekommen

Zwölf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer geben wenig Hoffnung

01. März 2016, 14:06 Uhr

Der USC Paloma befindet sich im steilen Sinkflug. Coach Olufemi Smith sitzt aber nach wie vor fest im Sattel. Foto: KBS-Picture.de

Beim Oberligist USC Paloma sieht es momentan alles andere als rosig aus. Dem Höhenflug von vor zwei Jahren, mit dem Gewinn des Oddset-Pokal und dem Oberligaaufstieg, folgt nun der absolute Tiefpunkt: 63 Gegentore, acht Punkte aus 21 Spielen, Vorletzter in der Tabelle – der Landesligaabstieg ist kaum noch zu verhindern.

Vor der Saison kam es bei den Uhlenhorstern zum großen Umbruch. Viele wichtige Stützen, unter anderem die komplette Innenverteidigung, hat der Verein verloren. Zusätzlich musste der damalige Trainer Marco Krausz sein Amt berufsbedingt niederlegen. „Wenn du Mitte Mai deinen Trainer verlierst, der sämtliche Personalplanungen getätigt hat und es dann noch so gravierende Abgänge gibt, wird die komplette Saisonvorbereitung über den Haufen geworfen“, sieht Dirk Rathke, Erster Vorsitzender des USC, den Hauptgrund für die momentane Misere.

„Nach zwei Niederlagen befinden sich alle zurück im alten Phlegma"

Einer der etabliertesten Neuzugänge vor der Saison, Milos Ljubisavljevic (l.), blieb bis dato weit hinter den Erwartungen zurück. Foto: KBS-Picture.de

Nach einer gescheiterten Hinrunde, mit nur zwei Siegen und zwei Remis und weiteren wichtigen Abgängen, reagierte der Club und verpflichtete einige neue Spieler. Diese Veränderungen bestärkten Dirk Rathke in seinen Erwartungen für die Rückserie: „Wir haben uns qualitativ wie auch menschlich wirklich verbessert und hatten große Hoffnungen, besser aus der Winterpause zu starten“. Doch nach großer Vorfreude folgte der eiskalte Rückschlag. Im ersten wichtigen Rückspiel gegen den direkten Kontrahenten aus Buxtehude gab es eine bittere 3:4-Niederlage zu verkraften, was alle „zurück in altes Phlegma brachte“. Gründe dafür kann Rathke sich nicht erklären: „Das Gefühl zum Rückrundenstart war deutlich positiver als in der Hinrunde. Ich war der Meinung, dass wir ein Aufbruchssignal in der Mannschaften haben, zumal die Vorbereitung sehr positiv verlief.“

„Ich hoffe, unsere Siegesserie beginnt mit dem nächsten Spiel gegen Curslack."

Und auch das zweite Spiel in der Rückrunde verlor man bei Altona 93 deutlich mit 0:3. „Nach den beiden Spielen kam die große Ernüchterung, dass man sich wohl aus der Oberliga verabschieden kann“, gibt Rathke zu. Doch ganz möchte man den Glauben an den Klassenerhalt nicht verfliegen lassen, auch wenn man nur noch minimale Chancen hat. „Man muss Realist bleiben und Mathematik habe ich in der Schule auch gehabt. Aber solange rechnerisch die Chance besteht, bin ich positiv gestimmt, dass wir mit einem erfolgreichen Spiel bei Curslack noch eine Serie starten können“, so der USC-Vorsitzende weiter, der damit die Worte von Trainer Olufemi Smith direkt nach der Altona-Niederlage wiedergibt. Das bevorstehende Spiel ist besonders wichtig, um wenigstens etwas Selbstbewusstsein in dieser schwierigen Phase zu bekommen. In den darauffolgenden Wochen stehen den „Tauben“ nämlich besonders harte Brocken gegenüber: Das Derby bei Topteam BU sowie der Heimauftritt gegen den Tabellenfünften und in diesem Jahr noch ungeschlagenen SV Rugenbergen.

Doch auch wenn Paloma diese drei Spiele verlieren sollte und womöglich in der nächsten Saison eine Etage tiefer um Punkt kämpft, ist es „die Überzeugung aus den Gesprächen mit dem Trainer“, die Rathke weiterhin an Olufemi Smith festhalten lässt. „Es gibt Stellschrauben, die noch nicht so funktionieren. Aber es wäre zu einfach zu sagen, dass es an der Trainerpersonalie liegt“, so Rathke weiter. Vor allem die Mannschaft, „die ein gutes und attraktives Training genießen darf“, steht nun in der Pflicht.

Es bleibt also abzuwarten, ob der USC Paloma am kommenden Sonntag die Aufholjagd gegen den SV Curslack-Neuengamme starten und damit seinen dritten Dreier nach 119 sieglosen Tagen einfahren kann.

Autor: Daniel Meyer