Viererpack – Bambur nimmt Buxtehude auseinander!

„Mit dieser Einstellung wird man in der Oberliga nichts holen!“

27. September 2015, 20:19 Uhr

Benjamin Bambur (l.) ließ sich auch von Kepper (r.) nicht stoppen, schnürte einen Viererpack. Foto: noveski.com

In allerbester Gerd-Müller-Manier hat Benjamin Bambur seine Concorden per Viererpack zu einem 7:1-Kantersieg über den BSV Buxtehude geführt! „Ich will seine Leistung überhaupt nicht schmälern, aber er wurde von seinen Mitspielern auch überragend in Szene gesetzt und stand immer goldrichtig“, konstatierte Cordis Liga-Manager Florian Peters nach der Tore-Gala. Ganz anders war die Stimmungslage beim BSV. Coach Sven Timmermann: „Hintenraus glich das schon einer Arbeitsverweigerung, da haben wir den Torwart im Stich gelassen! Mit so einer Einstellung kommt man in der Oberliga nicht weit.“

Obwohl es zur Pause „nur“ 0:2 aus Buxtehuder Sicht hieß, befand Timmermann bereits: „Vom Zweikampfverhalten waren wir dem Gegner schon in der ersten Halbzeit unterlegen. Genau darüber sind wir gegen Süderelbe und Türkiye ins Spiel gekommen. Wenn man meint, es geht auch körperlos, dann kommst du halt so unter die Räder.“ Adrian Sousa eröffnete den Marienthaler Torreigen, indem er mit dem linken Torpfosten im Bunde war (28.). Noch vor der Kabinenpredigt begann die große „Bambur-Show“ – allerdings unter gütiger Mithilfe der Gäste und vor allem seiner Teamkollegen. Der bärenstarke Maurizio d’Urso erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, degradierte die Buxtehuder Hintermannschaft zu Statisten, ließ einen nach dem anderen Gegenspieler stehen und zog auf rechts bis zur Grundlinie runter. Seine scharfe Hereingabe beförderte Bambur mit der rechten Hacke in die Maschen. Ein Traumtor (39.)!

Herrliches Jubelbild: Vierfach-Schütze Bambur (r.) und Doppelpacker Sousa (l.) liegen sich in den Armen. Foto: timelash.de

Direkt nach Wiederanpfiff erhöhte Bambur auf 3:0, als er seinen Gegenspieler mit einer blitzschnellen Körpertäuschung narrte und locker-leicht einschob (48.)! Kurz darauf stürmte der BSV bei einem Konter blind nach vorne, vertändelte den Ball und wurde blitzschnell ausgekontert. Der für den verletzt ausgewechselten Jan Kämpfer in die Partie gekommene Lennard Wallner legte von links quer, Bambur musste nur noch den Schlappen reinhalten (58.)! Immer wieder ging es nach demselben Schema. „Wir waren total überrascht, wie hoch Buxtehude auch nach dem dritten und vierten Gegentreffer noch stand und verteidigt hat“, so Peters. Ein gefundenes Fressen für die pfeilschnelle Offensive der „Bekkampler“. Erneut sorgte ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung der Gäste für den schnellen Gegenzug. Oliver Doege erkämpfte sich den Ball, Peter Iwosa mit dem Chip über die Abwehr hinweg. Sousa überloppte den bemitleidenswerten und herauseilenden Dennis Bock, um dann einzuschieben – 5:0 (67.)! Nahezu jedem Concorden-Treffer ging ein Ballverlust der Timmermann-Elf voraus, so auch, als Bambur das halbe Dutzend vollmachte – eine Kopie des vorigen Treffers. Über Sousa und Mankumbani, der den Ball von der Mittellinie einfach mal in die Spitze schlug und den durchstartenden Bambur fand. Erneut eilte Bock aus dem Kasten, wurde überloppt, so dass der Ex-Victorianer seinen Viererpack perfekt machte (70.)!

„Vielleicht kommt diese herbe Niederlage zum richtigen Zeitpunkt“

Artistisch, aber ohne Ertrag: Zwar traf Buxtehudes Kepper (l.) mit jener Einlage, allerdings wurde dem Treffer die Anerkennung verwehrt. Foto: noveski.com

Es waren immer noch 20 Minuten zu gehen und es bahnte sich ein noch verheerenderes Debakel für den BSV an, die nun in all ihre Einzelteile zerlegt wurden. Wieder war es Mankumbani, der nach toller Balleroberung d’Urso in Szene setzte. Chip-Pass über die Defensivreihe auf „Joker“ Matthias Cholevas, der die Kugel mit der Brust mitnahm und von der Strafraumgrenze mit seinem schweren rechten Fuß per Seitfallzieher unter die Latte donnerte (74.)! Ein krönender Schlusspunkt des Tor-Spektakels! Kurz vor Ultimo konnte Kepper Sousa da Silva nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld, der am Gebälk landete, den Abpraller zum Ehrentreffer über die Linie nicken (87.) – 1:7! Eine Glanzvorstellung des WTSV, die angesichts einiger Umstellungen nicht hoch genug einzuschätzen ist: Kapitän Maxym Marx fiel ebenso aus wie Georgios Cholevas (beruflich in Griechenland), Michael Kobert (Rotsperre) und eben der angeschlagene Jan Kämpfer im Mittelfeldzentrum. „Wir haben die Trainingswoche perfekt auf den Gegner abgestimmt und am Ende auch in der Höhe verdient gewonnen. Uns ist es gelungen, die gegnerische Abwehr ein ums andere Mal nach demselben Schema auszuhebeln. Das war schon echt stark“, bilanzierte ein hochzufriedener Peters. Während Timmermann abschließend zu Protokoll gab: „Es war eine reine Einstellungsgeschichte. Nun sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Uns ist es überhaupt nicht gelungen, eine gewisse Kompaktheit ins Spiel zu bekommen, stattdessen haben wir die Ordnung komplett verloren. Einige wollten wohl auf Krampf noch ein Tor erzielen. Aber bei dem zwischenzeitlichen Spielstand muss man clever und auf Schadensbegrenzung aus sein. Aber wer weiß, vielleicht kommt diese herbe Niederlage auch zum richtigen Zeitpunkt, um zu sehen, dass es so einfach nicht geht. Diese Pleite müssen wir jetzt schnell aus den Köpfen bekommen.“

Das Spiel in der riesengroßen Bildershow: Danke an noveski.com und timelash.de!