Vorschau: Derbyfieber und Aufstiegskampf!

Die möglichen Radio-Topspiele in der Analyse

15. Oktober 2015, 11:35 Uhr

Bramfelds Malte Findeisen (l.) traf in der Vorwoche in Bergedorf beim 4:2-Sieg doppelt. Foto: noveski.com

Derbyfieber im Norden und im Süden sowie Aufstiegskampf in der Landesliga Hansa: Nehmen wir unsere Kandidaten für das „Radio Hamburg FussiFreunde Show-Topspiel der Woche“ mal etwas genauer unter die Lupe. In der Landesliga Hansa empfängt der Bramfelder SV den SC Schwarzenbek. Im Oberhaus kommt es am Freitagabend zum Südderby zwischen dem FC Süderelbe und dem TSV Buchholz 08. Zudem wartet die Regionalliga Nord an diesem Samstag mit dem „kleinen“ Hamburger Statdderby auf, wenn der FC St. Pauli II die U23 des HSV an der Hoheluft zu Gast hat.

Landesliga Hansa: Bramfelder SV – SC Schwarzenbek (Freitag, 19 Uhr, Ellernreihe)

Dem großen Umbruch zum Trotz: Der Bramfelder SV hat als Tabellendritter Tuchfühlung zur Spitze der Landesliga Hansa. Zwar beträgt der Rückstand auf den Klub Kosova bereits sechs Zähler, allerdings mussten die „Neumänner“ auch eine Schlappe am grünen Tisch hinnehmen: Der 5:1-Sieg am ersten Spieltag beim SCVM wurde aufgrund des Einsatzes von Marian Zwiewka, dem zum damaligen Zeitpunkt noch keine Spielberechtigung vorlag, da der abgebende Verein Vorwärts-Wacker es verpennte, den Verband rechtzeitig darüber in Kenntnis zu setzen, in eine 0:3-Pleite umgewertet. Demzufolge kann der BSV mit der bisherigen Ausbeute von 17 Zählern durchaus zufrieden sein. Insbesondere auf heimischem Terrain ist Bramfeld zu beachten: Zwölf von 15 möglichen Punkten wurden eingefahren. Damit sind die „Schwarz-Weißen“ neben Kosova heimstärkstes Team der Liga. In der Vorwoche zeigte man aber auch in der Fremde seine Klassen: In Bergedorf gab es nach einer zwischenzeitlichen 4:0-Führung in der ersten Hälfte einen 4:2-Erfolg zu bejubeln. Auch der SC Schwarzenbek startete mit einem neuen Trainer in die Saison. Die ersten beiden Ligaspiele unter der Leitung von Bernd Helbing-Saß gingen zwar verloren, doch in den darauffolgenden sechs Partien blieben die Mannen von der Schützenalle unbesiegt – bis zum vergangenen Wochenende. Da setzte es eine 1:5-Heimpackung gegen den SC Poppenbüttel, was Helbing-Saß dazu veranlasste, sich seine Schützlinge mal zur Brust zu nehmen. Der Respekt vorm SCS ist an der Ellernreihe nichtsdestotrotz groß. „Schwarzenbek ist ein starker Gegner – vor allem in der Offensive mit allen Wassern gewaschen“, betont Florian Neumann. Der Sieger des Aufeinandertreffens wird sich weiter berechtigte Hoffnungen auf einen der ganz vorderen Plätze machen dürfen – der Unterlegene wird erst einmal kleinere Brötchen backen müssen…

Oberliga Hamburg: FC Süderelbe – TSV Buchholz 08 (Freitag, 20 Uhr, Kiesbarg)

Spricht seinen Mannen Mut zu: Süderelbe-Coach Jean-Pierre Richter hofft im Derby auf die Wende. Foto: noveski.com

Nur ein Punkt aus den letzten fünf Spielen – und auch die „Festung Kiesbarg“ war zuletzt keine wirkliche mehr: Für den FC Süderelbe ist es so langsam mal wieder an der Zeit, einen dreifachen Punktgewinn einzufahren, um sich schnellstmöglich aus dem Keller der Beletage Hamburgs zu lösen. Das Manko ist nicht nur die fast schon notorische Auswärtsschwäche (0-1-4), auch auf dem „Homecourt“ wollte zuletzt nichts Zählbares mehr herausspringen. Gut, die Gegner hießen auch Altona und BU – dennoch hoffen „JPR“ und seine Jungs im Südderby gegen den TSV Buchholz auf die Wende. Alles andere als ein leichtes Unterfangen, denn die Nordheider holten auf fremden Terrain zwölf von 15 möglichen Punkten und zählen zu den auswärtsstärksten Teams der Oberliga. Als Fünfter ist den 08ern der „Umbruch“ nach dem Ende der Ära Titze mehr als nur gut von der Hand gegangen. Die Konstanz auf als auch abseits des Platzes scheint weiter äußerst ausgeprägt zu sein. Am Freitagabend wird der Kiesbarg jedenfalls brennen, wenn im Derby drei wichtige Zähler zu verteilen sind.

Regionalliga Nord: FC St. Pauli II – Hamburger SV II (Samstag, 15 Uhr, Hoheluft)

Nicht in der Form der Vorsaison: "Rothose" Ahmet Arslan (l.). Foto: noveski.com

„Wenn wir in der kommenden Woche im Derby punkten wollen, müssen wir ganz anders auftreten“, sagte ein sichtlich gereizter Remi Elert nach dem enttäuschenden Auftritt seines Kiez-Nachwuchses gegen Eintracht Norderstedt (0:2). Zwar hat sich die Eintracht in der Regionalliga zu einer echten Hausnummer etabliert, aber beim Gastspiel in der Vorwoche an der Hoheluft pfiff die Seeliger-Elf aus dem wirklich allerletzten Loch. Zahlreiche Stammkräfte fehlten, vor und während der 90 Minuten kamen vier weitere verletzungsbedingte Ausfälle hinzu. Ganz bitter erwischt hat es Haris Kevac, der mit einem Kreuzbandriss einige Monate fehlen wird. Angesichts der Personalsituation beim Gegner war der Auftritt der sankt paulianischen U23 enttäuschend. Kaum Ideen, ebenso wenig Torgefahr: Im Lokalderby gegen die „Rothosen“-U23 erwartet Übungsleiter Elert eine Reaktion von seinem Team. Dasselbe dürfte Soner Uysal von seinen Schützlingen fordern. Der HSV II ist seit sechs Spielen sieglos, holte nur ein mickriges Pünktchen in dieser Zeit. Zwar stand dem „Rautenklub“ im Sommer ein gewaltiger Umbruch ins Haus, der schließlich mit dem Abgang von Erfolgscoach Zinnbauer endete. Wenn man sich allerdings mal den Kader der letzten Wochen zu Gemüte führt, so standen doch einige etablierte Akteure wie Ahmet Arslan, Ashton Götz, Gideon Jung, Dongsu Kim, Nico Charrier oder auch Philipp Müller auf dem Grün. Alles Spieler, die in der letzten Erfolgssaison noch zu den Leistungsträgern zählten, ihrer Form nun aber meilenweit hinterher hinken. Insbesondere in der Offensive entwickelt man kaum, bis keinerlei Torgefahr. Die U23 des HSV ist seit über 400 Minuten ohne eigenen Torerfolg! Wer kann sich im Kellerduell der Regionalliga Nord durchsetzen? Die Antwort gibt es am Samstag – auch bei uns im LIVE-Ticker!

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