Börnsen-Serie endet - Eilbek „spielt sich in einen Rausch“

„Das war einfach schlecht - so dürfen wir uns nicht verkaufen“

02. September 2018, 14:51 Uhr

Die grünen Eilbeker kauften dem SV Börnsen von Anfang an den Schneid ab und spielten sich in einen Rausch. Foto: Kormanjos

"Eigentlich waren die Vorzeichen nicht unbedingt gut", verriet Dennis Facklam, ehe der Offensivakteur des SC Eilbek seine Aussage mit der "erschreckenden Leistung in der Vorwoche gegen Glinde" und dem "weiteren Tohuwabohu" - Cheftrainer Kerem Yildirim weilt für drei Wochen in der Türkei, Co-Trainer Dennis Köhler springt übergangsweise ein, einige Spieler waren im Urlaub oder fehlten verletzt - begründete. Zudem ging es nicht gegen irgendwen, sondern gegen den bis dato noch verlustpunktfreien SV Börnsen. "Wir haben uns gesagt, dass wir jetzt vor den eigenen Zuschauern Gas geben müssen." Gesagt, getan. Ob's auch am den lautstarken und motivierenden Worten von Dennis König vor dem Spiel lag?

"Das war dann überraschend einfach, gestand Facklam nach den 90 Minuten auf die Frage, ob er einen stärkeren Gegner erwartet hätte. "Ich hätte auf jeden Fall erwartet, dass sie ziemlich Druck machen, hart Anlaufen und mit breiter Brust auftreten werden." Stattdessen war das Gegenteil der Fall - und so musste Börnsens Co-Trainer Thorsten Koß hinterher auch eingestehen: "Nach der ersten Halbzeit war die Messe gelesen." Die Gäste agierten in der Defensive phasenweise vogelwild und entwickelten auch nach vorne keinerlei Durchschlagskraft. Ganz anders Eilbek. Erst jagte Christopher Fritze das Spielgerät - nach einer nur unzureichend geklärten Hereingabe von Robin Heber - aus 17 Metern mit technischer Finesse ins linke Kreuzeck (22.)! Dann legte Andreas Jerchel aus spitzem Winkel nach - nachdem Heber noch an SVB-Fänger Björn Hölmer gescheitert war (25.)! Börnsen fand nicht statt und musste wenig später das dritte Gegentor schlucken, weil ein langer Ball von Torben Zöller aus der eigenen Kette ausreichte, um die gegnerische Defensive auszuhebeln. Arne Ross bediente daraufhin uneigennützig seinen ehemaligen TuS Hamburg-Teamkollegen Jerchel, der mühelos den Doppelpack schnürte (31.)!

Koß: „So dürfen wir uns nicht verkaufen“

"Unsere bisher beste Leistung war im Pokal gegen Hamm", so Facklam, der diesmal ohne eigenen Torerfolg blieb. "Ich denke, die haben wir heute nochmal getoppt." Währenddessen fand Koß durchaus klare Worte: "Das war einfach schlecht in der ersten Halbzeit! Wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben uns den Schneid abkaufen lassen und die Tore - vor allem das zweite und dritte - praktisch selbst vorbereitet." Und weiter: "Wir haben dafür gesorgt, dass die sich sich in einen Rausch spielen. Und das haben sie dann wirklich gut gemacht." Die Gründe für das enttäuschende Auftreten: "Es kamen viele Faktoren zusammen. Ungewohnte Uhrzeit, weite Anreise - nichtsdestotrotz dürfen wir uns nicht so verkaufen. Es lief nichts zusammen." Aber: "Vielleicht war's ein Dämpfer zu rechten Zeit. Eventuell war beim einen oder anderen auch in den Köpfen, dass es immer so weitergeht."

Während Börnsen nun das "Top-Duo" Oststeinbek und ASV Hamburg empfängt, bekommt es Eilbek im "Hammer-September", so Facklam, nun mit Ahrensburg zu tun, ehe es ebenfalls gegen das derzeitige Doppelgestirn an der Tabellenspitze geht. Dann aber ohne "Torjäger" Facklam, der drei Wochen im Urlaub weilt.

Autor: Dennis Kormanjos