Buchholz mit Nullnummer im Oberliga-Alltag zurück

Altonas Offensivflaute setzt sich auch in Buchholz fort

15. März 2015, 18:57 Uhr

Ein von Zweikämpfen geprägtes Spiel ergab sich in Buchholz. Hier kommt Altona-Kapitän Sebastian Clausen (re.) zu spät gegen Prince Boateng Styhn. Foto: Christoph Holzenkamp

Während die Gastgeber nach zuletzt einigen Highlights im Alltag angekommen sind, tut sich Altona auch gegen die gewohnt starke Buchholzer Defensive schwer. Weil sie aussichtsreiche Torchancen ungenutzt ließen und mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen haderten, setzt sich ihr Trend der Torarmut fort. Wirklich grämen wollte sich nach der Partie aber keiner der beiden Trainer, stattdessen erklärten sie unisono, gerne einen Punkt mitzunehmen. Titze konstatierte zudem: „Der Pokal ist unser Fokus.“

Altona begann von Beginn an überlegen, ließ den Ball ruhig hinten herum laufen und wartete auf die Lücke im System der Buchholzer. Diese spielten abwartend, ließen die Gäste im eigenen Stadion gewähren. Doch die Taktik, die gegen Norderstedt so gut funktioniert hatte, ging gegen das Dittberner-Ensemble nicht auf. Altona schenkte nicht viele Bälle her, weshalb Buchholz mit langen Bällen aus der eigenen Abwehr agieren musste. Zwar machte Buzhala diese auf der linken Seite gut fest, seine Hereingaben fanden den Mitspieler aber nur in Ausnahmefällen.

Ausbleibende Elfmeterpfiffe erzürnen Altonaer

Die Altonaer Bank war mit den Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns nicht immer einverstanden. Foto: Christoph Holzenkamp

Mehr Gefahr strahlte Altona aus. Bereits nach fünf Minuten hatte Kapitän Clausen zwei Mal für Alarm gesorgt. Erst war sein Kopfball nach einer Ecke jedoch zu unplatziert, dann traf er per Kopf zwar den ausgestreckten Arm eines TSV-Verteidigers, dies zog jedoch keinen Pfiff nach sich. Absicht war sicherlich keine im Spiel, dennoch sind Verteidiger in vergleichbaren Fällen für einen ausgestreckten Arm schon mit einem Elfmeter bestraft worden. „Nicht mal im Promill-Bereich war das ein Elfmeter“, urteilte Titze, der zuvor ein Foul an seinem Spieler gesehen hatte. So abwegig wäre ein Pfiff dann aber doch nicht gewesen.

Keine zehn Minuten später wurde dann erneut lautstark protestiert. Von hinten bedrängt kam der in den Strafraum eindringende Brügmann zu Fall, Schiedsrichter Stello ließ jedoch weiterlaufen. Eine ohne Zeitlupe unmöglich zu bewertende Szene, die dem Unparteiischen bei den mitgereisten Altona-Anhängern jedoch einen schweren Stand bescherte. An den ausgebliebenen Elfmeterpfiffen wollte Dittberner die Nullnummer jedoch nicht festmachen: „Man sieht das wahrscheinlich immer so ein bisschen aus seiner Sicht. Aber egal wie die Schiedsrichter pfeifen, wir müssen uns auf unsere Sachen konzentrieren. Wir haben in der ersten Halbzeit vier hundertprozentige Torchancen gehabt, da müssen wir halt mindestens ein Tor machen, dann ist alles gut.“

Sumic vergibt drei Chancen in drei Minuten

Vor allem Sumic war es, der die Großchancen liegen ließ. Erst brachte Gege ihn ins Spiel, als er eine Flanke der Altonaer klären wollte, den Ball stattdessen aber in den eigenen Strafraum tropfen ließ. Sumic verzog jedoch deutlich. Nur eine Minute später war sein Abschluss erneut viel zu harmlos, aus 15 Metern schob er das Leder TSV-Schlussmann Titze in die Arme. Wieder nicht einmal einen Zeigerumlauf danach hatte er sogar seine dritte Chance, die Führung zu erzielen. Nach einer Ecke auf der anderen Seite schüttelte er zwei Gegner mit Tempo ab und wollte seinen sehenswerten Sprint mit einem noch sehenswerteren Heber über Titze abschließen. Diese Krönung blieb ihm allerdings verwehrt, der Kunstschuss gelang ihm deutlich zu hoch.

Danach beruhigte sich die Partie. Zwar wurde streckenweise weiter temporeicher Fußball geboten, Torchancen waren jedoch, vor allem auf Seiten der Hausherren, absolute Mangelware. Immer mehr verließen sich beide Mannschaften auf lange Bälle oder Standards, stets fehlte aber entweder die letzte Konzentration oder das Quäntchen Glück. Vor allem für ein spielbestimmendes Altona wäre mehr drin gewesen, resümierte auch Dittberner: „Gefühlt waren das 75 Prozent Ballbesitz. Wir haben ein Chancenplus gehabt, auch mehr Ecken. Da könnte man sagen, man müsste dieses Spiel gewinnen. Aber wie wir es runtergespielt haben war in Ordnung und wir nehmen den Punkt gerne mit.“

Die jüngst auf einer kleinen Erfolgswelle schwebenden Buchholzer zeigten hingegen nur in der Defensive eine ordentliche Leistung. Für Trainer Titze, dem einige Offensivkräfte nicht zur Verfügung standen, jedoch kein Grund zum Kopfzerbrechen: „Egal wo Altona steht, die haben immer eine super Truppe. Uns war klar, dass es ein schweres Spiel wird. Wir haben meistens nicht so gute Erfahrungen gegen sie gemacht. Die ersten 20 Minuten waren sie richtig gut, dann hat es sich angeglichen. Wir mussten viel umstellen, von daher nehmen wir den Punkt mit. Unser Fokus liegt auf dem Pokal, dafür werden wir auch in den nächsten Wochen Spieler schonen“

Alle Chancen zum Nachlesen im Live-Ticker.

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