Teammanagerbericht: FC Alsterbrüder

Autor: Gunnar Hitscher

09.08.2014

Liga schafft den Coup

Zugegeben, es dauerte bis wir die Geschehnisse vom Dienstag realisieren konnten. Alle, die dem wunderbaren Ereignis nicht beiwohnen konnten, sei dieser Nachbericht ans Herz gelegt.

Gegen eine laut „Insidern“ quasi A-Elf von TuRa Harksheide gelang der Mannschaft von Tuncer Tamer am Dienstagabend (5.8) die Überraschung der zweiten Runde. Mit 1:0 wurde der Landesligist nach 90 Minuten wieder Richtung Norderstedt geschickt.

Von Anfang an waren die Rollen auf der Guschi-Kampfbahn (mit millimetergenauer Kreidung) klar verteilt. Die Turisten nahmen ihre Favoritenrolle an und hatten gegen abwartende Alsterbrüder den Ball meist in den eigenen Reihen. Wirklich umsetzten konnten sie das Übergewicht jedoch nicht, was vor allem an der überragenden mannschaftlichen Geschlossenheit der Blau-Gelben lag. Die Tamer-Elf beackerte nahezu jeden Zentimeter auf dem gut bespielbaren Grand und lies kaum etwas zu. Auf der anderen Seite konnte die agile Offensive um Tatar, Lindberg, Horn und Kroneck den einen oder anderen Stich setzen und beeindruckte den Landesligisten nachhaltig. Erst nach 20 Minuten wurde es vor dem Tor von Gunkel gefährlich, doch die Nummer 20 von Harksheide hämmerte die Kugel in den lauen Sommerabendhimmel von Eimsbüttel.

Nach ca. 30 Minuten hatten die ungefähr 70 Supporter des FCA den Torschrei schon auf den Lippen, doch nach Markus-Lotter-Gedächtnisflanke von Kroneck verpasst Horn am zweiten Pfosten die Führung für den Außenseiter um haaresbreite. TuRa nun endgültig mit dem Bewusstsein, dass die Partie kein Selbstgänger wird, setzt von da an verstärkt auf Standards. Zwar wurde es im Strafraum der Blau-Gelben bei nahezu jedem ruhenden Ball gefährlich, aber die Defensive um Hitscher und Bosselmann hielt auch hier und so ging es mit einem 0:0 in die Pause. Durchatmen.

Ohne taktische und personelle Änderung gingen beide Teams in die zweiten 45 Minuten. Gleiches Bild auch auf dem Platz. Tura mit mehr Ballbesitz aber ohne klare Idee. An dieser Stelle sei das Sechser-Duo Kück und Rastelli hervorgehoben, das viele Angriffe der Turisten durch ein unglaubliche Laufleistung zunichtemachte (woher hat Kück diese Kondition?). So langsam aber sicher breitete sich im weiten Rund Sensations-Stimmung aus und der FCA sollte noch einmal entscheidend vor den Kasten der Gäste kommen.

Es war dem jüngsten im Team vorbehalten mit einem unwiderstehlichen Solo in der 65. Minute entscheidend zu netzen. Pass in den Lauf von Horn und Tatar gelang es mit dem Ball an Fuß zwei Turisten aussteigen zu lassen und die Pille im kurzen Eck unterbringen. Grenzenloser Jubel auf blau-gelber Seite. Wahnsinn! Irre! Ekstase! Ruhig bleiben. Noch waren über 25 Minuten zu gehen. Doch die Kämpfer in Blau-Gelb ließen zu keiner Sekunde der Partie nach und richtig Gefahr ging von den Gästen in nur wenigen Momenten aus. Einmal jedoch stockte dem parteiischen Zuschauer an der Kampfbahn der Atem. In Minute 77 lenkte Keeper Toge Gunkel den Ball mit seinem stählernen Blick an den Querbalken. Ein Turist hatte sich nach einem weiteren Standard durchsetzen können und die Kugel in Richtung Tor bugsiert. Als dann der Abpraller aber in Gunkels Armen landete war allen klar: Der Favorit ist fällig!

Kurze Zeit später war es soweit. Schlusspfiff. Kurzer intensiver Jubel mit „perfekt abgestimmter Gesangseinlage der ganzen Mannschaft“ und ein Dank an die furiose Tribüne folgten und ging den völlig ausgepumpten Alstebrüdern dann doch erstaunlich leicht von der Hand (man munkelt über einen Verrückten der zum Diver ansetzte). Einzig bei der der Frage nach dem nächsten Wunschgegner konnte an diesem Abend keine Einigkeit mehr erzielt werden. Doch das wird der HFV im Laufe des heutigen Donnerstags schon deixeln. Der Autor persönlich favorisiert den ganz großen Knall und wünscht sich Norderstedt oder Paloma. Heute Abend, wenn der HFV die Paarungen für den kommenden Dienstag auslost, wissen wir mehr. Bis dahin zu nur so viel:


Danke Jungs, für ein unvergessliches Erlebnis und einen ganz großen Erfolg in der Vereinsgeschichte des FCA.

Text: Lennart Förster