Oberliga 01

Cordis erste Kampfansage: „Ausrufezeichen würde ich nicht sagen, aber ein Statement!“

14. August 2021, 00:27 Uhr

Die Freude bei den Concorden war nach dem 3:0-Auftakterfolg groß. Foto: Bode

„Mit Tradition und frischer Power in die Zukunft“, prangerte ein Banner unter dem Stadiondach in Sportpark Hinschenfelde – und sollte auf den Weg, den Concordia Hamburg in der neuen Saison eingeschlagen hat, hindeuten. Mit dem neu zusammengestellten „Star“-Ensemble soll der Weg in die Regionalliga führen. Und zum Auftakt gab es gleich ein Kräftemessen mit vielen alt-bekannten Gesichtern: Edin Tanovic, Necati Agdan, Ahmed Ak und Damian Ilic standen letzte Saison noch im Cordi-Kader, nun liefen sie für den Meiendorfer SV auf. Gleiches gilt für Mustafa Ercetin, der zumindest in der Sommer-Vorbereitung das eine oder andere Spiel für Cordi absolvierte, ehe er in Meiendorf anheuerte und ehemalige Weggefährten dazu lotste.

Das erste Saisontor für Cordi: Seyhmus Taug (Mi.) verlängert einen Saglam-Freistoß per Kopf zum 1:0 in die Maschen. Foto: Bode

Doch nicht nur für die fünf Ex-Concorden war es ein besonderes Wiedersehen, auch für Baris Saglam. Der neue Mann an der Seite von Frank Pieper-von Valtier traf gleich in seinem ersten Ligaspiel (alle Highlights im LIVE-Ticker) für den neuen auf den alten Verein. Und dann war da noch sein Bruder: Onur Saglam. Dieser führte Cordi in der ersten Halbzeit aus der Auftakt-Lethargie. Denn: Der Außenseiter machte es bis zur 34. Minute richtig gut, ließ vor allem defensiv kaum etwas zu. Doch dann kam ein gewisser Onur Saglam. Erst schlug er einen ruhenden Ball auf den Kopf von Seyhmus Atug – 1:0. Dann sorgte er nach einem feinen Seitenwechsel von Can Luka Topcu mit einer feinen Einzelaktion für den zweiten Streich (44.). Anschließend stand uns das „Brüderpaar“ im Video-Interview Rede und Antwort:


Als die Hausherren im zweiten Abschnitt auf die „Wechsel-Tube“ drückten, gab Saglam seinen Joker mehrfach mit auf den Weg, "Spaß zu haben". Vor allem Andy Appiah beherzigte diese Ansage und sorgte nach mustergültiger Vorarbeit von Steven Lindener mit einem strammen Schuss für den 3:0-Endstand (79.).

"Die sind halt stark und haben Gott und die Welt gekauft"

Cordi-Capitano Onur Saglam (li.) ging voran, bereitete das erste Tor vor und erzielte das zweite höchstselbst. Foto: Bode

Meiendorf-Coach Gökhan Acar merkte unmittelbar nach der Auftaktpartie an, dass er auf Leistungsträger wie Arnold Hoeling, Mazlum Oruk, Niel Lüthje und Haci Gündogan verzichten musste. Auch Mustafa Ercetin sei nach längerer Verletzungspause noch „gar nicht fit“ gewesen. Aber: „Ich musste ihn ins kalte Wasser werfen. Dann ist es schwierig gegen Concordia. Die sind halt stark und haben nun mal Gott und die Welt gekauft. Jeden Tag lese ich von einem neuen Transfer.“ Vor allem aber die Art und Weise der Gegentore machte Acar zu schaffen. 


Vor dem 0:1 verlor man den entscheidenden Zweikampf gegen Schön und beging dann ein völlig „unnötiges Foulspiel“, so Acar. „Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir versuchen müssen, Freistöße und Ecken zu vermeiden, weil wir einfach nicht die Größe haben. So ein Tor darf nicht passieren.“ Vor dem 0:2 habe sein Team den Gegner ohne Grund, wie der MSV-Dompteur zu Protokoll gab, vorne zugestellt. Cordi nutzte dies mit der spielerischen Klasse zum postwendenden Gegenzug. „Wieso mache ich in der 44. Minute vorne zu?!“, ärgerte sich Acar. Wenngleich er auch befand: „Nach vorne ist bei uns wenig gegangen.“

"Die können ja nochmal 17 neue Spieler einwechseln"

Die Spieler von Concordia Hamburg bejubeln den ersten Sieg auf dem Weg zum großen Ziel. Foto: Bode

Beim MSV machte sich auch der plötzliche Abschied von Michael Kobert, der trotz Unterschrift an der B75 kurzfristig und sehr zum Ärger von Acar zu Regionalligist Phönix Lübeck abgewandert ist, bemerkbar. So fehlte den Gästen in der Offensive ein richtiger Unruheherd. Dennoch bilanzierte der Übungsleiter: „Ich bin nicht unzufrieden. Die Jungs haben Leidenschaft, Kampf und Laufbereitschaft an den Tag gelegt. Wir wussten vorher, dass es schwierig wird. Cordi hat halt eine brutale Qualität. Die können ja nochmal 17 neue Spieler einwechseln, während unsere Jungs schon tot sind.“

Concordia Hamburg hat das erste Ausrufezeichen auf dem Weg nach ganz oben gesetzt – oder doch nicht? Frank Pieper-von Valtier gab uns seine Einschätzung ab und sprach auch über die kommenden Aufgaben:


Das erste Cordi-Tor in der Saison 2021/22

Autor: Dennis Kormanjos